30 Meter Glasfassade für Therapiezentrum

Dieter und Maria Wittlinger mit Siegfried Obleitner (re.) vor der künstlerisch gestalteten Fassade aus Glas. | Foto: ofp kommunikation
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  • Dieter und Maria Wittlinger mit Siegfried Obleitner (re.) vor der künstlerisch gestalteten Fassade aus Glas.
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WALCHSEE. Eine nicht alltägliche Fassadengestaltung ziert den Neubau der Rehabilitationsklinik für Lymphödempatienten in Walchsee, das Wittlinger Therapiezentrum. Auf einer Länge von rund 30 Metern erstreckt sich eine in dieser Dimension wohl einzigartige Glasmalerei, entworfen vom Tiroler Künstler Siegfried Obleitner aus Absam und umgesetzt von der Glasmalerei Peters im deutschen Paderborn.
Der neu gebaute Trakt des Wittlinger Therapiezentrums in Walchsee ist so gut wie fertig. Für die Fassade ließ sich Familie Wittlinger etwas Besonderes einfallen. Geschäftsführer Dieter Wittlinger erzählte, dass im Zuge der Fassadengestaltung der großen nordseitigen Wandflächen über etliche Gestaltungsmöglichkeiten diskutiert wurde. Dann fiel ihm ein Buch über Glasmalerei in die Hände und er war von den Möglichkeiten der Glaskunst so angetan, dass er sich mit dem Maler und Bildhauer Siegfried Obleitner – er gestaltete vor Jahren bereits die Außenwände der Ordination des Wittlinger Therapiezentrums – in Verbindung setzte. So wurde die Idee für die Glasfassade geboren. „Siegfried Obleitner hat zahlreiche Entwürfe für die Fassade erarbeitet. Entschieden haben wir uns für das jetzt dargestellte Motiv, welches Hände und Gesichter in Therapie- und Massagesituationen wiedergibt und perfekt zu unserer Einrichtung sowie unserer täglichen Tätigkeit passt“, erklärt Wittlinger den Werdegang des Kunstwerks.

Auf den zweiten Blick

„Ich habe mich damit auseinandergesetzt, was für das Therapiezentrum wichtig ist und was das Haus ausmacht. Dadurch haben sich die malerischen Darstellungen von Therapieszenen ergeben“, so der Künstler zur Motividee. Er möchte mit den Darstellungen das Wohlbefinden transportieren und es war ihm wichtig, dass nicht gleich alles auf den ersten Blick erkennbar ist. „Erst bei mehrmaliger Betrachtung zeigt sich eine Welle als fließendes Element, das ich in Verbindung mit der Lymphbehandlung sehe“, erklärt Siegfried Obleitner. Das Farbspektrum wählte der Tiroler Künstler bewusst in strahlenden Gelb- und Orangetönen, die von frischem Blau umspielt werden. Für ihn war die Glasfassade in dieser Dimension etwas Neues: „So etwas Großes habe ich noch nie gestaltet. Besonders die Wirkung der Lichteinfälle mit den Farben war für mich als Künstler sehr interessant und wird sicherlich auch meine weiteren Arbeiten bereichern!“

Das Wirken von Farbe und Glas

Umgesetzt wurde die Glasfassade von der seit mehr als 100 Jahren bestehenden Glasmalerei Peters in Paderborn, die eine sehr aufwendige Technik dafür anwendete. „Die Aufgabenstellung war es, in das verwendete Isolierglas, das aus zwei Sicherheitsgläsern besteht, die künstlerische Verglasung einzubringen“, so Steffen Holtmann von der Glasmalerei Peters in Paderborn, „Es handelt sich hierbei nicht um einen industriellen Druck oder aufgebrachte Folien, sondern um handbemalte Scheiben.“ Nach Erstellung von Mustern und gemeinsamen Terminen in der Glasmalerei mit Dieter Wittlinger und dem Künstler wurde eine Farbpalette ausgewählt, die dann in Zusammenarbeit von Siegfried Obleitner und Natalia Sittner, Mitarbeiterin der Glasmalerei Peters, mit dem Pinsel auf die Oberfläche übertragen wurde. „Jede einzelne Farbschicht wurde separat im Ofen eingebrannt und jede der 32 Scheiben hat zwischen drei und fünf verschiedene Malschichten. Die Schwierigkeit bei der Gestaltung dieser Glasfassade war nicht nur die Handschrift des Künstlers auf das Glas zu übertragen und die entsprechende Farbigkeit genau zu treffen, sondern eine Transparenz der Farben herzustellen. Es war gewünscht, die Wirkung der Gestaltung von außen deutlich zu sehen, innen sollte jedoch ein Maximum an Lichteinfall gegeben sein und in gewissen Bereichen sollte der Blick nach außen ebenfalls möglich sein. Das war dem Bauherren und dem Künstler wichtig, um das gesamte Werk nicht zu plakativ wirken zu lassen“, erklärt Steffen Holtmann.

Dieter und Maria Wittlinger mit Siegfried Obleitner (re.) vor der künstlerisch gestalteten Fassade aus Glas. | Foto: ofp kommunikation
30 Meter misst die bunte Glasfront an der Fassade des Therapiezentrums. | Foto: ofp kommunikation
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