Ehrenzeichen für Wörgler Kameraden und "Käse-Kaiser"

Südtirols LH Arno Kompatscher, Ehrenzeichenträger Hermann Hotter und Tirols LH Günther Platter (v.l.). | Foto: die Fotografen
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Die Tiroler Landesregierung hat dem Wörgler Hermann Hotter, Ehrenpräsident des Tiroler Kameradschaftsbundes, das Ehrenzeichen des Landes Tirol verliehen.

Am Dienstag, dem 20. Februar, nahmen LH Günther Platter und sein Südtiroler Amtskollege Arno Kompatscher im Riesensaal der Hofburg in Innsbruck die feierliche Verleihung des Ehrenzeichens des Landes Tirol vor. Jedes Jahr am "Andreas-Hofer-Gedenktag" wird diese hohe Tiroler Landesauszeichnung an Persönlichkeiten aus Tirol und Südtirol für ihr hervorragendes öffentliches oder privates Wirken zum Wohle des Landes vergeben.

Ausgezeichnet wurden: 

  • Gregor Bloéb, Schauspieler
  • Jakob Bürgler, Bischofsvikar der Diözese Innsbruck
  • Günther Gastl, Direktor Innere Medizin Innsbruck
  • Elisabeth Grassmayr, Seniorchefin Glockengießerei Grassmayr
  • Hermann Hotter, Ehrenpräsident Tiroler Kameradschaftsbund
  • Herlinde Menardi, Direktorin des Tiroler Volkskunstmuseums a. D.
  • Georg Rammlmair, ehemaliger Präsident des Weißen Kreuzes
  • Johanna Schwab, Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern
  • Marianne Stöger, Lepra-Krankenschwester in Südkorea
  • Margit Fliri-Sabbatini, Präsidentin Jugendgericht Bozen a. D.
  • Aldo Mazza, Gründer und Leiter Verlag Edizioni alphabeta
  • Josef Strickner, Geistlicher Assistent des Katholischen Verbandes der Werktätigen in Südtirol

LH Platter wies auf das Gedenkjahr 2018 hin: „Tirol wurde in Folge des Ersten Weltkriegs zerrissen und die Unrechtsgrenze am Brenner schmerzt bis heute. Wir begehen diesen Tag gemeinsam, als Zeichen, dass Tirol heute in der Europaregion geeint ist, im Sinne des europäischen Geistes zusammenarbeitet und dabei nicht rückwärtsgewandt, sondern zukunftsorientiert ist.“

„Es ist mir immer eine ganz besondere Freude, das Engagement und die Leistungen von außergewöhnlichen Tirolerinnen und Tirolern mit dem Ehrenzeichen des Landes entsprechend würdigen zu dürfen“, erklärte LH Platter. „Persönlichkeiten aus den verschiedensten Tätigkeitsbereichen in Wirtschaft, Kultur, dem Sozial- oder dem Gesundheitsbereich haben ihren Teil dazu beigetragen haben, um Tirol zu einem so lebenswerten Land zu machen“, so LH Platter.

„Verantwortung zu übernehmen und für andere da zu sein, das ist heute wichtiger denn je. Ich danke den neuen Ehrenzeichenträgerinnen und Ehrenzeichenträgern für ihren persönlichen Einsatz."

Südtirols LH Arno Kompatscher.

Die Laudatio auf Hermann Hotter

1994 wurde Hermann Hotter Obmann der Kameradschaft Wörgl, bereits drei Jahre später war er Obmann der 17 Kameradschaften im Bezirk Kufstein. Im Jahr 2000 erfolgte seine Wahl zum Vizepräsidenten des Tiroler Kameradschaftsbundes. 2002 stellte sich Hermann Hotter als geschäftsführender Präsident zur Verfügung. 2004 wurde er zum Präsidenten des Tiroler Kameradschaftsbundes mit rund 12.000 Mitgliedern gewählt, den er bis 2016 anführte. Seither führt Hermann Hotter den Titel eines Ehrenpräsidenten des Tiroler Kameradschaftsbundes.

Das Land Tirol würdigte sein Engagement durch die Verleihung des Verdienstkreuzes im Jahr 2004. 2005 erhielt der Unterländer als ehemaliger Gemeinderat das Ehrenzeichen der Stadt Wörgl für seine kommunalpolitischen Verdienste. Sein Einsatz für den Tiroler Kameradschaftsbund wurde 2008 mit der Verleihung des Ehrenringes ausgezeichnet. Weiters ist Hermann Hotter Ehrenobmann der Internationalen Käsiade in Hopfgarten, die er als eine Art olympischer Wettbewerb gegründet hat. Ihm wurde dafür die Auszeichnung des
österreichischen Ehren-Käse-Kaisers verliehen – als einem, der sein gesamtes Leben der Käsemeisterei und der Käsekultur im Land gewidmet hat.
 
Als Präsident des Tiroler Kameradschaftsbundes konnte er die dringend notwendige Restaurierung der Landesstandarte mit Unterstützung von Fahnenpatin Luise van Staa verwirklichen. Hermann Hotter setzte sich insbesondere für die grenzüberschreitende Pflege der Kameradschaft und Freundschaft mit den Nachbarländern Vorarlberg, Salzburg und Kärnten, auch Bayern ein. Er ist als einziger Österreicher Ehrenmitglied der Bayerischen Kameradschaftsvereinigungen mit über 80.000 Mitgliedern.

Hermann Hotter gilt als "echter Tiroler, dessen Wort Bedeutung hat".

Seine Amtsführung als Präsident des Tiroler Kameradschaftsbundes zeichnete sich durch Umsicht, Hartnäckigkeit und Verlässlichkeit, aber auch Gefühl und Gespür aus. Er erinnerte immer wieder daran, dass der Österreichische Kameradschaftsbund mit über 200.000 Mitgliedern die größte Friedensbewegung Österreichs sei. Als Mitglied des Traditionsforums Tirol war das Gedenken im Jahr 2015 an den „Krieg vor der Haustür“ vor 100 Jahren für ihn ein Mahnmal gegen das Vergessen und unterstrich einmal mehr die Devise „Nie wieder Krieg“. Anlässlich des Jubiläums „70 Jahre Frieden 1945 – 2015“ pflanzten die Ortsvereine „Friedensbäume“ in ganz Tirol.

Als Landesgeschäftsführer des für die Kriegsgräberfürsorge verantwortlichen Schwarzen Kreuzes wurde Hermann Hotter Initiator des Kapellenbaues am Kosakenfriedhof in der Peggetz in Lienz. Das Schwarze Kreuz kümmert sich insbesondere um die fern der Heimat Gefallenen aus Tirol. Man hat es sich zur Aufgabe gemacht, vergessene k.u.k. Soldatenfriedhöfe zu suchen und aus der Vergangenheit zu holen. Heuer steht das im heutigen Polen gelegene Gefechtsfeld Lubycza Kniazie-Deby im Mittelpunkt, wo 1914 zum ersten und einzigen Mal alle vier Tiroler Kaiserjägerregimenter gemeinsam im Einsatz waren – und gewaltige Verluste erlitten. Die Friedensarbeit unter Einbindung der ansässigen Bevölkerung und Schulen ist dabei stets ein begleitendes Thema.
Hermann Hotters unermüdlicher Einsatz für Frieden und Freiheit ebenso wie für und Heimat- und Vaterlandsliebe wird mit dem Ehrenzeichen des Landes Tirol gewürdigt.

Landesgedenkfeier

Das Ehrenzeichen erinnert in seiner äußerlichen Erscheinung an die goldene Ehrenkette, die Andreas Hofer im Jahre 1809 nach den siegreichen Schlachten am Bergisel vom Kaiser der Habsburgermonarchie erhielt. Die Landeshauptleute überreichen das um den Hals getragene Ehrenzeichen jeweils am Todestag des 1810 hingerichteten Tiroler Freiheitskämpfers, der sich heuer zum 208. Mal jährt. Vor dem Festakt in der Hofburg fanden im Rahmen der Landesgedenkfeier die traditionelle Kranzniederlegung am Andreas-Hofer-Denkmal am Bergisel und ein Gedenkgottesdienst in der Hofkirche statt.

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