Kundler Gemeindepolitik mit Transitforum gegen Tankstellenausbau

Die bestehende Tankstelle in Kundl-Luna soll um drei Zapflinien bzw. vier Spuren vergrößert werden. | Foto: Fluckinger
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  • Die bestehende Tankstelle in Kundl-Luna soll um drei Zapflinien bzw. vier Spuren vergrößert werden.
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KUNDL/BEZIRK (nos). "Das Transitforum Austria-Tirol hat eine lange 'Zusammenarbeits-Tradition' mit der Marktgemeinde Kundl, mussten wir doch gleich zwei Mal eine Bürgerversammlung auf der B171 mit Kundlerinnen und Kundlern abhalten, um das erste Mal das Lkw-Fahrverbot aus dem Radfelder Gewerbegebiet einerseits und als Umgehung der Kontrollstellen Kundl und Radfeld durchzusetzen und das zweite Mal, als es von Mitgliedern der Tiroler Landesregierung wieder aufgehoben werden sollte", erklärt Obmann Fritz Gurgiser. Gemeinsam mit Bgm Anton Hoflacher, VizeBgm Michael Dessl, VizeBgm Barbara Trapl, GR Michaela Wolf, GR Oswald Rofner und Anni Häusler vom Umweltausschuss der Marktgemeinde steht nun eine Parteiübergreifende Protest-Allianz bereit, um einen Ausbau der Lkw-Tankstelle im Gewerbegebiet "Luna" zu verhindern. Ein entsprechender Antrag der Firma "Ing. Josef Unterer" liegt derzeit bei der BH Kufstein, es geht um den "Neubau Tankstelle Nord".

Diesel und "AdBlue" will "Unterer" an der neuen, öffentlichen Tankstelle verkaufen, an PKW- und LKW-Lenker. Wie an der bereits bestehenden Anlage sei eine "Kartenzahler"-Tankstelle geplant. Dafür sollen drei Zapfinseln und Betankungsspuren errichtet werden, an einer auch für Pkw, wie aus der entsprechenden Kundmachung der BH Kufstein hervorgeht.
Am Donnerstag, dem 22. März, findet laut Aushang der Marktgemeinde dazu die nächste mündliche Verhandlung vor Ort im Gewerbegebiet statt. Die Entscheidung, ob der Bau genehmigt wird, liegt bei der Gewerbebehörde der BH Kufstein. "Die Marktgemeinde Kundl hat hier verfahrenstechnisch keine Handhabe", ärgern sich Bgm Anton Hoflacher, die beiden Vizebürgermeister Dessl und Trapl sowie die weiteren Gemeinderäte. 
Aus ihrer Sicht gäbe es bereits genügend Tankmöglichkeiten an der Inntalautobahn und im Nahebereich, zudem würde eine Erweiterung des Angebots nur mehr Verkehr über die B171 ins Gewerbegebiet locken, sind sich die Kritiker sicher.
"Zur Tankstellenerweiterung ist aus unserer Sicht unmissverständlich festzuhalten, dass es dafür keinen wie immer gearteten Bedarf geben kann – ganz abgesehen davon, dass die Verkehrskapazitäten der B171 längst den Plafond erreicht haben und ihn an bestimmten Tageszeiten auch überschreiten", so Gurgiser, "dies wurde schon 2012 klar festgehalten".
Aus Sicht des TFA gäbe es "wohl keine Strecke und kein Tal im gesamten Binnenmarkt, wo es eine derartige Dichte an Lkw-Tankstellen direkt auf der A12 Inntalautobahn sowie bei jeder Autobahnabfahrt gibt". Unter anderem wurde in Wörgl die drittstärkste Shell-Lkw-Tankstelle Europas nach Berchem (Luxemburg) und Maribor (Slowenien) errichtet. "Den zweifelhaften Erfolg sieht man täglich an der Nordumfahrung, wo illegal geparkt wird", sagt Gurgiser.

"In Kufstein, Wörgl, Brixlegg, Vomp, Fritzens, Innsbruck, Natters – an allen Ab- und Auffahrten gibt es Lkw-Transit-Tankstellen und damit sehen wir keinen Bedarf für einen Ausbau in Kundl", so das TFA.

"Aus aktuellem Anlass sollte die BH Kufstein im gegenständlichen Verfahren grundsätzlich prüfen, welchen Sinn derartige Tankstellen generell machen, wenn sie nicht dem Eigenbedarf, sondern 'Kunden' dienen, die auf ihrer Transitreise durch Tirol sozusagen eine 'Ehrenrunde im Luft- und Lärmsanierungsgebiet' drehen, um in Kundl zu tanken", fordern die Kritiker.

Eine Erweiterung sei laut Gurgiser "zudem ein Schlag ins Gesicht aller, denen die Gesundheit der Bevölkerung ebenso wie die Verkehrssicherheit ein Anliegen sind". Aus Sicht des TFA stelle die Tankstellendichte an der A12 einen "Hauptgrund für die Anlockung des Lkw-Transits über den Brenner" dar.

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