WK: "Hatten noch nie einen so hohen Wohlfühlkoeffizienten quer durch alle Sparten!"

Evelyn Geiger-Anker (Direktorin WIFI Tirol), Jürgen Bodenseer (Präsident WK Tirol), Martin Hirner (Bezirksobmann KU) und Markus Gwiggner (i.ku, v.l.)
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  • Evelyn Geiger-Anker (Direktorin WIFI Tirol), Jürgen Bodenseer (Präsident WK Tirol), Martin Hirner (Bezirksobmann KU) und Markus Gwiggner (i.ku, v.l.)
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KUFSTEIN/BEZIRK (nos). Als siebte der neun Bezirksstellen der Wirtschaftskammer (WK) in Tirol luden am 17. Jänner die Kufsteiner zum Neujahrsempfang in ihre Bezirksstelle. WK-Tirol-Präsident Jürgen Bodenseer, WIFI-Direktorin Evelyn Geiger-Anker, Bezirksobmann Martin Hirner und "i.ku"-Sprecher Markus Gwiggner gaben vor dem großen Empfang mit rund 400 Gästen einen Rück- und Ausblick zu den Schwerpunkten der Kammer.

Auch, wenn "in den letzten anderthalb Jahren ein Sägen und Bohren an der Pflichtmitgliedschaft erkennbar" war, so Bodenseer, sei die Stimmung unter den Unternehmern "so gut wie noch nie". Wie auch Bezirksobmann Martin Hirner lobte der Tiroler WK-Präsident das Koalitionspapier der neuen türkis-blauen Bundesregierung, das für die WK "fast wie ein Wunschkonzert" sei. Beide hoffen, diesen "Drive" in die Landtagswahl mitzunehmen. Seit Jahren fordert die WK etwa "Entbürokratisierung", "Gesetze mit Ablaufdatum" und ein "Ende der sozialen Hängematte". Mit den "Entrümpelungs"-Ankündigungen von Justizminister Josef Moser und den Plänen der Regierung in Sachen Arbeitslosengeld-Kürzung und Mindestsicherung sieht die WK ihre "unternehmerfreundlichen" Wünsche in Erfüllung gehen.

Auch auf Landesebende freut sich der WK-Präsident: "Ich muss sagen, ich freue mich echt, dass es gelungne ist, einen direkten Draht zum Landhaus, den Landesräten und den Bezirkshauptmannschaften zu bekommen." In den gemeinsamen "Spartengesprächen zwischen Kammer-Funktionären, Beamten und Politik sei es zu einer "feststellbaren Verbesserung des Verständnisses" gekommen, so Bodenseer.
Nicht nur die Kammer selbst, auch ihre Mitglieder seien mit deren Serviceleistungen zufrieden: "Die, die mit der Kammer in Kontakt sind, zeichnen ein sehr positives Bild von unseren Leistungen." Nicht zuletzt der "volle Informationsfluss", der durch die Dokumentation jeglicher Kontakte zwischen WK und Mitgliedern gewährleistet sei, trage hierzu bei. Auch die Sparmaßnahmen, "die nicht aufgefallen sind", seien ein Baustein des Erfolgs, meint Bodenseer. Dies habe auch das Feedback der Bundes-WKO und aus den anderen Bundesländern ergeben.

"Wir sind weitaus die ersten, die den Grundstock für weiteres Sparen gelegt haben"

Jürgen Bodenseer, Präsident WK Tirol

Trotz Sparmaßnahmen will die WK auf ihre Bezirksstrukturen nicht verzichten, sie seien Beispiel gelebter Regionalität. Im Vorfeld der Tiroler Landtagswahlen am 25. Februar habe die WK alle derzeit im Landtag vertretenen Parteien zu Gast gehabt, um "möglichst Vieles aus unserem 'Lösungsprogramm' in den Landtag zu bekommen", erklärte WIFI-Direktorin Evelyn Geiger-Anker. Dieses "Lösungprogramm" ziele besonders auf drei Säulen ab: Mehr Gewerbeflächen in der Inntalfurche, eine Verringerung von Umweltschutzauflagen und -prüfungen sowie eine verstärkte Digitalisierung.

"Wir wollen keine Käseglocke über Tirol, das bedeutet auch den Stopp von neuen 'Natura2000'-Gebieten!"

Jürgen Bodenseer, Präsident WK Tirol

Zur Digitalisierung durfte Markus Gwiggner, Sprecher der "Innovationsplattform Kufstein" (i.ku) die Ziele und Pläne der Kammer umreissen. Derzeit setze man zum Ersten auf die Vernetzung der "Player" in der Region. Im Bezirk sei bereits einiges geschehen oder im Entstehen, nicht zuletzt durch diverse Betriebsmodernisierungen und die "i.ku"-Gründung, so Gwiggner. Die Vernetzung der Unternehmen und deren Know-how muss rasch vorangehen, meint Gwiggner.

"Die Schnellen werden die Langsamen besiegen!"

Markus Gwiggner, i.ku

Zudem möchten i.ku und WK "verstärkt im Bildungsbereich aktiv werden", etwa mit Programmieren und Robotik in den Pflichtschulen. Gwiggner könnte sich auch eine Codung-Robotik-Mechatronik-Schule nach Modell der Musikschulen vorstellen. Das sei aber eine fernere Zukunftsvision. Allerdings gelte es, Unternehmen wie auch die Bevölkerung "früh genug fit zu machen", denn "die Digitalisierung wird sicherlich Jobs kosten". Nun sollen "Leuchtturmprojekte" im Bezirk entstehen, das Land werde Kufstein als "Modellregion" unterstützen. "Man darf sich diesem Thema nicht verschließen", erklärte Obmann Martin Hirner, "aber in Kufstein werden den Kindern noch keine Antennen wachsen".

Geht es nach Bodenseer und Hirner, so leide die Tiroler Wirtschaft mittlerweile nicht nur unter einem Fachkräfte- sondern einem generellen Arbeitskräftemangel. Auch deshalb begrüßen sie die Beschneidung von Sozialleistungen für Arbeitnehmer. Natürlich betonten beide, bereits traditionell, die Vorteile eine Lehre gegenüber weiterführenden Schulen und akademischer Ausbildungen.

"Ich kenne keinen Meister der arbeitslos ist, aber ich kenne viele arbeitslose Akademiker!"

Martin Hirner, Bezirksobmann WK Kufstein

Bodenseer erklärte, es brauche genügend Arbeitskräfte für die heimischen Unternehmen, weshalb "eine geordnete Zuwanderung aus passenden Kulturkreisen" notwendig sei.

Bezirksobmann Martin Hirner ließ damit aufhorchen, dass das Baubezirksamt bereits an einer Studie zum "Brückenschlag" des Autobahnzubringers Kufstein-Süd nach Langkampfen/Schaftenau arbeite. Die "Spange Langkampfen", mit rund 150 Metern notwendigerweise neugebauter Straße, soll "den Werksverkehr" aus Kufstein-Zell fern halten. Langkampfen-Kirchbichl verfügt übrigens bereits über eine Autobahnausfahrt. Hirner dankte in seiner Eröffnungsrede:

"Erwin Obermaier, dass er bereits eine Studie in Auftrag gegeben hat. In Langkampfen sollte eine Verkehrsspange von ca. 150 m errichtet werden, die zur Autobahnauffahrt Kufstein Süd führen würde. Der Werksverkehr durch Kufstein Zell und Langkampfen könnte mit dieser Auffahrt zum Wohle der Anrainer leicht gelöst werden. Wo ein Wille, da ein Weg!"

Die gesamte Ansprache des WK-Bezirksobmanns zur Eröffnung des Neujahrsempfangs in Kufstein finden Sie hier.

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