Die österreichischen Jäger mit starker Stimme

Bei der Konferenz der österreischen Landesjägermeister in Kufstein: der Kärntner Ferdinand Gorton (rechts) | Foto: Dieter Nagl
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KÄRNTEN. "Das ist ein Meilenstein, weil es so etwas in Österreich noch nicht gegeben hat", kommentiert Landesjägermeister Ferdinand Gorton die Gründung der Jagd Österreich vergangene Woche. Der Verband vereint die über 123.000 Jäger in Österreich unter einem Dach. Selbst wird Gorton im Jahr 2018 die Geschäftsführung übernehmen.
"Bisher sind wir Jäger nur lose über eine Zentralstelle verbunden gewesen", erklärt der Landesjägermeister. "Es gibt aber viele Themen, die man österreichweit angreifen muss." Das soll schon bald geschehen. "Die Jäger sollen bei allen Themen, die die Natur betreffen präsent sein", sagt Gorton. Ein derzeit wichtiges sei das Thema "Wolf" - "dazu werden wir schon bald unser Wort erheben", kündigt er an.

Angriffe auf die Jagd in Österreich

Ein Dorn im Auge der Jäger sind auch die vermehrten Angriffe auf die Jagd insgesamt. "Sie werden massiv", beurteilt Gorton. Es sei auch Aufgabe der Jagd Österreich, diese abzuwehren. Gorton erklärt: "Die Angriffe kommen nicht von Tierschützern, sondern von Tierrechtlern, die Tieren die gleichen Rechte einräumen wie den Menschen." Diesen Gruppen gehe es um das generelle "Verbot der Jagd". "Da gibt es kein Niveau, auf dem man diskutieren könnte." Schließlich müsse sich ja jemand um den Wildbestand und den Lebensraum der Tiere kümmern.
Die Jäger haben professionelle und kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit zu einer wichtigen Aufgabe erhoben. In einem Markenprozess sind vier entscheidende Themen identifiziert worden (siehe Infobox links).

Die Jagd als Handwerk

Dazu gehört auch die Jagd als wirkliches Handwerk zu positionieren. "Die Jagd hat mit über 70 Prozent ein hohes Ansehen in Österreich", so Gorton. "Die Menschen haben auch ein Recht darauf zu erfahren, was wir wirklich tun." Man wolle die Expertise der Jäger - in Kärnten sind es rund 13.000 - bekannter machen.
"Die Jagdprüfungen sind immer strenger geworden", so der Landesjägermeister. "Da geht es um das Vermitteln von Wissen." Das soll nun öffentlich bekannter werden.
Im ersten vollen Jahr wird es in der "Jagd Österreich" - jedes Jahr soll der Landesjägermeister eines anderen Bundeslandes die Geschäftsführung übernehmen - auch um den Aufbau der Strukturen gehen. Als erster Geschäftsführer des neuen Verbandes zeichnet dafür auch Ferdinand Gorton verantwortlich. Das Team wird aus Generalsekretär, einem Sekretariat und auch einem Experten für Öffentlichkeitsarbeit bestehen.

Zur Sache - Jagd Österreich

  • In Österreich gibt es 123.400 Jäger; in Kärnten sind es rund 13.000.
  • Im Dachverband "Jagd Österreich" sind nun die Jäger in einer Organisation vereint. Es geht darum, zu österreichweit relevanten Themen die Stimme zu erheben.
  • Der Gründung ist ein Markenprozess vorangegangen, mit vier Themen:
  • Die Jagd als Handwerk, das nur Jäger kompetent und verantwortungsvoll ausüben können.
  • Die Produktion von Wildbret aus heimischen Revieren.
  • Die Jägerschaft als Partner im Naturschutz, die die Lebensräume erhalten.
  • Die Erhaltung von Brauchtum und Tradition durch die Weitergabe von Wissen.

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