NÖ Gebietskrankenkasse: 70 Jahre für die Patienten da

Generaldirektor Mag. Jan Pazourek, Obmann KR Gerhard Hutter (beide NÖGKK), KR Markus Wieser (Präsident der AKNÖ), Komm.-Rat Franz Ehrenleitner, MAS (Landesgremienobmann der WKNÖ) | Foto: NÖGKK
  • Generaldirektor Mag. Jan Pazourek, Obmann KR Gerhard Hutter (beide NÖGKK), KR Markus Wieser (Präsident der AKNÖ), Komm.-Rat Franz Ehrenleitner, MAS (Landesgremienobmann der WKNÖ)
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Zu einer Zeitreise der besonderen Art lud die NÖ Gebietskrankenkasse: 1948 wurde in der konstituierenden Sitzung des damaligen Vorstandes die größte Krankenkasse Niederösterreichs gegründet. Schon damals waren Selbstverwaltung, Solidarität, Versichertennähe, Regionalität und sozialer Friede die Säulen, auf denen das neue „Haus NÖGKK“ ruhte. Basierend auf diesen Werten – die noch heute volle Gültigkeit haben – hat sich die NÖGKK in den Jahrzehnten zum Innovationstreiber im Gesundheitswesen, zur sozialen Drehscheibe in jedem Bezirk, zum Spitzenreiter in Gesundheitsförderung und Prävention, zum Maschinenraum des Sozialstaates und zum wichtigsten Auftraggeber in der Gesundheitswirtschaft entwickelt.

Von Infektionskrankheiten zu Zivilisationskrankheiten

Die Herausforderungen an die NÖ Gebietskrankenkasse haben sich in den vergangenen 70 Jahren drastisch geändert. Antworten darauf habe die NÖGKK aber immer gefunden, sagte NÖGKK-Obmann KR Gerhard Hutter heute in einer Pressekonferenz in St. Pölten.

„Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg ging es noch darum, Hunger oder die enorme Kindersterblichkeit zu bekämpfen und Kriegsheimkehrer zu betreuen. Zudem mussten die massiven Schäden im Land beseitigt und erst eine funktionierende Bürokratie aufgebaut werden. Heute spielen andere Faktoren eine Rolle: In der Überflussgesellschaft haben wir uns neben den Infektionskrankheiten mittlerweile auch um Zivilisationskrankheiten zu kümmern“, so Hutter weiter. „Seit der Gründung unserer Gebietskrankenkasse haben wir eine enorme Wegstrecke zurückgelegt, rechtzeitig auf geänderte Bedingungen reagiert und alle Herausforderungen gemeistert. Gleichzeitig sind wir aber jederzeit den Werten der Sozialversicherung treu geblieben. Solidarität, Pflichtversicherung, Umlageverfahren und der gänzliche Verzicht auf eine Risikoauslese garantieren den einzelnen Versicherten und ihren Angehörigen Sicherheit und bewahren den sozialen Frieden in unserem Land“, sagte der Obmann. „Das sozialpartnerschaftliche System funktioniert heute noch genauso gut wie zu Beginn der Zweiten Republik.“

In den sieben Jahrzehnten seit der Gründung baute die NÖGKK die Versorgung in Niederösterreich massiv aus. Die Zahl der Vertragsärzte stieg zwischen 1948 und 2016 von 616 auf 1 269. Die Gesamtausgaben wuchsen in diesem Zeitraum von seinerzeit 66 Millionen Schilling auf 2,2 Milliarden Euro.

Gerüstet für Herausforderungen der Zukunft

Dass die NÖGKK heute in Niederösterreich und im Bundesvergleich so gut dasteht, ist einer Vielzahl an innovativen Projekten und Lösungsansätzen zuzuschreiben. Als Beispiele nennt NÖGKK-Generaldirektor Mag. Jan Pazourek „moderne Managementtools wie die wirkungsorientierte Balanced Score-Card, eine eigene Präventionsstrategie, dank derer die NÖGKK österreichweite Vorsorgekasse Nr. 1 ist, Gruppenpraxen und (künftige) Primärversorgungseinrichtungen zur verbesserten ärztlichen Versorgung, Projekte zur Gesundheitsreform, z. B. die telefonische Gesundheitsberatung oder das erste Autismuszentrum. Darüber hinaus steht die NÖGKK dank sorgsamen Wirtschaftens und niedrigster Verwaltungskosten finanziell bestens dar und ist gerüstet für die Herausforderungen der Zukunft.“ Durch die positive Konkurrenz unter den Kassen nimmt die NÖGKK auch in manchen Bereichen eine Spitzenposition ein und erledigt Aufgaben für ganz Österreich (wie Kinderbetreuungsgeld, Kompetenzzentrum für Transportwesen, Rauchfrei Telefon etc.).

Selbstverwaltung – Entscheidungen nah am Menschen

Als eine stabile Größe hat sich sowohl in der weit über hundertjährigen Geschichte der sozialen Krankenversicherung und in der 70-jährigen Geschichte der NÖGKK das Prinzip der Selbstverwaltung erwiesen, wie KR Markus Wieser, Präsident der Arbeiterkammer NÖ betont: „Die Gremien der Kasse sind demokratisch legitimiert. Die Interessenvertretungen von ArbeitnehmerInnen und UnternehmerInnen stellen sicher, dass das Geld dort landet, wo es gebraucht wird. Und die Sozialpartnerschaft in Niederösterreich funktioniert bestens, auch im Bereich der Selbstverwaltung“, betonte AK Niederösterreich-Präsident und ÖGB NÖ-Vorsitzender KR Markus Wieser. Jeder in der NÖGKK bekommt das gleiche Gesundheitsangebot, unabhängig von der Höhe seiner Beiträge.

Die NÖGKK und die Arbeiterkammer verbindet eine enge Zusammenarbeit. „So gibt es etwa laufend Projekte im Bereich Prävention, Gesundheitsförderung oder Schwangerenberatung“, so Wieser. Gemeinsam wird das Gütesiegel für Betriebliche Gesundheitsförderung verliehen. Die Veranstaltungsreihe „Ein Kind kommt“ rund um alle Fragen für werdende Eltern (Kinderbetreuungsgeld, Arbeitsrecht, ...) wurde im Vorjahr 60 Mal durchgeführt.

Seitens der Wirtschaftskammer strich Komm.-Rat Franz Ehrenleitner, MAS hervor, dass viele Wirtschaftszweige in NÖ auch gleichzeitig Vertragspartner der NÖGKK seien. Medizinische Institute, Optiker, Bandagisten u. a. bilden ein optimal funktionierendes Netz zur regionalen bedarfsgerechten Versorgung. „Der Gesundheitsstandort NÖ ist auch für den Wirtschaftsstandort Niederösterreich wichtig“, erklärt Ehrenleitner. „Deshalb ist eine starke niederösterreichische Kasse – auch unter geänderten politischen Rahmenbedingungen – von immenser Wichtigkeit für unser Bundesland.“

Zurückblickend auf 70 erfolgreiche Jahre der NÖ Gebietskrankenkasse sprachen sich die bei der Pressekonferenz vertretenen Sozialpartnerspitzen von Arbeiter- und Wirtschaftskammer sowie der NÖGKK geschlossen für die Wichtigkeit einer kundennahen Versorgung, von regionalen Vertragspartnerschaften und Entscheidungen sowie einer persönlichen Betreuung vor Ort durch die Krankenversicherung aus. Auch unter neuen politischen Weichenstellungen für das Sozialversicherungswesen – so der Tenor – müssten die Beitragshoheit, die Budgethoheit sowie die Planungshoheit und Vertragshoheit jedenfalls im Land bleiben.

70 Jahre NÖGKK in Zahlen

12. März 1948 – konstituierende Vorstandssitzung legt Grundstein für NÖGKK
1956 – Geburtsstunde des ASVG, des Allgemeinen Sozialversicherungsgesetzes, das bis heute gilt
1960er-Jahre – Zeit des Aufbaues – Kasse errichtet neue Bezirksstellen, Ambulatorien und einen Zubau zur Hauptstelle
1970er-Jahre – EDV hält Einzug in NÖGKK, Start der kostenlosen Gesundenuntersuchung, des Mutter-Kind-Passes und Einführung der Gehaltsfortzahlung im Krankheitsfall
1980er-Jahre – Zeitalter der EDV: elektronischer Datenaustausch, Versichertendatenbank und Dienstgeberkonten werden automatisiert
1990er-Jahre – NÖGKK setzt auf Gesundheitsförderung (Start der Gesundheitstage) und Kundenorientierung (Installation Ombudsmann, Allspartenservice), Vorläufer der e-card wird in NÖ getestet
2000er-Jahre – NÖGKK wird Präventionskasse, Start des österreichweiten Rauchfrei Telefons, Übersiedlung in neue Zentrale in St. Pölten, Generalsanierung der Zahnambulatorien
2005 – die e-card löst den Krankenschein ab
NÖGKK heute:
2,2 Milliarden Gesamtausgaben
1,2 Millionen Versicherte und Anspruchsberechtigte
50 000 Dienstgeber
1 600 Mitarbeiter (Verwaltungsangestellte und medizinisches Personal)
Hauptstelle in St. Pölten, 24 Service-Center, 11 Zahnambulatorien, 3 Physikoambulatorien, Reha-Zentrum Klinikum Peterhof (für orthopädische und pulmologische Reha) in Baden
Nr. 1 in Gesundheitsförderung und Prävention mit 300 Veranstaltungen und über 20 000 Besucher pro Jahr
Ca. 1 270 Vertragsärzte (Allgemeinmedizin, Fachärzte) und 470 Vertragszahnärzte

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