Der Methusalem Code – Teil 1: So werden Sie 100 Jahre alt!
Lernen wir von den Hundertjährigen, die erfolgreich und fit alt geworden sind.
Wie schafft man die besten Voraussetzungen für ein glückliches Leben im höheren Alter mit geistiger und körperlicher Gesundheit? Ich habe auf der Suche nach Antworten auf diese Frage Hunderte von wissenschaftlichen Studien durchforstet und nach den wesentlichen Voraussetzungen gesucht. Sicherlich ist es schwierig, die Menschen zu normieren und über einen Kamm zu scheren. Medikamente, die bei der Mehrzahl der Patienten nichts nützen oder sogar schaden, können bei dem einen oder anderen durchaus helfen.
Es ist nicht möglich Regeln aufzustellen, die für wirklich alle Menschen zutreffen. Und möglicherweise gilt das sogar bei so unbestritten schädlichen Dingen wie dem Rauchen. Kennt nicht jeder – zumindest vom Hörensagen – eine putzmuntere Achtzigjährige, die noch immer „ihr“ Päckchen pro Tag raucht? Oder einen schlohweißen Bergfex, der den Wanderern entgegenlächelt mit der Pfeife in der Zahnlücke, den Vollbart tabakgefärbt, und der urig erklärt: „A G’söchts hoit si länga!“. Ab und zu wird auch jemand beim Joggen von einem Auto erfasst und überfahren. An der grundsätzlichen Wahrheit, dass Rauchen schädlich und Bewegung gesund ist, ändert dies jedoch nichts.
Und so ist es sehr wohl möglich, jene Voraussetzungen zu bestimmen, die 99 Prozent der Menschen nützen. Angenehmerweise sind diese breit gültigen Richtlinien gar nicht so zahlreich, und es ist möglich hier einen Überblick zu gewinnen.
Glück lässt Sie alt werden
Das Kernthema des „Methusalem Code“ bildet die Erforschung von Glück und Gesundheit in der zweiten Lebenshälfte. Demgemäß ist es besonders interessant, Studien zu Rate zu ziehen, die sich den wahren Experten dieser Frage widmen: nämlich den Menschen, die es geschafft haben, glücklich und gesund alt zu werden. Es gibt mittlerweile in Europa und in den USA eine ganze Reihe von aussagekräftigen Langzeit-Studien, die Personengruppen seit Jahrzehnten wissenschaftlich begleiten.
Mithilfe dieser Fülle von Daten bin ich nun folgenden Fragen nachgegangen:
•Was unterscheidet jene Menschen, die früh sterben oder chronisch krank werden, von jenen, die glücklich alt werden und eine hohe Lebensqualität genießen?
•Wie unterscheidet sich – wenn man in der Datenbank zwanzig, dreißig Jahre zurückgeht – der Lebensstil der Glücklichen von dem der Unglücklichen, die im Alter krank und gebrechlich sind?
•Welche Faktoren sind es, die hier bereits im mittleren Lebensalter die Weichen in diese oder jene Richtung stellen?
Forscher, die außergewöhnlich alte Menschen untersuchten, fanden heraus, dass fast alle Hundertjährigen in eine von drei Gruppen passen: Etwa jeder Fünfte der Greise gehört zu den „Entwischten“. Das sind jene Glücklichen, die noch nie eine der alterstypischen Erscheinungen oder chronischen Krankheiten hatten. Bei ihnen hat Gott oder das Schicksal bei der Zusammenstellung der genetischen Grundausstattung scheinbar eine Doppelsechs gewürfelt.
Vier von zehn gehören zu den „Verspäteten“, wo die Alters-Wehwehchen erst mit 85 Jahren langsam angefangen haben. Der Rest gehört zur Gruppe der „Überlebenden“, die bereits Krebs, Herzinfarkt oder eine andere schwere Lebenskrise mitgemacht und überstanden haben.
Aus den genaueren Befragungen ergibt sich schließlich, dass beinahe die Hälfte dieser Hundertjährigen gar kein besonders gesundes Leben geführt hat. Ihr Geheimnis ist eine robuste Natur. Die andere Hälfte jedoch hat irgendwann den Beschluss gefasst, gesund alt zu werden und auch etwas dafür zu tun. Es wurde auf dieser Welt bereits so vieles gedacht, so vieles ausprobiert. So viele Irrwege sind begangen, so viele geniale Gedanken ersonnen worden. Wir müssen nicht alle Fehler selbst machen. Wir können die richtigen Schlüsse ziehen. Und wir können uns dabei helfen lassen.
Hier geht's weiter zu Teil 2 unserer Serie "Der Methusalem Code"
Hier finden Sie die Lebensgeschichten und Geheimnisse vieler 100-Jähriger aus Niederösterreich
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