"Sieg heil! Papa, ich liebe Dich!"
- Der Angeklagte: Vor Gericht g'schamiger als in seinem Nazi-Keller.
- hochgeladen von Peter Zezula
Wiener Neustadt, Bezirk Mödling: 26-jähriger wegen Wiederbetätigung vor Gericht. Er verschickte auch Whatsapps mit Nazi-Bildern- und Parolen an Freunde und seinen Vater.
Die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt (Staatsanwalt Udo Kremnitzer) wirft Johann Michael G. (26) aus Gießhübl (Bez. Mödling) vor: Der einschlägig Vorbestrafte soll in seinem Haus Wehrmachtsuniformen, einen nachgebauten SS-Dolch, ein Hitler-Foto, mehrere Hakenkreuzfahnen- und armbinden gehortet haben und diese auch bei besonderen weinlaunigen Momenten anderen gezeigt haben. - § 3 nach dem Verbotsgesetz.
Weiter soll er sich selbst Hakenkreuze in die Haut geritzt haben und unerlaubte Waffen, darunter auch ein Maschinengewehr, besessen haben.
Ebenfalls Gegenstand der Anklage: die unzähligen Bilder mit Nazimotiven und Posing auf Handy und Laptop. Ein Detail: an seinen Vater verschickte er eine Whatsapp-Meldung mit dem Inhalt: "DJ Himmler, Sieg Heil, mein Kamerad. Ich liebe Dich."
Der Angeklagte selbst bekannte sich vor dem Geschworenengericht (Vorsitz Richter Hans Barwitzius) nur zum Teil schuldig, führte viele seiner Handlungen auf seine damalige Alkoholsucht zurück.
Das Urteil: Drei Jahre Freiheitsstrafe, davon zwei Jahre bedingt auf drei Jahre nachgesehen, wegen Verbrechen nach dem Verbotsgesetz. Während die Staatsanwaltschaft keine Erklärung abgab, meldete der Angeklagte Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung an, das Urteil ist nicht rechtskräftig.
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