Sonderschul-Aus: "Fix ist noch lange nichts"
Die Landesgeschäftsführeirn des NÖ Arbeitnehmerinnen- und Arbeitnehmerbundes, Sandra Kern, spricht im Interview über das Engagement des NÖAAB für den Erhalt der Sonderschulen in Niederösterreich
Sie haben in den letzten Monaten mit Ihrer Initiative für den Erhalt der Sonderschule für viel Aufsehen gesorgt. Warum haben Sie für diese Thema Unterschriften gesammelt?
SANDRA KERN: In mehreren Interviews und auch im Parlament hat die Bildungsministerin das Ziel der Abschaffung der Sonderschulen bis 2020 betont. Weil viele besorgte Eltern und auch zahlreiche engagierte Pädagoginnen und Pädagogen wegen dieses Themas zu uns gekommen sind, haben wir als NÖAAB die Initiative ergriffen und um Unterstützer für den Erhalt der Sonderschule geworben. Innerhalb weniger Wochen haben mehr als 13.600 Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher ganz klar Ja zu den Sonderschulen gesagt. Ich habe immer klar gesagt: Inklusion ist uns wichtig und muss auch gefördert werden. Aber es passt nicht in allen Fällen.
Welche Schritte und Maßnahmen haben Sie in der Politik anschließend unternommen?
Aufgrund des klaren Signals von so vielen Bürgerinnen und Bürgern haben wir starke politische Zeichen gesetzt. Der NÖ-Landtag hat mit den Stimmen von ÖVP, SPÖ, FPÖ und Liste FRANK eine Resolution an den Bund für den Erhalt der Sonderschulen verabschiedet. Ich selbst habe das Anliegen der 13.600 Menschen ins Parlament eingebracht und die Bildungsministerin zur Stellungnahme in dieser Sache aufgefordert. Gleichzeitig haben bisher auch zahlreiche Gemeinden in Niederösterreich Resolutionen zum Erhalt der Sonderschulen in ihren Regionen verabschiedet. Jetzt heißt es für uns weiter dran bleiben und dafür sorgen, dass der Wunsch der Eltern nach Wahlfreiheit für ihre Kinder möglich bleibt.
Heißt das nun die Sonderschulen bleiben?
Obwohl es in den Medien so rübergekommen ist: Fix ist noch lang nichts! Die Bildungsministerin und die SPÖ wollen noch immer die Sonderschulen nach dem Jahr 2020 abschaffen. Und gegen diesen Abschaffungsplan werden wir im NÖAAB auch in den nächsten Monaten geschlossen kämpfen.
Interview: Christian Trinkl
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