Vom LEGO-Roboter zur Technik-Karriere
Mehr Begeisterung für Technik: 130 Schüler rittern beim Roboter-Regionalwettbewerb um den Einzug ins Finale der FIRST LEGO LEAGUE (FLL). Der geringe Mädchen-Anteil bereitet Veranstaltern und Wirtschaft Sorge.
Acht von zehn Unternehmen haben laut Michaela Roither, Geschäftsführerin der Industriellen-Vereinigung Niederösterreich (IV-NÖ) bereits jetzt Probleme damit, ausreichend Fachkräfte zu finden.
Durch Förderaktionen, wie dem Roboter-Regionalwettbewerb soll die Begeisterung für MINT-Jobs, also Berufen aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik gefördert werden.
100 Stunden Aufwand für Lehrer und Schüler
Mehr als hundert außerschulische Stunden werden für die Teilnahme am Roboter-Regionalwettbewerb, der Vorausscheidung für die internationale First LEGO League, aufgewendet. Roither sei es daher auch wichtig, das ehrenamtliche Engagement der Schüler sowie besonders der Lehrer, welche in den letzten Jahren immer wieder als unmotiviert dargestellt worden seien, zu betonen.
HYDRO DYNAMICS - "Wässriger Wettbewerb"
Für den Wettbewerb müssen die Kinder und Jugendlichen ihr Können in vier verschiedenen Bereichen unter Beweis stellen: Robot Game, Technik und Design, Forschungspräsentation und Teambewerb.
Das Turnier findet jährlich zu einem anderen Thema statt. Unter dem Schlagwort "HYDRO DYNAMICS" gilt es diesmal Vorkommen, Nutzung, Lagerung und Bewegung von Wasser zu ergründen.
Roboter Marke Eigenbau
"Im theoretischen Teil der Forschung untersuchen die Teams die Hintergründe zum Thema Wasser.", weiß Erika Schreiber vom Verein "robotix4me", der den Regionalwettbewerb veranstaltet. "Die Ergebnisse dieser Arbeit sollten möglichst kreativ vorgetragen und als Verbesserungsvorschlag dargestellt werden. Im praktischen Teil präsentieren die Teams ihren eigenständig agierenden Roboter, der möglichst viele vorgegebene Aufgaben rund um das jeweilige Thema lösen muss.", so Schreiber.
Die Roboter bestehen aus einem Minicomputer, Sensoren, Motoren und LEGO-Steinen und müssen eigenständig konstruiert und programmiert werden.
"LEGO-Roboter im Kampf gegen Hello Kitty"
Während in den frühen Jahren der FLL noch ein Drittel der teilnehmenden Schüler weiblich waren, ist dieser Anteil mittlerweile auf 17 Prozent (Stand 2017) geschrumpft.
Für Erika Schreiber lässt sich dieser Rückgang auf ein allgemeines Problem der heutigen Zeit zurückführen. Während es früher normal gewesen sei, wenn Frauen in der Technik tätig waren, wäre dies in den letzen Jahren zu etwas "exklusivem" stilisiert worden.
"Vielleicht ist auch einfach die Werbung zu stark. Von klein auf sind unsere Kinder etwa von Hello Kitty umgeben. Da braucht es stärkere Initiativen", kann sich Schreiber einen Seitenhieb nicht verkneifen.
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