Schadstoffe in Faschingskostümen
OÖ. Kinder verkleiden sich im Fasching gerne. Da sie längere Zeit mit den Materialien in Berührung sind, hat Öko-Test 15 Kinderkostüme auf Schadstoffe untersuchen lassen. Ergebnis: Kein einziges Kostüm ist komplett schadstofffrei. Es stehen aber zumindest ein paar „gute“ Produkte zur Auswahl.
Kostüme müssen sicher und schadstofffrei sein
Neben den trendigen Figuren aus „Star Wars“ oder „Harry Potter“ sind ganz klassische Kostüme als Prinzessin, Ritter oder Clown beliebt. Und für Kinder ist Verkleiden nicht nur ein Spaß, sondern sie lernen sich in andere Personen hinein zu versetzen. Da die Kinder bis zu mehrere Tage mit ihren Kostümen in Berührung kommen, ist es wichtig, dass diese sicher und frei von Schadstoffen sind. 15 Faschingskostüme wurden daher eingekauft und im Labor auf Entflammbarkeit und schädliche Inhaltsstoffe untersucht. Bei Produkte für Kinder unter drei Jahren wurde zudem geprüft, ob Erstickungs- oder Strangulierungsgefahr durch Produktteile besteht.
Überwiegend Mittelmaß
· Einzig Ikea verzichtet auf unnötige Weißmacher, in allen übrigen Produkten kamen sie vor allem in den Etiketten vor. Optische Aufheller können im Zusammenspiel mit Sonneneinstrahlung allergische Reaktionen hervorrufen, wenn sie mit dem Schweiß auf die Haut gelangen.
· In sechs Produkten fanden sich umstrittene halogenorganische Verbindungen, von denen ebenfalls viele als allergieauslösend gelten.
· In fünf Kostümen wies das Labor lösliches Antimon nach. Studien zeigen, dass Antimonverbindungen Haut- und Schleimhäute reizen.
· Der überwiegende Teil schnitt aufgrund dieser Inhaltsstoffe mittelmäßig ab – je vier Mal „befriedigend“ und „ausreichend“. Sechs Produkte erhielten immerhin die Note „gut“.
· Ein Kostüm war voller Schadstoffe und fiel daher mit „ungenügend“ durch.
· Erfreulich: Alle Produkte bestanden den Test zur Entflammbarkeit und auch für die Kleinen besteht keine Gefahr durch Produktteile.
Tipps
· In Aufdrucken, Applikationen und Accessoires aus Plastik oder Gummi stecken häufig Schadstoffe. Verzichten Sie wenn möglich darauf oder tauschen Sie sie aus!
· Entfernen Sie vorsichtig die Etiketten, so gehen Sie auf Nummer Sicher, dass keine künstlichen Weißmacher auf die Haut Ihres Kindes gelangen!
· Waschen Sie das Kostüm vor dem ersten Tragen mindestens einmal separat, um eventuelle Rückstände zu entfernen!
· Gekaufte Verkleidungen sind nicht günstig und angesichts der Qualität der getesteten Produkte vielfach nicht empfehlenswert. Überlegen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind - ein selbst genähtes oder gebasteltes Kostüm ist einzigartig und macht viel Spaß!
Den gesamten Beitrag aus der Zeitschrift Öko-Test finden Sie und Ihre User als Gratis-Download auf ooe.konsumentenschutz.at
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