Verdopplung bei Mordfällen in der Familie
Das Gewaltschutzzentrum OÖ unterstützt Personen, die in der Familie oder im sozialen Umfeld von Gewalt betroffen sind.
OÖ. 54 Tötungsdelikte gab es laut Kriminalstatistik im Jahr 2017 in ganz Österreich, 36 davon im Familienkreis. 2014 wurden 38 Personen getötet, 17 in der Familie – eine Verdopplung innerhalb von vier Jahren. „Die Wahrscheinlichkeit für eine Frau, getötet zu werden, ist im Familienkreis am größten“, erklärt Eva Schuh, seit Anfang Februar 2018 Geschäftsführerin des Gewaltschutzzentrums OÖ. Sogenannte „Ehrenmorde“ spielen dabei übrigens eine geringe Rolle, denn der überwiegende Teil der Täter sind österreichische Männer, wie Schuh verrät.
Bald genug melden
Der internationale Grevio (Group of Experts on Action against Violence against Women and Domestic Violence)-Bericht empfiehlt dringend, „häusliche Gewalt gegen Frauen und den geschlechtsspezifischen Charakter anderer Gewaltformen“ in der Polizeilichen Kriminalstatistik sichtbarer zu machen. Außerdem, so Sonja Ablinger, Vorsitzende des Gewaltschutzzentrums OÖ, sei es vor allem bei häuslicher Gewalt wichtig, sich bald genug zu melden, nämlich „sobald sich Frauen unbehaglich fühlen“. Nicht selten würden verbale Demütigungen in tätliche Gewalt übergehen, wie Ablinger weiß. 2017 wurden von den Experten des OÖ Gewaltschutzzentrums 2.536 Personen beraten.
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