Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Strugl wechselt zum Verbund – wird Achleitner Nachfolger?
Eurothermen-Chef Achleitner ist derzeit, laut einem ORF-Bericht, der heißeste Kandidat für die Nachfolge von Michael Strugl. Der Manager könnte neuer Landesrat werden.
OÖ. Die Spatzen pfiffen es schon seit mehreren Wochen von den Dächern, nun scheint es fix zu sein: Laut einem Bericht der Tageszeitung "Der Standard" soll Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Strugl (ÖVP) per 1. Jänner 2019 in die Chefetage des Stromkonzerns Verbund wechseln. Der Verbund-Vorstand wird dann nur mehr aus zwei Personen bestehen – eben Strugl und Vorstandschef Wolfgang Anzengruber, dessen Vertrag verlängert werden dürfte. Der bereits 61-jährige Strom-Manager Anzengruber, ebenfalls Oberösterreicher, könnte dann – in zwei bis vier Jahren, je nach Vertragsdauer – wiederum Strugl Platz machen.
In der Landesregierung hinterlässt der Abgang Strugls eine größere Lücke – denn nach dem Abgang Josef Pühringers wurde das Standort-Ressort genau auf die Bedürfnisse des 54-jährigen Strugl zugeschnitten. Wer ihm als Wirtschafts-Landesrat und als Landeshauptmann-Stellvertreter nachfolgen könnte, gilt als offen. Möglich wäre, dass jemand aus der bestehenden Landesräte-Riege den "LH-Stellvertreter-Titel" übernehmen könnte – und das Wirtschafts-Ressort einen neuen Chef oder eine neue Chefin von außen bekäme. Aus ÖVP-Kreisen ist zudem zu hören, dass Stelzer wieder die alleinige Zuständigkeit für den Finanzbereich übernehmen dürfte. Bisher konnte da ja noch Strugl ein Wörtchen mitreden. Auch die Sport-Agenden könnten möglicherweise aus dem Strugl-Ressort direkt zum Landeshauptmann wechseln.
Strugl-Nachfolge: Kommt Eurothermen-Chef Achleitner?
Die besten Chancen habe laut ORF OÖ aber der derzeitige Eurothermen-Chef Markus Achleitner. Er gilt als perfekt vernetzt, in der ÖVP bestens verankert und hat mit der erfolgreichen Entwicklung der Eurothermen bereits mehr als ein Gesellenstück abgeliefert.
Als mögliche Strugl-Nachfolger sind darüber hinaus Ulrike Rabmer-Koller (Wirtschaftskammer-Vizepräsidentin), Angelika Sery-Froschauer (WKOÖ-Vizechefin), Werner Pamminger (Geschäftsführer der Business Upper Austria) im Spiel. Für Pamminger spricht die hohe fachliche Kompetenz und das gute internationale Netzwerk, das er sich als Chef der OÖ-Standortagentur in den letzten Jahren aufgebaut hat.
Nicht komplett ausgeschlossen ist zudem eine Rückkehr von WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer in die Landespolitik. Sie musste ja nach der Landtagswahl 2015 aus der Landesregierung ausscheiden und wurde wenig später von Christoph Leitl als neue Wirtschaftskammer-Chefin in OÖ präsentiert.
Als Außenseiter-Kandidaten für die Strugl-Nachfolge gelten Stefan Stallinger (derzeit Energie AG-Vorstand) , FMA-Chef Klaus Kumpfmüller (dem gute Kontakte zu Landeshauptmann Stelzer nachgesagt werden) oder ÖVP-Landesgeschäftsführer Wolfgang Hattmannsdorfer. Allerdings gilt es als defacto ausgeschlossen, dass Hattmannsdorfer als ÖAAB-Mitglied ein Wirtschaftsressort übernehmen könnte. Hattmannsdorfers Aufrücken in die Landesregierung würde also nur mit einer größeren Regierungsumbildung möglich werden.
Werden die Ämter des Wirtschaftslandesrats und Landeshautpmann-Stellvertreters getrennt, darf sich wohl Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander gute Chancen ausrechnen, zukünftige Landeshauptmann-Stellvertreterin zu werden. Haberlander konnte ja erst vor Kurzem erste Erfahrungen als Stelzer-Stellvertreterin sammeln – hatte sie doch den Landeshauptmann bei einer größeren Regions-Kongress in Kanada vertreten.
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