Ernte heuer so früh wie nie
Hitze und Trockenheit sind eine Herausforderung für Oberösterreichs Bauern.
OÖ. Die Ernte 2018 ist zum größten Teil eingebracht – und das zwei bis drei Wochen früher als sonst. Von den wichtigsten Kulturen stehen nurmehr Mais und Sojabohne auf den Feldern, wobei diese sich trotz der noch immer recht trockenen Bedingungen gut entwickeln, wie Christian Krumphuber, Leiter der Abteilung Pflanzenproduktion der Landwirtschaftskammer OÖ (LKOÖ), berichtet. Vor allem die Niederschläge im Jänner hätten dazu beigetragen.
Regionale Unterschiede beim Niederschlag
Wie kleinräumig Wetterereignisse teils ausfallen beweist die Getreideernte: „Vom Totalausfall bis zu recht guten Ernten ist alles dabei“, so Krumphuber. Außerdem sei die Qualität sehr gut, was die insgesamt unter dem Durchschnitt liegende Erntemenge zum teil ausgleichen könne.
Wo der Niederschlag am meisten fehlt
Ein „Riesenproblem“ hingegen schafft die Trockenheit für die Grünland- und Futterbauern. So werde es für Viehbauern unumgänglich sein, Futter zuzukaufen, einige würden gar ihren Bestand reduzieren müssen. Bewässerung mache hier aus wirtschaftlicher Sicht wenig Sinn – überhaupt zahle sich das nur bei Obst und Gemüse aus, wie LKOÖ-Präsident Franz Reisecker erklärt. Trotzdem existenzbedrohend sei die Trockenheit für Betreiber von Erdbeerfeldern zum Selberpflücken. Diese können aus verschiedenen Gründen oft nicht bewässert werden und mussten heuer nach der halben Saison zusperren. „In 20 bis 30 Jahren könnte sich dieses Geschäft aufgehört haben“, befürchtet Reisecker.
Die größten Niederschlagsdefizite wurden im Machland, im Zentralraum, im östlichen Mühlviertel und in weiten Teilen des Innviertels festgestellt.
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