Sechs von zehn Euro kommen aus Export
Mehr als die Hälfte des Bruttoregionalproduktes werden in Oberösterreich im Export verdient.
OÖ (mam). Der Export ist für Oberösterreich ein Wachstumsmotor und ein Wohlstandsgarant: Jeder zweite Arbeitsplatz hängt direkt und indirekt, das heißt auch über Zulieferunternehmen, vom Export ab. Der Anteil der Warenexporte am oberösterreichischen Bruttoregionalprodukt liegt bei knapp 60 Prozent: „Sechs von zehn Euro und damit mehr als die Hälfte verdient der Wirtschaftsraum Oberösterreich im Export. Dazu kommt, dass rund ein Viertel der weltweiten Wirtschaftsleistung in Europa erbracht wird – noch, denn andere Regionen der Welt holen bereits auf. Gemeinsam und vernetzt mit anderen Staaten müssen wir daher Europa als starken, innovativen Wirtschaftsstandort weiterentwickeln", so Landeshauptmann Thomas Stelzer.
33,9 Milliarden Euro Volumen
Das oö. Warenexportvolumen belief sich 2016 auf 33,9 Milliarden Euro: "Ein Allzeithoch", laut Information vom Export Center OÖ, einer Initiative der Wirtschaftskammer und des Landes. Im Vergleich: 1995, im Jahr des EU-Beitritts, lag das Warenexportvolumen bei 10,6 Milliarden Euro. Laut Statistik Austria sind die zehn führenden Exportwarengruppen: Kessel, Maschinen (10.148 Mio.), Fahrzeuge (3.601 Mio.), Eisen und Stahl (2.849 Mio.), elektrische Maschinen (2.348 Mio.), Kunststoffe (1.398 Mio.), Aluminium (1.106 Mio.), Papier (1.037 Mio.), Mess- und Prüfinstrumente (850 Mio.), Fasern (782 Mio.) und Pharma (771 Mio.).
OÖ agiert weltweit
Oberösterreich beliefert nicht nur seine Nachbarländer, sondern agiert weltweit. Unter den Top-Handelspartnern befindet sich Deutschland mit 13.016 Millionen Exportvolumen deutlich auf dem ersten Platz, doch auch die USA, Italien, Frankreich, Tschechische Republik, England, Schweiz, China, Polen und Ungarn tragen wesentlich zum Exportvolumen bei. 79,5 Prozent der Exporte gehen nach Europa, 10,3 Prozent nach Amerika, 9,3 Prozent nach Asien und 0,9 Prozent nach Afrika. Die Produktpalette ist breit gefächert – einige Beispiele: Die
Von der Sattlerei bis zum Stiersperma
Firma Claro aus Mondsee beliefert mit einer Exportquote von 55 Prozent hauptsächlich Deutschland aber auch den Iran und Israel mit Geschirrspülmittel. Das Innviertler Unternehmen Air Ambulance Technology produziert Rettungsausrüstungen für Helikopter und hat eine Exportquote von 90 Prozent, exportiert wird zu 20 Prozent in die EU und zu 70 Prozent nach Asien, Nord- und Südamerika sowie Afrika. Die Sattlerei Karl Niedersüß aus Rohrbach hat mit einer 85-prozentigen Exportquote Japan, Spanien und Deutschland als Handelspartner. Besonders innovativ zeigt sich die Firma ASA Astrosysteme aus Freistadt. ASA stellt Teleskope her und liefert in mehr als 50 Länder, auch die europäische Raumfahrtagentur zählt mittlerweile zu den Kunden. Zu den außergewöhnlichsten Exporten zählt Stiersperma aus dem Innviertel von der Besamungsstation OÖ. Besonders stark nachgefragt ist das Sperma aus Hohenzell in der Türkei, im Iran und auch in Costa Rica, Brasilien und Kolumbien. Insgesamt wird der Samen aus dem Innviertel in 50 Länder weltweit exportiert.
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