Wie umweltfreundlich ist Oberösterreich?

Oberösterreichs Industrie konnte durch Innovationen in der Umwelttechnologie bedeutend sauberer werden. | Foto: voestalpine AG
  • Oberösterreichs Industrie konnte durch Innovationen in der Umwelttechnologie bedeutend sauberer werden.
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OÖ. Prinzipiell werden österreichische Umwelt- und Klimaschutzziele in den meisten Bereichen von der Europäischen Kommission abgesteckt, erklärt Reinhold Priewasser vom Institut für Betriebliche und Regionale Umweltwirtschaft an der Johannes Kepler Universität. Aufholbedarf sieht der Experte in Oberösterreich beim Klimaschutz, denn die heimische Industrie stößt noch immer viel Kohlendioxid (CO2) aus, so Priewasser. Dennoch, bei allem Wachstum in den vergangenen Jahrzehnten, ist die Treib- #+hausgasemission der oö. Betriebe annähernd auf gleichem Level geblieben – dank fortwährende Innovation im Bereich industrieller Anlagen. Regelmäßige Überschreitungen und sogar Sanktionsdrohungen seitens der EU-Kommission gäbe es beim Feinstaub und mehr noch bei den Stickoxiden, sagt Priewasser. Beide würden zu einem großen Teil vom Verkehr emittiert. Einen Vorsprung hat sich OÖ bei der Effizienz von Gebäudeheizungen erarbeitet. Die Schadstoffemissionen in diesem Bereich seien dank moderner Technik und erneuerbarer Energien seit 1990 um fast die Hälfte zurückgegangen.

Wasserqualität hat sich „dramatisch verbessert“

„In Summe steht OÖ gut da“, sagt Landesrat Rudi Anschober. Nicht zuletzt läge das an „enormen Verbesserungen“ der Industrie bei den Emissionen. Auch die „frühere Polarisierung zwischen Umwelt und Wirtschaft“ sei heute kaum mehr vorhanden, da nachhaltiges Wirtschaften und eine moderne Umweltpolitik hervorragend zusammenpassen würden. Die Wasserqualität der oö. Seen und auch der Flüsse habe sich „dramatisch verbessert“. Beim Grundwasser dagegen hätten wir teils mit Altlasten zu kämpfen: So seien etwa Spuren des in den 90ern verbotenen Herbizids Atrazin heute noch nachweisbar. Potenzial sieht Anschober beim öffentlichen Verkehr – insbesondere beim zu geringen Angebot für Pendler – und beim Bodenschutz. Fehlende Grünzonen und zunehmende Zersiedelung seien Probleme, die uns künftig noch beschäftigen werden.

Abfall hat einen Wert

Wie „sauber“ ein Land ist, das hängt auch von einer funktionierenden Abfallwirtschaft ab. Wertschöpfung bringt Wertschätzung und die zeigt sich im Gespräch mit Roland Wohlmuth, dem Vorsitzenden des Landesabfallverbands (LAV), der „lieber von Wertstoffen“ spricht als von Abfall. Schließlich erhalte der Kunde auch einen Gegenwert dafür – in Form von günstigen Entsorgungstarifen. Bewährt haben sich die kommunale Abfallwirtschaft und das System der Altstoffsammelzentren (ASZ): „Da sind wir ganz vorne dabei“, freut sich Wohlmuth. Das Schlagwort für die Zukunft, so der LAV-Vorsitzende, heiße Kreislaufwirtschaft, auch wenn OÖ heute schon führend bei der Recyclingquote sei. Das ambitionierte Ziel: „Zero Waste“, also null Müll – alle Wertstoffe sollen im Kreislauf wiedereinsetzbar werden, erklärt Wohlmuth.

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