Schwerhörigkeit belastet auch die Psyche
Wenn das Ohr nichts mehr wahrnimmt, leidet auch die Seele.
Schwerhörigkeit tritt zumeist schleichend ein. Mögliche Ursachen können unter anderem normale, altersbedingte Abnützungserscheinungen des Gehörs oder auch Lärmschäden sein. Nicht zu unterschätzen ist die psychische Komponente. Viele Menschen mit Hörproblemen ziehen sich aus dem Alltagsleben zurück
Rückzug macht depressiv
Ist das Gehör in seiner Funktion beeinträchtigt, leidet auch das Gesellschaftsleben. Erst werden zwischenmenschliche Kontakte als anstrengend wahrgenommen, dann werden sie zunehmend vermieden. Aus Angst, sich zu blamieren oder geistig nicht mehr fit zu wirken, ziehen sich Menschen mit Hörproblemen immer mehr zurück. Die Folgen sind Einsamkeit und depressive Verstimmungen.
Mangelnde Akzeptanz verschlimmert das Problem
Zusätzliches Manko: Den Betroffenen fällt es oft sehr schwer, sich die Schwerhörigkeit einzugestehen. Typischer Weise werden dann Aussagen wie "Ich bin noch zu jung für ein Hörgerät" oder "Ich höre doch eh gut“ getätigt. Das Problem dabei: Das Gehirn verlernt bei systematischer Hörminderung das Hören. Bei unbehandelter Hörschwäche kann es passieren, dass ähnlich klingende Wörter fehlerhaft wahrgenommen werden. Aus „Fön“ kann dann ein „schön“ werden. Aus der Schwerhörigkeit resultierende Missverständnisse belasten die Kommunikation zusätzlich.
Abwärtsspirale durchbrechen
Speziell Angehörige können viel dazu beitragen, dass psychische Probleme erst gar nicht entstehen und den Betroffenen frühzeitig geholfen wird. So sollten Sie behutsam darauf hinweisen, dass das Tragen eines Hörgeräts ebenso wenig „Schande“ wie das Tragen einer Brille ist. Weisen Sie den Betroffenen darauf hin, dass es schön wäre, wenn Sie sich wieder mit ihm unterhalten könnten und meiden Sie Vorwürfe. Planen Sie dabei ein bisschen Zeit für Ihre Überzeugungsarbeit ein.
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