Bundespräsidentenwahl 2016: Reaktionen und Ergebnis der Stichwahl im Detail

Bundespräsidentenwahl 2016: Am 4. Dezember wählt Österreich in einer Stichwahl einen neuen Bundespräsidenten. Zur Wahl stehen Norbert Hofer und Alexander Van der Bellen. | Foto: MEV Verlag GmbH
  • Bundespräsidentenwahl 2016: Am 4. Dezember wählt Österreich in einer Stichwahl einen neuen Bundespräsidenten. Zur Wahl stehen Norbert Hofer und Alexander Van der Bellen.
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ÖSTERREICH. Nach einem langen Wahlkampf ist der 4. Dezember 2016 der Tag der Entscheidung: Der neue Bundespräsident heißt Alexander Van der Bellen. Mit 53,3 zu 46,7 Prozent (laut Hochrechnung des Meinungsforschungsinstituts SORA) hat er die Bundespräsidentenwahl gewonnen.
>>Analyse: Die Folgen der Bundespräsidentenwahl

Alexander Van der Bellen zufrieden

"Ich glaube, dass das Engagement von Menschen, die nicht politisch unbedingt mir zuzurechnen sind, ausschlaggebend war", so Van der Bellen. Freiheit, Gleichheit und Solidarität sei für viele Menschen wichtig.

Van der Bellen betonte, dass er ein Präsident für alle Parteien sein wolle und auch auf die Wähler von Norbert Hofer zugehen wolle. Van der Bellen würde sich übrigens freuen, wenn die Regierung bis zum nächsten offiziellen Termin im Herbst 2018 halten würde. Wenn es anders komme, könne er das aber nur respektieren.

Norbert Hofer: Der Wähler hat immer Recht

Norbert Hofer bedankte sich bei seinen Wählern: "Ihr habt mich so großartig unterstützt und ich bin unendlich traurig, dass es nicht geklappt hat. Ich hätte gerne auf unser Österreich aufgepasst."

Hofer glaubt, dass die Regierung nicht mehr lange halten werde und kündigte übrigens an, dass er bei der nächsten Bundespräsidentenwahl wieder antreten wolle.

Reaktion von Christian Kern

Kanzler Christian Kern bedankte sich bei allen Österreicherinnen und Österreichern, die zur Wahl gegangen sind und allen Wahlbeisitzern, die die Durchführung dieser Wahl möglich gemacht haben. Kern betonte, dass sich heute niemand als Verlierer fühlen solle. "Wir alle sind Österreicherinnen und Österreicher."

ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner

ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner, der sich vor der Wahl für Van der Bellen ausgesprochen hat, gratulierte dem Sieger und erweist in einem ersten Statement Hofer Respekt. Der Wahlkampf sei sehr emotional gewesen. Der neue Präsident müsse das Gemeinsame vor das Trennende stellen - ein Satzfragment, das heute schon oft zu hören war.

Le Pen: FPÖ hat sich mutig geschlagen

Nach Ansicht der französischen Rechtspopulistin Marine Le Pen hat sich die FPÖ mutig geschlagen. „Die nächste Parlamentswahl wird ihren Sieg bringen“, twitterte Le Pen von der Front National.

Strache: „Natürlich enttäuschend“

FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache gratuliert dem Wahlsieger Van der Bellen „aufrichtig“. Man respektiere demokratische Ergebnisse. Der zweite Platz für Hofer sei „natürlich enttäuschend“.

Glawischnig: „Ein historischer Tag“

Höchst erfreut hat sich die grüne Bundessprecherin Eva Glawischnig gezeigt. „Das ist ein historischer Tag, eine historische Zäsur“, sagte sie. Für Österreich sei es eine gute und deutliche Entscheidung.

Glawischnig spricht von einem Votum für ein Miteinander im Lande. Sie dankt auch anderen Unterstützern, speziell erwähnt sie dabei ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner und die zahlreichen Bürgermeister, die sich hinter Van der Bellen gestellt hätten.

Reaktion von SPD-Chef Sigmar Gabriel

Sigmar Gabriel, Chef der deutschen SPD beglückwünscht Van der Bellen."Ganz Europa fällt Stein vom Herzen", schrieb Gabiel auf Twitter.

Die Ergebnisse aus den Bundesländern:

Bundespräsidentenwahl: Das Ergebnis aus dem Burgenland
Bundespräsidentenwahl: Das Ergebnis in Kärnten
Bundespräsidentenwahl: Das Ergebnis in Niederösterreich
Bundespräsidentenwahl: Das Ergebnis aus Oberösterreich
Bundespräsidentenwahl: Das Ergebnis aus Salzburg
Bundespräsidentenwahl: Das Ergebnis aus der Steiermark
Bundespräsidentenwahl: Das Ergebnis aus Tirol
Bundespräsidentenwahl: Das Ergebnis aus Vorarlberg
Bundespräsidentenwahl: Das Ergebnis aus Wien

>>Nachlese zur Bundespräsidentenwahl

Was bisher geschah: Bundespräsidentenwahl 2016

Die Bundespräsidentenwahl 2016 ist reif für das Buch der Rekorde: Sechs Kandidaten, drei Wahlgänge und ein Wahlkampf, der insgesamt 14 Monate lang dauerte (im Oktober 2015 deutete Irmgard Griss zum ersten Mal ihre Kandidatur an).

Zur Wahl beim ersten Wahlgang standen folgende Kandidaten:

  • Alexander Van der Bellen
  • Irmgard Griss
  • Norbert Hofer
  • Rudolf Hundstorfer
  • Andreas Khol
  • Richard Lugner

Erster Wahlgang am 24. April 2016

Der erste Wahlgang am 24. April endete damit, dass die beiden Kandidaten der SPÖ (Rudolf Hundstorfer) und ÖVP (Andreas Khol) eine Niederlage erlebten. Irmgard Griss verpasste die Stichwahl mit 19 Prozent der Stimmen nur knapp. Der große Sieger des ersten Wahlgangs hieß Norbert Hofer: Er erhielt 35 Prozent der abgegebenen Stimmen. Sein Gegner in der Stichwahl: Alexander Van der Bellen mit 21 Prozent der Stimmen.

Stichwahl am 22. Mai 2016

Die Stichwahl zwischen Norbert Hofer und Alexander Van der Bellen am 22. Mai war ein wahres Kopf-an-Kopf-Rennen. Nur sehr knapp setzte sich Alexander Van der Bellen gegen Norbert Hofer durch: 50,35 Prozent der Stimmen erhielt Van der Bellen, 49,65 Prozent der Stimmen erhielt Hofer. Die beiden Kandidaten trennten lediglich 30.863 Stimmen voneinander. Dann kam es zu einer folgenschweren Entscheidung: Die FPÖ focht die Wahl an.

Anfechtung stattgegeben

1. Juli 2016: Aufgrund von Unregelmäßigkeiten bei der Wahl gab der Verfassungsgerichtshof der Wahlanfechtung statt und hob die Stichwahl auf. Der 2. Oktober wurde als neuer Wahltermin für die Bundespräsidentenwahl bekanntgegeben. Dank "Klebergate" – fehlerhafte Wahlkarten tauchten auf – wurde die Wahl auf den 4. Dezember 2016 verschoben.

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