Eine "Große Chance" für den ORF
KOMMENTAR. Anfang Juni findet eine Medien-Enquete statt. Im Zentrum der Diskussion steht dabei der ORF. Wobei Medienminister Gernot Blümel (ÖVP) vor „zu hohen Erwartungen“ warnt. Es gehe noch nicht um konkrete Gesetze, sondern um eine Problemanalyse. Das ist eine ehrliche Ansage.
Was haben seine Eigentümer mit dem ORF vor?
Denn die Probleme des ORF lassen sich nicht in zwei Tagen lösen. Allerdings werden auf der Enquete hoffentlich die richtigen Fragen gestellt. So etwa die Frage, wie viel Einfluss die politischen Parteien im Bund und in den Ländern auf den ORF künftig ausüben wollen.
Denn der ORF ist ein Staatsbetrieb. Damit gehört er den Parteien. Das muss nicht unbedingt eine Fußfessel sein, wenn deren Medienexperten mitsamt den ORF-Verantwortlichen die zentrale Frage beantworten können. Nämlich: Wie kann ein ORF in der digitalen Zukunft überleben? Netflix, Amazon Prime und Co. sind ja erst der Anfang.
Zahlen, wenn die Leistung stimmt
Wobei auch im digitalen Zeitalter die Konsumenten bereit sein werden, für gut gemachte Unterhaltung und politisch neutrale Information zu bezahlen. Verwechselbarkeit des Programms und vorauseilender Gehorsam gegenüber der Politik sorgen hingegen für Ärger.
Ebenso wie ein öffentlicher Schlagabtausch zwischen einzelnen Moderatoren und Politikern. Es ist Zeit für eine sachliche Analyse. Die Enquete bietet eine Chance dazu. Die Gebührenzahler, die im Vorjahr über 600 Millionen Euro an den ORF sozusagen überweisen durften, erwarten, dass diese Chance auch genutzt wird.
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