Kampf dem Wasserkopf: Rupprechter legt fertigen Masterplan vor

Bundesminister Andrä Rupprechter (Mitte) präsentiert gemeinsam mit dem Politologen Peter Filzmaier (re.) und Gottfried Haber von der Donau-Universität Krems den fertigen Masterplan für den ländlichen Raum. | Foto: William Tadros
  • Bundesminister Andrä Rupprechter (Mitte) präsentiert gemeinsam mit dem Politologen Peter Filzmaier (re.) und Gottfried Haber von der Donau-Universität Krems den fertigen Masterplan für den ländlichen Raum.
  • Foto: William Tadros
  • hochgeladen von Linda Osusky

ÖSTERREICH. Migration ist nicht nur international, sondern auch innerstaatlich ein großes Thema. Jährlich verliert der ländliche Raum 5.000 Menschen in Österreich an die Bundeshauptstadt Wien. Vor allem junge Leute, gut Ausgebildete und Frauen kehren ihren Heimatorten den Rücken. Hinzu kommt, dass sich bis 2050 die Zahl der über 60-Jährigen in Österreich verdoppeln wird, was vor allem die ländlichen Gebiete belasten wird. Andrä Rupprechter will diesen Entwicklungen mit dem Masterplan für den ländlichen Raum entgegensteuern. "Der Masterplan soll dem ländlichen Raum Chancengerechtigkeit und Aufschwung bringen", fasst Rupprechter das Ziel des Strategiepapiers zusammen.

Bundesbehörden im Land verteilen

Ein großes Anliegen Rupprechters ist dabei die Verlagerung der Bundesbehörden. Aktuell haben 65 von den insgesamt 68 Bundesdienststellen ihren Standort in Wien, also über 95 Prozent. Zum Vergleich: In Deutschland sind 67 Bundesdienststellen auf 24 Städte aufgeteilt und in der Schweiz sind 47 Stellen auf elf Städte verteilt. Eine Studie der Universität Linz aus dem Jahr 2015 rechnet bei einer Verlagerung der Statistik Austria, des Rechnungshofes und des Umweltbundesamtes mit der Schaffung von bis zu 800 Arbeitsplätzen und einer direkten Wertschöpfung in der Höhe von 70 bis 81 Millionen Euro. Rupprechter will in zehn Jahren zehn Prozent der Bundesbehörden verlegen und geht mit gutem Beispiel voran: So will er etwa die Bundesanstalt für Bergbauernfragen vom dritten Wiener Bezirk in ein Berggebiet verlagern.

Langsames Internet am Land

Ein weiterer wichtiger Punkt des Masterplans ist die Verbesserung der Internetverbindung. In dünner besiedelten Gebieten ist die Geschwindigkeit um ein Drittel geringer als in den Städten. Durch den Ausbau von 5G sollen 35.000 Arbeitsplätze geschaffen werden. Auch die Kinderbetreuung soll ausgebaut werden.

Kosten versus Sparpotenziale

Wie diese Punkte finanziert werden, steht in dem Strategiepapier nicht. "Der Masterplan ist eine Basis für weitere Budgetverhandlungen", sagt Gottfried Haber, von der Donau Universität Krems, der gemeinsam mit Peter Filzmaier als wissenschaftlicher Koordinator des Masterplans fungiert. "Aber viele der Punkte haben ein enormes Einsparungspotenzial", fügt er hinzu.

Lesen Sie auch:
* Rupprechter: Masterplan für ländlichen Raum im Sommer fertig
* Das Internet steht vor einer Revolution und warum A1-Chefin Schramböck das gut findet
* Andrä Rupprechter: "Wir müssen die Landflucht stoppen"
* Kampf gegen die Abwanderung: Das Land soll wieder attraktiver werden

3 Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Österreich auf MeinBezirk.at

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk auf Facebook: MeinBezirk.at/Österrreichweite Nachrichten

MeinBezirk auf Instagram: @meinbezirk.at


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.