KOMMENTAR: Auch im Taxi sollte der Kunde König sein

Die Taxler gingen unlängst auf die Straße - mittlerweile hat Uber seinen Dienst auf Wiens Straßen bis auf weiteres eingestellt. | Foto: pexels|pixabay.com
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Für die Kunden ist Konkurrenz belebend

Uber und andere ähnliche Unternehmen wie Taxify aus Estland sind eigentlich Vermittlungsplattformen. Sie schließen per App Kunden und Fahrer, die mit Mietwagen unterwegs sind, zusammen. Der größte Vorteil für die Kunden im Vergleich zum Taxi: Eine so gebuchte Fahrt ist, weil man nicht an die vorgegebenen Taxitarife gebunden ist, viel billiger.

An der Dienstleistung arbeiten

Der Preis ist aber nicht unbedingt der einzige Grund, warum in Wien (und anderen europäischen Großstädten) die Kunden den Taxlern den Rücken kehren bzw. kehrten.

Bei allem Verständnis für den Unmut der Wiener Taxler: wenn man glaubt, per Gerichtsentscheid Wettbewerb verhindern zu können, so ist das ein Trugschluss.
Es gibt noch immer Taxiunternehmen, die vielleicht auch an der eigenen Dienstleistung am Kunden arbeiten könnten.

Taxis sind de facto öffentliche Verkehrsmittel.

Taxis sind nämlich de facto öffentliche Verkehrsmittel. Sie haben sauber und gut durchlüftet zu sein. Der Fahrer hat der deutschen Sprache mächtig zu sein (was in Wien auch bei einheimischen Taxlern mitunter ein Problem ist) und vor allem hat er ortskundig zu sein.

Man muss nicht das erste Taxi in der Reihe nehmen

Übrigens: Das erste Taxi in der Reihe zu nehmen, ist nicht unbedingt verpflichtend. Kunden können auch das größte Taxi oder das ihrer Meinung nach schönste Taxi wählen. Außerdem sollten Taxifahrer auf die Straße achten und nicht über ihr Leben quasseln. In Summe also gilt: Der Kunde ist Fahrgastkönig. Wenn das alle Taxler begreifen, dann brauchen sie sich vor Mitbewerb nicht zu fürchten. Denn der kommt irgendwann in neuer Form so oder so.

Leserbriefe

Gleiche Voraussetzungen für alle

In meinem langen Leben habe ich noch nie einen Leserbrief geschrieben, aber diesmal konnte ich nicht umhin, das zu ändern. In Ihrem Artikel, der vor Gemeinplätzen nur so strotzt, maßen Sie sich an, einer ganze Branche mit erhobenen Zeigefinger ihr Gewerbe erklären zu wollen! Was bilden Sie sich ein? Schlecht recherchiert, aber von oben herab einen Berufsstand quasi belehren wollen? Das ist "Kronenzeitung-Journalismus" und richtet sich eigentlich von selbst!

Zu den Fakten, Herr Redakteur. Ich war 35 Jahre lang Taxi-Unternehmer und kann behaupten, etwas von der Materie zu verstehen! UBER ist nicht grundsätzlich billiger, sondern hat einen sogenannten flexiblen Tarif, das bedeutet, wenn sehr viel Betrieb ist, kann eine Fahrt das vielfache einer Taxifahrt ausmachen (es gibt da einen sogenannten Multiplikator). Gaschädigte gibt es genug, man müsste halt ordentlich recherchieren. Das Verhältnis von Uber zu seinen Fahrern ist nahe an der Sklaverei, das sind lauter Quasi-Selbständige Ich-AGs, wodurch alle Risiken und Pflichten von Uber zu den einzelnen Fahrern wandern. Es wird auch weder die Zuverlässigkeit, noch die Ortskenntnis und schon gar nicht der Zustand der Autos überprüft (bei den Taxis ist das aber sehr wohl der Fall). Ein Befähigungsnachweis, wie etwa ein Taxilenker-Ausweis ist bei Uber nicht nötig, jeder Desperado der einen Führerschein hat, ist willkommen. Abschließend wäre noch zu sagen: Taxler bräuchten sich vor keinem Mitbewerber fürchten, wenn für alle einigermaßen gleiche Voraussetzungen gelten würden.

Einen Artikel hinzufetzen ohne genaue Kenntnis der Sachlage und damit einen ganzen Berufsstand belehren zu wollen, ist eigentlich eines Chefredakteurs unwürdig. Sollten Sie an Details interessiert sein, empfehle ich, in der Taxi-Innung nachzufragen.
Mit freundlichem Gruß, Karl K. (Name und Adresse der Redaktion bekannt)

Gemeinsam die Qualität verbessern

Sehr geehrter Herr Unterhuber
Mein Vergleich bezieht sich auf Ihren ersten Satz:
…die Taxler gingen auf die Strasse….
wir sind permanent auf der Strasse
es war eine Gruppe von Taxifahrern(Unternehmer weis ich nicht!!)
3. Statistisch gesehen ?wieviele? von ca 4000 zugelassenen Taxis

UBER verzerre den Wettbewerb; ja was denn sonst
UBER existiert in Österreich gar nicht (ich glaube die europäische Zweigstelle der Plattform ist in Holland?!) – die Wiener Taxiunternehmer sitzen in Wien (mit alldem bürokratischen Wr/Österreichischen Hintergrund((keine Details jetzt))
UBER vermittelt – ist zweifelhaft (SAP macht auch keine Buchhaltung), sonder stellt nur die Internetplattform mit App zur Verfügung. Das ist keine direkte Vermittlung von Fahrten!!

…eine so gebuchte Fahrt…
Wo gibt es hier eine BUCHUNG; für eine Buchung müsste es eine Bestätigung geben????????

Dass es Qualitätsunterschiede gibt, bezweifle ich nicht. Aber der Umgang damit kann doch nicht sein, dass ich ins Internet schaue. Dort lese ich, der Fahrer XYZ mit dem MercedesXXX erhält von allen Kunden 5 Sterne. Sind Sie Internetgläubig, oder waren Sie schon einmal in einem 5Sterne Hotel (SPA, etc), wo Sie selbst dann gesagt haben, das waren maximal 2 Sterne???????
Es ist natürlich jeder einzelne Fahrer und jedes Fahrzeug zu bewerten, aber das kann man jetzt auch schon.

Ich höre von Kunden, die ein Taxi verwendet haben, das nach Zigaretten STINKT. Frage, welches Kennzeichen? Haben Sie Meldung an die Innung gemacht?
Antwort: Weis ich nicht, Hab ich nicht!!!
So wird die Qualität nicht besser – wenn jeder Hinnimmt was kommt.

Taxis haben Sauber und gut durchlüftet zu sein. Ist richtig; und wie sollen wir Kunden behandeln die mit der Jause einsteigen und sich wundern, wenn sie bei der nächsten Bremsung den Kaffee verschütten. Ich wage die Aussage, dass jedes Taxi seinen Dienst sauber und durchlüftet beginnt. Aber hinter jedem einzelnen Kunden nachzuputzen ist im Preis nicht inbegriffen – und leider gibt es Kunden die sich darum nicht kümmern!!!(Beispiele könnte ich aufzählen)

Sie stellen richtig fest, man muss nicht das 1. Auto nehmen. Hier bitte ich nur zu bedenken, dass das Wesen einer Schlange ist dass derjenige an der ersten Stelle bis er dort hinkam manchmal sehr lange warten musste. Es wäre schon schön den 1. zu nehmen.

Taxifahrer sollten auf die Strasse achten und nicht über das Leben quasseln.
Ich hatte noch keinen Kunden, der nicht in Lage war, durch Worte, Körperhaltung oder einfach ignorieren Ruhe zu schaffen. Gestern hatte ich sogar einen Fahrgast, der mit den Worten einstieg:STOP the RADIO! Eine klare Ansage und wir haben weiter kein Wort gesprochen.

Einen Aspekt der ganzen Geschichte habe ich mir fürs Ende aufgehoben. Ich persönlich sehe nicht ein, warum Geld von Wien nach Amerika fliesen muss, um von Favoriten nach Kagran zu kommen. Und dem Fahrer, der mich fährt, kommt vielleicht nach 14 Tagen die Kartenabrechnung mit dem lächerlichen Rest zu, der ihm überbleibt. Das würde ich dann mit dem XXX-Tshirt vergleichen, wofür das Kind in Bangladesh 30 $ im Monat bekommt.

Mit freundlichen Grüßen Heinz K.

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