Autogeschäft brummt, Dieselanteil schrumpft

Hans Peter Schützinger folgte im Juli diesen Jahres auf Alain Favey als Sprecher der Geschäftsführung der Porsche Holding. | Foto: Arnold Burghardt
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  • Hans Peter Schützinger folgte im Juli diesen Jahres auf Alain Favey als Sprecher der Geschäftsführung der Porsche Holding.
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ÖSTERREICH. Mit über einer Million verkaufter Fahrzeuge, darunter 770.300 Neuwagen, sei 2017 das zweitbeste Verkaufsjahr in der Unternehmensgeschichte und somit ein "Spitzenjahr" für die Porsche Holding (PH) gewesen, so Hans Peter Schützinger, Sprecher der Geschäftsführung, bei der Präsentation der Jahresergebnisse. Die PH ist mit über 21 Milliarden Euro Umsatz 2016 auch Österreichs umsatzstärkstes Unternehmen gewesen und obwohl die Umsatzzahlen für 2017 erst im März 2018 präsentiert werden, geht Schützinger von einem ähnlich guten Ergebnis aus.

Dieselanteil sinkt weiter

Doch auch der VW-Dieselskandal macht sich bemerkbar. Zum dritten Mal in Folge verzeichnete PH einen Rückgang beim Anteil der verkauften Dieselautos in Österreich. Im Vergleich zum Vorjahr rutschte der Anteil verkaufter Diesel-Neuwagen der Marke Volkswagen sogar deutlich um neun Prozent ab. "Gründe dafür sind die zunehmende Verunsicherung der Kunden durch die öffentliche Debatte und Forderungen nach Fahrverboten in Städten", so Schützinger.

Sauber kostet mehr

Allerdings sei der stärkste Rückgang in der Klein- und Kompaktwagenklasse zu beobachten, während in der gehobenen Mittelklasse mangels wirtschaftlicher Alternativen kaum ein Rückgang zu bemerken sei, so Schützinger weiter. Er verweist auch darauf, dass die neuen Euro-6-Dieselmotoren zu den umweltfreundlichsten Antriebsarten gehören. "Dieselautos haben bereits seit vielen Jahren kein Feinstaub-Problem und dank SCR-Technologie in Zukunft auch kein Stickoxid-Problem mehr", betont auch Günther Kerle, Vorsitzender der österreichischen Automobilimporteure und bis 2015 Geschäftsführer bei Mazda Österreich, gegenüber den Regionalmedien Austria (RMA).

Diesel nichts für Kleine

Das bestätigt auch Thomas Stix, Leiter der technischen Information beim Autofahrerclub ÖAMTC, im Gespräch mit der RMA. "Die Abgasreinigungstechnologien, um den Diesel sauber zu machen, sind da." Diese seien aber mit Kosten verbunden, was die Frage nach der Wettbewerbsfähigkeit aufwerfe. "Von der Mittelklasse aufwärts, also bei SUV, Familienautos und Bussen, wird es beim Diesel bleiben. In der Klein- und Kompaktklasse, wo der Preis eine große Rolle spielt, wird sich aber der Benziner durchsetzen", ist Stix überzeugt.

Alternative Antriebe legen zu

Trotz sauberer Dieselautos wachsen alternative Antriebe weiter stark an, wenn auch von einem sehr niedrigen Niveau ausgehend. Der Marktanteil rein elektrisch betriebener Fahrzeuge beträgt in Österreich 1,5 Prozent. Bis November dieses Jahres wurden knapp 5.000 E-Autos neu zugelassen, was einem Plus von 38 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Zukunftsmusik E-Fuels

Neben rein elektrischen Autos, deren Herausforderungen die Reichweite und der lange Ladevorgang sind, gibt es Brennstoffzellenautos, bei denen elektrische Energie aus Wasserstoff durch eine Brennstoffzelle erzeugt wird. Die Vorteile gegenüber E-Autos seien hier laut Stix das schnellere Auftanken und die bessere Reichweite. Ein Nachteil sind aber die hohen Kosten. Gasantriebe sind eine weitere Variante am Markt. Ein großes Thema in weiter entfernter Zukunft könnten E-Fuels, also synthetisch hergestellte Kraftstoffe, werden. "Der wichtigste Vorteil hier ist, dass bestehende Fahrzeuge weiter genutzt werden könnten", sagt Stix.

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Hans Peter Schützinger folgte im Juli diesen Jahres auf Alain Favey als Sprecher der Geschäftsführung der Porsche Holding. | Foto: Arnold Burghardt
Neben den Kosten für die Entwicklung der Technologien ist auch der Ausbau der Infrastruktur für alternative Antriebe entscheidend. | Foto: Klimafonds/Bartl

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