Christian Scholz über Generation Z: "Nur nicht umerziehen"
Experte Christian Scholz über die Generation Z, den Traumjob Beamter und Ponyhöfe.
ÖSTERREICH. Großraumbüro, "Desksharing", hyperflexible Arbeitszeiten: Das sind Schlagwörter in Stellenanzeigen, die Jobsuchende der Generation Z eher abschrecken. Das sagt der Wirtschaftswissenschaftler Christian Scholz, der sich dieser Generation ausführlich in einem Buch widmet.
Extrem behütet
Generation Z: Das sind die nach 1990 Geborenen. Scholz charakterisiert diese im Gespräch mit meinbezirk.at so: "Die Generation Z mag klare Strukturen, Berechenbarkeit, und die Freizeit hat einen hohen Stellenwert." Das hänge mit den Prägungen in der Kindheit und Jugend zusammen. Bei den nach 1990 Geborenen handle es sich um eine extrem behütete Generation, die an klare Strukturen gewöhnt sei und so gut wie kein negatives Feedback kenne.
Traumjob Beamter
Ganz anders also als die Generation Y, die Scholz als karrieristisch und leistungsorientiert beschreibt. Für diese Generation sei ständige Erreichbarkeit kein Tabu – für Arbeitgeber eine positive Eigenschaft. Der Generation Z hingegen sei die Trennung von Beruf und Privatleben sehr wichtig. Wenig verwunderlich also, das der typische Traumjob für die Z-Generation Beamter im öffentlichen Dienst ist.
Bloß nicht umerziehen
"Arbeitgeber sollten aber nicht versuchen, die Generation Z zur Generation Y umzuerziehen", rät Scholz. Eher werde die Y-Generation Eigenschaften der Z-Generation übernehmen. Aber auch die Generation Z warnt er: "Der Ponyhof hat Grenzen und auch andere Generationen haben Anspruch auf Selbstverwirklichung."
Über Christian Scholz:
Der gebürtige Oberösterreicher ist Wirtschaftswissenschaftler, Autor und Vortragender. Er ist Leiter des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt auf Personalmanagment an der Universität des Saarlands. Er ist Autor mehrerer Bücher zum Thema Arbeitswelten, darunter das 2014 im Verlag Wiley erschienene Buch "Generation Z. Wie sie tickt, was sie verändert und warum sie uns alle ansteckt."
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