Dorfleben-Report: Nahversorgung zentral für Dorfleben

Alfred Riedl, Präsident des Österreichischen Gemeindebundes, Alexandra Draxler-Zima, Vorstandsvorsitzende ADEG, Peter Filzmaier, Koordinator des Projekts ECOnet zur Zukunft ländlicher Räume (v.l.n.r.). | Foto: ADEG Österreichs Handels AG/APA-Fotoservice/Richard Tanzer
  • Alfred Riedl, Präsident des Österreichischen Gemeindebundes, Alexandra Draxler-Zima, Vorstandsvorsitzende ADEG, Peter Filzmaier, Koordinator des Projekts ECOnet zur Zukunft ländlicher Räume (v.l.n.r.).
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ÖSTERREICH. Die Allgemeinheit trauert den Greisslern nach.  Vor allem in Dörfern spielen Geschäfte der Nahversorgung nicht nur als Lebensmittelhändler eine Rolle, sondern sind auch ein wichtiger sozialer Faktor für die Gemeinde, wie der am Montag präsentierte Adeg-Dorfleben-Report zeigt.

Begegnungszonen fördern

In den vergangenen 15 Jahren sei der Anteil der 15- bis 44-Jährigen in Österreichs Dörfern überproportional zurückgegangen", sagt der Politologe und Experte für den ländlichen Raum Peter Filzmaier. "Um die jungen Leute am Land zu halten, müssen Dorfkerne und Begegnungszonen aller Art erhalten und gefördert werden",  so Filzmaier. Dem stimmt auch Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl zu. Für Riedl ist die Nahversorgung dabei ein ganz zentraler Punkt. Es sei eine politische Aufgabe, Rahmenbedingungen zu schaffen, um deren wirtschaftliches Überleben möglich zu machen, so Riedl weiter.


Ruhe versus Infrastruktur

Knapp 40 Prozent der Österreicher leben in den 1.846 Gemeinden mit unter 5.000 Einwohnern. Der Anteil der 15- bis 44-Jährigen ging in Dörfern seit 2002 überproportional zurück. Im Adeg-Dorfreport, für den über 1.000 Menschen befragt wurden, gaben 56 Prozent die Natur, 38 Prozent die Ruhe und 33 Prozent die Landluft als Vorteile des Dorflebens an. Als Nachteil empfinden 61 Prozent die Infrastruktur, 44 Prozent den Mangel an Arbeitsplätzen und 30 Prozent die Nahversorgung. Als wichtigste Begegnungszone gaben 63 Prozent ihr zu Hause an, gefolgt von Vereinen mit 33 Prozent und Treffpunkten draußen wie etwa ein Park oder im Wald mit 29 Prozent. An vierter Stelle mit 27 Prozent stellen für die Dorfbewohner das Einkaufen sowie das Kaffeehaus einen Treffpunkt dar. Erst danach folgt mit 25 Prozent das Wirtshaus.

Definition "Nahversorger"

In der Studie wurde auch ermittelt, was die Dorfbewohner unter Nahversorgung genau verstehen. So gaben 27 Prozent an, dass ein Nahversorger die Grundversorgung mit Artikeln des täglichen Bedarfs bietet. Für 19 Prozent liegt er in der Nähe. Für 44 Prozent muss der Nahversorger innerhalb von drei Kilometern liegen, für 32 Prozent sogar innerhalb eines Kilometer. Für 72 Prozent ist laut dem Dorfreport die lokale Herkunft der Lebensmittel wichtig und 76 Prozent sind auch bereit, für lokale Lebensmittel mehr zu bezahlen.

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