Einzelhandel jubelt: Österreicher in bester Kauflaune

Die Konjunktur zieht spürbar an: Die Österreicher zeigen sich im ersten Halbjahr 2017 in bester Kauflaune. | Foto: MEV
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ÖSTERREICH. Die Kauflaune der Österreicher ist in den ersten Monaten dieses Jahres deutlich besser als im Vergleichszeitraum zum Vorjahr. 34 Milliarden Euro wurden im ersten Halbjahr 2017 umgesetzt, was einem nominellen Umsatzplus von 2,5 Prozent entspricht. "Das ist die beste Entwicklung seit 2011", sagt Peter Buchmüller,  Obmann der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich (WKO), und fügt hinzu: "Das ist kein Lüfterl, sondern ein kräftiger Aufwind."

Leichtes Beschäftigungsplus

Der Aufschwung spiegelt sich – wenn auch nicht in gleichstarkem Ausmaß – in den Mitarbeiterzahlen wider, die um knapp ein Prozent zugenommen haben. Insgesamt beschäftigt der stationäre Einzelhandel 329.500 Mitarbeiter in 37.800 Geschäften, Teilzeit- und geringfügig Beschäfigte inklusive. Nach Branchen hat das höchste Plus der Lebensmitteleinzelhandel verzeichnet, gefolgt von Schuh- und Lederwaren und Sportartikeln.

Rückgang bei Standorten und Verkaufsflächen

Die Verkaufsfläche ist um Minus 100.000 Quadratmeter auf 13,7 Millionen Quadratmeter zurückgegangen. Auch die Anzahl der Geschäfte ging um 700 Standorte zurück. Dieser bereits seit Jahren anhaltender Rückwärtstrend ist laut WIFO-Analyse jedoch dabei sich abzuschwächen. Mit 1,56 Quadratmeter Verkaufsfläche pro Kopf ist die Verkaufsflächendichte in Österreich im Europa-Vergleich immer noch ein Spitzenwert und bereitet den Branchenvertretern daher keine Bauchschmerzen. Für das 2. Halbjahr sind die Branchenvertreter optimistisch. "Das zweite Halbjahr ist schließlich aufgrund des Weihnachtsgeschäfts in der Regel das stärkere Halbjahr", so Buchmüller.

Unfairer Onlinehandel

Der Onlinehandel wird in den nächsten Jahren zwar weiter zulegen, macht aktuell nur fünf Prozent des Umsatzes im österreichischen Handel aus. "Die Ausgaben im ausländischen Onlinehandel freuen uns nicht sehr, weil es hier Steuerungerechtigkeiten gibt," sagt Iris Thalbauer, Geschäftsführerin der Bundessparte Handel bei der WKO. Das europäische Steuerrecht hänge am Einstimmigkeitsprinzip und daher sei es schwierig hier auf europäischer Ebene etwas dagegen zu unternehmen. "Ertragssteuern werden derzeit nämlich nicht in dem Land abgeführt wo die Umsätze anfallen und Internetgiganten haben Steuerdeals mit einigen EU-Staaten," so Thalbauer weiter. Sie begrüßt daher ein von der OECD geschnürtes Maßnahmenpaket, um dieses Problem anzugehen.

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