Fremdenführer: "Botschafter des Landes"

ÖSTERREICH. Treffpunkt ist ein edles Ringhotel in Wien. Alexa Brauner, Fremdenführerin in Wien, spricht mit ihrer Kundin noch einmal die Route ab: Ringstraße, Schönbrunn, Belvedere. Mit einem gewissen Schmäh – und das auf Englisch – vermittelt die gebürtige Wienerin alles, was Touristen über Wien wissen wollen. "Ich stelle mich da ganz auf die Kunden ein, denn das Wichtigste ist, dass sie zufrieden sind und nicht, dass sie alles in Wien gesehen haben", sagt Brauner im Gespräch mit meinbezirk.at.

Urlaubsland Österreich boomt

Das Urlaubsland Österreich ist beliebt, wie an der steigenden Nächtigungszahl abzulesen ist: Während die Statistik Austria 2007 knapp 122 Millionen Nächtigungen in Österreich verzeichnete, ist diese Zahl innerhalb von zehn Jahren auf rund 145 Millionen gestiegen. Mehr Touristen bedeuten auch mehr Jobs – nicht nur in der Hotellerie und Gastronomie.

Tourismus mit Qualitätsanspruch

Die österreichweite Zahl der Fremdenführer, die Besuchern historisches und zeitgenössisches Wissen über Land und Leute vermitteln, ist in zehn Jahren um 50 Prozent auf aktuell über 1.500 angestiegen. Die steigende Anzahl der Fremdenführer hat laut Astrid Legner, Branchensprecherin der Fremdenführer, aber nicht nur mit der steigenden Anzahl an Touristen zu tun, sondern mit den Qualitätsansprüchen im Tourismus im Allgemeinen. "Touristenführer sind und bleiben ein wichtiger Baustein in der Tourismuslandschaft Österreichs. Nicht umsonst werden wir gerne als die Botschafter des Landes bezeichnet", so Legner auf Anfrage von meinbezirk.at.

Stetige Fortbildung

Fremdenführer sind in der Regel Einzelunternehmer. "Man muss für diesen Job Unternehmergeist mitbringen", so Brauner, die es schätzt, ihre Arbeitswelt selbst gestalten zu können. Und nicht nur das. Legner betont gegenüber meinbezirk.at, dass nur gut ausgebildete Guides am Markt bestehen können. Brauner hat neben ihrem Wirtschaftsstudium, auch ein Studium der Kunstgeschichte abgeschlossen. Mit diesem Hintergrund bietet sie neben Outdoor-Führungen auch Führungen in Museen an. "So habe ich auch im Winter genug zu tun", sagt Brauner.

Trend zu Nischentouren

Brauners Spezialgebiet sind Themenführungen. "Es gibt einen Trend zu Individualreisen, wo Nischentouren gut ankommen", so die Kunsthistorikerin, die seit 30 Jahren diesen Beruf ausübt. Aktuell hat sie unter anderem etwa den Schwerpunkt Otto Wagner, jüdisches Wien oder "Wien und Wein" im Programm.

Stressfalle in der Sommersaison

Die Hauptsaison für Fremdenführer ist zwischen März und Oktober. Da kann der Job schon auch zur Stressfalle werden, weiß Brauner, die während ihres Studiums ihre erste Reisegruppe geleitet hat. "Es ist wichtig sich täglich Ruhezeiten zu gönnen und auch mal Nein sagen zu können", sagt sie weiter. Das falle vor allem an Anfang der Karriere als Touristenguide nicht leicht, da man dabei ist, einen Kundenstock aufzubauen. Etwas Fitness sollte man für diesen Beruf auch mitbringen. An intensiven Tagen kommt Brauner auf bis zu 24.000 Schritte.

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