Gebührenlawine: Öffentliche Kindergärten seit 2010 um 66 Prozent teurer
Die rot-grüne Wiener Stadtregierung hat unlängst angekündigt, die Gebühren für Müll, Wasser, Kanal und Parkscheine ab 2017 zu erhöhen. Die Bundeshauptstadt ist damit nicht allein.
In ganz Österreich steigen die Gebühren der öffentlichen Hand schneller als die allgemeine Teuerung. Hier ein paar Beispiele:
- Seit 2010 hat sich laut Statistik Austria die Müllabfuhr bundesweit um 11,5 Prozent verteuert.
- Das Ticket im Nahverkehr ist um 20 Prozent teurer geworden.
- Heim- und Altenpflege: plus 22 Prozent
- Parkgebühren: plus 27 Prozent seit 2010
- die Wassergebühren stiegen seit 2010 um 34 Prozent
- Die Kinderkrippen sind seit 2010 um 63 Prozent, die Kindergärten um 55 Prozent teurer geworden. Bei den Kindergärten haben sich private weniger verteuert als öffentliche. Denn Kindergärten der öffentlichen Hand wurden sogar um 66 Prozent teurer.
Im Vergleich dazu stieg die Inflation seit 2010 um elf Prozent. Allein im Vorjahr sind laut der Denkfabrik "Agenda Austria" die Gebühren fast dreimal so schnell gestiegen wie die allgemeinen Preise. In diesem Zusammenhang verweist die Agenda Austria auch auf das Modell Wien.
In einer Analyse heißt es dazu: "Die Stadtregierung hat im Jahr 2007 einen Automatismus eingeführt, den es so noch nirgendwo gab. Die Gebühren der Stadt Wien werden an die Inflationsrate gebunden. Steigt die Inflationsrate, steigen auch die Gebühren. Letztere treiben wiederum die Inflationsrate an – womit höhere Gebühren die Inflationsrate nach oben treiben, die wiederum die Gebühren wachsen lässt. Das Ganze nennt sich Valorisierungsgesetz – die öffentliche Hand sichert also den ,Wert' der Gebühren ab."
10 Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.