Greiner Holding aus Oberösterreich ist der beste Familienbetrieb Österreichs

(v. l. n. r.) : Herwig Langanger (Vorsitzender der Geschäftsführung der „Presse“), Michael Lunzer (Vizepräsident der ÖNK), die Siegerfamilie mit Dominik Greiner, Barbara Mechtler-Habig, Christoph Greiner sowie Axel Kühner mit Bundesministerin Juliane Bogner-Strauss, Werner Zenz und Andreas Thürridl. | Foto: „Die Presse“ / Günther Peroutka
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  • (v. l. n. r.) : Herwig Langanger (Vorsitzender der Geschäftsführung der „Presse“), Michael Lunzer (Vizepräsident der ÖNK), die Siegerfamilie mit Dominik Greiner, Barbara Mechtler-Habig, Christoph Greiner sowie Axel Kühner mit Bundesministerin Juliane Bogner-Strauss, Werner Zenz und Andreas Thürridl.
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ÖSTERREICH. Am 23. Mai wurden im Rahmen einer Gala in der Aula der Wissenschaften in Wien vor rund 250 Gästen "Österreichs beste Familienunternehmen" prämiert. Bereits zum 18. Mal wurden heuer die Leistungen der heimischen Familienbetriebe vor den Vorhang geholt. Dabei wurden neun Landessieger und daraus ein Österreich-Sieger gekürt.

Greiner Holding bestes Familienunternehmen


Und das ist heuer die Greiner Gruppe aus Oberösterreich. Das Unternehmen zählt zu den führenden Betrieben in der Kunststoff- und Schaumstoffindustrie. Greiner ist in der Verpackungs-, Möbel-, Automobilindustrie, im Bereich Medizintechnik und Life Science sowie in der Profilextrusion tätig.

Passend zur Auszeichnung als bester Familienbetrieb feiert Greiner heuer das 150-jährige Bestehen. Greiner beschäftigt 10.000 Mitarbeiter in 33 Ländern, die zuletzt einen Umsatz von 1,5 Milliarden Euro erwirtschafteten.

Die weiteren Sieger


Burgenland: Konditoreiunternehmen Ulreich GmbH & Co KG

1926 hat der Großvater in Pinkafeld eine Konditorei mit Backstube gegründet sowie einen Markthandel. Ulreich kam 1983, 20-jährig, als die dritte Generation ins Unternehmen. Neben der Thermenkonditorei in Fürstenfeld besitzt die Familie seit 2013 in Bad Schönau ihren dritten Konditoreistandort. Mit den 135 Beschäftigten, wovon rund 80 Frauen sind, setzt das burgenländische Familienunternehmen fast acht Millionen Euro um.

"Wir sind seit circa 20 Jahren im Handel tätig und beliefern heute fast alle großen Handelsketten", sagt Ulreich. Trotzdem besinnt man sich auch noch auf die älteren Traditionen. Bis zu 160 Mal im Jahr sind die Ulreichs auf Märkten und Kirtagen im Südburgenland, der Oststeiermark und im südlichen Niederösterreich unterwegs.

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Kärnten: Rudolf Frierss & Söhne Fleisch- und Wurstspezialitäten GmbH

Mittlerweile besteht das traditionsreiche Kärntner Unternehmen mit Kurt Frierss schon in der fünften Generation. Im Jahr 1898 wurde es in Villach gegründet. Zusammen mit seinem Vater, Kurt Frierss sen., leitet der Fleischermeister die Produktion, während sein Onkel Rudolf Frierss für Ein- und Verkauf zuständig ist.

Mit 120 Beschäftigten, wovon 40 Prozent Frauen sind, hat sich das Familienunternehmen mittlerweile auf 17 Millionen Euro hochgearbeitet und ist nicht nur im gesamten heimischen Handel zu finden. Zehn Prozent gehen in den Export, vor allem in die umliegenden Länder, aber auch Japan ist ein begeisterter Abnehmer der Kärntner Wurstspezialitäten.

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Niederösterreich: Autozulieferer Pollmann International GmbH

Pollmann ist führender Spezialist für SchließSysteme im Automotive-­Bereich – und baut gerade wieder aus. Schon im Jahr 1880 wurde im Wohnzimmer fleißig repariert - damals noch hauptsächlich Uhren. Erst in den 1970er-Jahren wagte man die ersten Schritte in die Automotive-Industrie. "Wir sind zum Beispiel Lieferanten für Schiebedach-Kinematik, wo wir Weltmarktführer sind. Jedes zweite Schiebedach auf der Welt hat eine Kinematik von uns", sagt Robert Pollmann, dem mit seinem Cousin Markus das Familienunternehmen seit 1997 gleichberechtigt gehört.

Heute hat Pollmann 1700 Beschäftigte - fast die Hälfte sind Frauen. 600 Beschäftigte arbeiten in Österreich, in der Produktion und im Headquarter in Karlstein, direkt an der tschechischen Grenze. Die Pollmanns haben schon früh die Chancen des Ostens erkannt und 1991 ein Schwesterwerk in Tschechien eröffnet. Seit 2001 hat Pollmann auch in den USA einen Standort und seit 2006 in China. Neben China wird auch in Österreich ausgebaut. 15 Millionen Euro werden in einen neuen Standort in Vitis investiert, wo künftig auch 80 neue Leute beschäftigt werden sollen.

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Salzburg: Privatkäserei Gebrüder Woerle GmbH

Gegründet wurde das Familienunternehmen 1889. "Es war die erste Emmentaler-Käserei Österreichs", sagt Chef Gerhard Woerle. Auch an den Rezepten von früher hält man noch fest. Käse, der nicht nur in Österreich beliebt ist. Mittlerweile wird schon die Hälfte der Erzeugnisse unter der Marke Happy Cow in 75 Länder exportiert.

Rund 580 Milchlieferanten aus der Salzburger Region beliefern Woerle regelmäßig. Sie bringen jährlich 65 Millionen Kilogramm Milch. Täglich werden 200.000 Liter im Hauptbetrieb in Henndorf und in der Spezialitätenkäserei in Oberhofen verarbeitet. Weil der Platz in der Produktion zu klein, aber der Erfolg sehr groß ist, wird bei Woerle gerade kräftig ausgebaut. In eineinhalb Jahren sollen alle Woerle-Standorte in Henndorf konzentriert sein und das künftige Wachstum ermöglichen.

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Steiermark: Weingut Erich & Walter Polz

Seit 1912 besteht der Betrieb und ist mit den Brüdern Erich und Walter mittlerweile in der dritten Generation. Anfangs noch mit bescheidenen sieben Hektar Weingärten, werden heute rund 80 Hektar Rebland und weitere 30 Hektar vom Weingut Tscheppe bewirtschaftet.

Der wichtigste Absatzmarkt ist Österreich, aber auch ins Ausland werden die Polz-Weine exportiert. Besonders in Deutschland, der Schweiz und in den Niederlanden sind die Weine beliebt, aber auch in Amerika, Asien und Australien gibt es mittlerweile einen Absatz.

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Tirol: Einrichtungs- und Planungsunternehmen Wetscher GmbH

Nur als Tischler oder Handwerker bezeichnet zu werden greift heute bei Wetscher längst schon zu kurz. Schon 1912 wurde das Unternehmen in Fügen im Zillertal gegründet, 1969 kam zur Tischlerei auch noch ein Einrichtungshaus dazu, in dem man heute Wohnwelten finden kann. "Vom Verständnis her sind wir schon lang kein Einrichtungshaus oder Möbelhaus mehr, sondern ein Innenarchitekturbüro mit angeschlossener Möbelausstellung und eigener Produktion, wo wir individuelle Unikate für unsere Kunden fertigen", sagt Martin Wetscher, Geschäftsführer des Tiroler Familienunternehmens.

Und das Unternehmen wächst beständig. Ein Drittel des 24-Millionen-Euro-Umsatzes macht die Familie in Tirol, ein Drittel im übrigen Österreich, und das letzte Drittel kommt aus Europa und auch von weiter her. "Wir haben als Name Wetscher eine hohe ungestützte Bekanntheit und haben gelernt, uns in der Nische zu etablieren", meint Wetscher und freut sich auch, dass sich mittlerweile auch schon die fünfte Generation der Familie im Unternehmen wieder findet - durch Sohn Maximilian.


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Vorarlberg: die Dorn Lift GmbH

Chef Alexander Dorn entstammt ursprünglich einem Malerbetrieb, den seine Eltern vor rund 40 Jahren gegründet haben. Als der Vater vor mehr als 20 Jahren plötzlich erkrankt, suchte der Unternehmer einen Weg, um das Geschäft mit den Arbeitsbühnen fortzusetzen. Erfolgreich wurde umgesattelt, Dorn Lift war geboren. In der Vermietung hat Dorn rund 130 verschiedene Arbeits- und Hebebühnen. Daneben gibt es aber auch noch den Vertrieb von Arbeitsbühnen und nachgelagert das technische Service für die verkauften Geräte.

Der Wirkungsraum der Dorns ist relativ klar abgesteckt. "Wir agieren hier am Bodensee in einem Umkreis von 80 Kilometern", sagt Alexander Dorn. Das schließt das Vorarlberger Rheintal ein, die Ostschweiz, den bayerischen Raum im Allgäu und den schwäbischen Raum. 24 Beschäftigte hat Vorarlbergs bestes Familienunternehmen. Ein Drittel davon sind Frauen. Ein striktes Zahlenmanagement gehört auch zum Erfolg des Sieben-Millionen-Euro-Umsatz-Betriebs. "Wir wissen jeden Monat, wie der Betrieb dasteht", sagt Ehefrau und Chefin Evelyn Dorn. "Und das ist auch das Schöne: Wenn man Gewinne schreibt und diese dann mit den Mitarbeitern feiern darf."


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Wien: Starlinger & Co GmbH

Das Familienunternehmen Starlinger ist schon 1835 aus einer Schlosserei hervorgegangen. Heute ist das Wiener Familienunternehmen in seiner Nische höchst erfolgreich - Maschinen und Anlagen für gewebte Kunststoffsäcke. Die Anlagen werden zu 99 Prozent exportiert. "Wir haben unsere Anlagen und Maschinen schon in 136 Länder verkauft" weiß Geschäftsführerin Angelika Huemer.

Geschätzte 50.000 Maschinen der Wiener sind weltweit bei etwa 900 Kunden im Einsatz. Rund 250 Millionen Euro hat das Familienunternehmen im Vorjahr umgesetzt. Um am Ball zu bleiben, ist Forschung sehr wichtig. "Wir haben rund 100 Mitarbeiter, die die Maschinen in Weißenbach weiterentwickeln und auf Kundenlösungen fokussieren." Insgesamt beschäftigt Starlinger in Österreich knapp 600 Mitarbeiter. In der ganzen Gruppe sind es in Summe rund 750.

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