"Ja! Natürlich" verzichtet auf Palmöl

Die Folgen des Anbaus von Ölpalmen: Regenwaldrohdung in Indonesien. | Foto: Global2000
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ÖSTERREICH. Aufgrund seiner Ergiebigkeit – die Ölpalme ist etwa dreimal so ertragreich wie Raps – und seines günstigen Preises wird das vor allem in Indonesien und Malaysien hergestellte Pflanzenfett in sehr vielen Waren eingesetzt. Von Chips über Schokoladen bis Kosmetik und Waschmitteln: Palmöl ist in zahlreichen Produkten zu finden – sogar in Milchersatzpulver für Babys. Doch hat raffiniertes Palmöl laut NGOs und der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) negative Auswirkungen auf Umwelt, Gesellschaft und Gesundheit. Immer mehr Lebensmittelmarken reagieren darauf. So auch "Ja! Natürlich", die Biomarke von Rewe, deren Produktpalette von nun an komplett palmölfrei ist.

Umstellung seit 2010 im Gange

Statt Palmöl setzt "Ja! Natürlich" vor allem auf Sonnenblumenöl aus heimischer oder europäischer Biolandwirtschaft, heißt es in einer Presseaussendung des Herstellers. Da im Bio-Bereich das Härten von Fetten nicht zulässig sei, wurde Palmöl ausschließlich aufgrund seiner technologischen Vorteile verwendet, heißt es in der Aussendung weiter.  Ja! Natürlich reduziert seit 2010 schrittweise den Palmöl-Einsatz im Sortiment. Produkte, bei denen eine Umstellung der Rezeptur nicht möglich war – etwa bei "Ahorn Knusper-Müsli", habe man laut "Ja! Natürlich" das Produkt aus dem Sortiment genommen. "Damit beweisen wir Konsequenz und Haltung", sagt Martina Hörmer, Geschäftsführerin von "Ja! Natürlich".

Greenpeace: "Auf Zutaten achten"

Zu den Marken, die auf Palmöl verzichten, gehört auch das Waldviertler Unternehmen Sonnentor. Weitere palmölfreie Produkte sind laut einer Greenpeace-Erhebung auch das Gusto-Suppenpulver von Hofer und das Spar-Eigenmarken-Schnittensortiment. Greenpeace rät Konsumenten, die auf Palmöl verzichten wollen, genau auf die Zutatenliste zu achten: "Je weiter vorne Palmöl darin gelistet ist, desto mehr davon enthält ein Produkt", so Greenpeace.

Gesundheitsrisiko Palmöl

Umstritten ist das Palmöl wegen seiner negativen Folgen auf die Regenwälder und die dort lebenden Menschen und Tiere. Das vor allem in verarbeiteten Lebensmitteln eingesetzte Palmöl soll aber auch Gesundheitsrisiken bergen, so die Bewertung der EFSA.  „Derzeit gibt es für diese Schadstoffe keine gesetzlichen Grenzwerte. Wir müssen leider davon ausgehen, dass sie in sehr vielen palmölhaltigen Lebensmitteln in hohen Konzentrationen enthalten sind.“ sagt Herwig Schuster von Greenpeace Österreich.

Weiterführende Links:

Zur Studie der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit
Zur Greenpeace-Erhebung: Palmöl in Österreichs Supermärkten

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Die Folgen des Anbaus von Ölpalmen: Regenwaldrohdung in Indonesien. | Foto: Global2000
Ja! Natürlich Geschäftsführerin Martina Hörmer genießt eine komplett palmölfreie Jause mit Ja! Natürlich Aufstrichen, Toast, Wurstwaren und Gebäck. | Foto: Ja! Natürlich

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