Kindergeldkonto: Das ist neu beim Kinderbetreuungsgeld

Karmasin gönnt Familien mehr Zeit und Geld. | Foto: BMFJ
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ÖSTERREICH. Familienfreundlichkeit steht ganz oben auf der Agenda von Familienministerin Sophie Karmasin. Ein weiterer Schritt, um diese zu verbessern, ist die Reform des Kindergelds, die mit 1. März in Kraft tritt. "Das Kindergeldkonto bringt mehr Fairness, Transparenz und Individualität für Familien", sagte Karmasin bei der Präsentation der Kindergeldreform.

Fixe Summe pro Kind

Zentrale Neuerung ist die Einführung eines Kindergeldkontos mit einer fixen Summe von 15.449 Euro pro Kind. Die Summe ist unabhängig von der Bezugsdauer, die bis zu 1.063 Tage beträgt, wenn beide Eltern in Karenz gehen. Einen Bonus von 1.000 Euro gibt es, wenn sich Eltern die Kinderbetreuung im Verhältnis 50:50 oder 60:40 aufteilen. Neu ist auch der Papamonat, bei dem Väter direkt nach der Geburt einen Monat zu Hause bleiben können. Väter erhalten in dieser Zeit 700 Euro, allerdings gibt es keinen Kündigungsschutz. Derzeit liegt der Anteil der Väter, die Kinderbetreuungsgeld beziehen, bei 18 Prozent. "Durch die Reform erwarten wir langfristig eine Steigerung auf 25 Prozent", sagt Karmasin auf Anfrage von meinbezirk.at.

Zwei Wunschkinder

Seit Jahren ist die Politik bemüht, die Geburtenrate zu steigern. Doch warum eigentlich? "Laut Umfragen wünschen sich die Österreicher im Schnitt zwei Kinder. Wir wollen, dass sich Menschen ihre Wünsche erfüllen können", so Tamara Häusl, Sprecherin des Familienministeriums, zu meinbezirk.at. Doch auch die Absicherung des Pensionssystems dürfte eine Rolle spielen. "Durch die Alterung der Gesellschaft verschlechtert sich das Verhältnis von Beitragszahlern für die sozialen Sicherungssysteme zu den Beitragsempfängern", heißt es bei der Statistik Austria auf Anfrage von meinbezirk.at.

Pensionssystem sichern

Die Anhebung der Geburtenzahlen sei eine Möglichkeit, das Pensionssystem zu sichern, heißt es dort weiter. Seit 2000 ist die Geburtenrate im Steigen begriffen. 2015 bekam eine Frau im Schnitt 1,49 Kinder. 2000 waren es noch 1,36. Rein rechnerisch müsste laut Demografen eine Frau im Schnitt 2,1 Kinder haben, damit eine Bevölkerung ihren Bestand erhält.

Beschäftigung entscheidend

Christine Mayrhuber, Pensionsexpertin beim Wifo, ergänzt: "Um das Pensionssystem abzusichern, ist eine hohe Zahl an Erwerbsfähigen allein nicht hinreichend." Entscheidend sei, dass die Menschen auch eine Beschäftigung haben, so die Pensionsexpertin weiter. Dies erreiche man mittel- bis langfristig durch Bildung und im Weiteren durch den Ausbau der Beschäftigung mit vernünftigen Einkommen, so Mayrhuber.

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