Österreich und Erneuerbare Energie: Das Ziel ist klar, der Weg noch nicht
Die neue Regierung hat sich ein ambitioniertes Ziel gesetzt: 100 Prozent Erneuerbare Energie bis zum Jahr 2030 und die Dekarbonisierung des Energiesystems bis 2050. Wie das gehen soll, wurde beim Verbund Energie-Frühstück diskutiert.
ÖSTERREICH. Beim ersten Verbund Energie-Frühstück des Jahres wurde schon gleich über die ehrgeizigen Ziele der neuen Energie- und Klimastrategie gesprochen. In den Dialog traten Vorstandsvorsitzender vom Verbund, Wolfgang Anzengruber, der Generalsekretär des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus, Josef Plank und Koordinator der Themenplattform "Digitalisierung im Energiebereich" beim Zentrum Digitalisierung.Bayern, Maximilian Irlbeck.
Der Anfang vom Ende des fossilen Zeitalters
Geplant ist, dass es in Österreich zu 100 Prozent Erneuerbare Energie bis 2030 und eine Dekarbonisierung des Energiesystems bis 2050 geben soll. Derzeit steht Österreich bei einem Anteil von 75 Prozent an Erneuerbaren Energien. Die Dekarbonisierung, also die starke Reduzierung des CO2-Ausstoßes und das ersetzen der fossilen durch Erneuerbare Energieträger, ist ein fixer Bestandteil der neuen Energie- und Klimastrategie und ist laut Anzengruber unumgänglich. "Es ist ein ehrgeiziges Ziel, wo kein Tag versäumt werden darf", meint auch Josef Plank. Er ist ebenfalls der Meinung, dass "Österreichs Wirtschaft ein großer Teil der Lösung sein wird" und man "den Standort Österreich keinesfalls schwächen und in eine Wettebewerbssituation bringen" will. Ebenfalls auf die soziale Ausgewogenheit will man ein Augenmerk legen. "Sozial Schwache könnten in die Defensive gebracht werden. Das sollte man definitiv mitbedenken", so Plank.
- Wolfgang Anzengruber
Zusammenarbeit erforderlich
An der Entwicklung der Lösung sollen sich auch die Länder, die Industrie und die Kunden selbst beteiligen. Bei dieser Sektorkopplung sollen auch die einzelnen Sektoren mit Zielen versehen werden, um ein bestmögliches Ergebnis zu erzielen. Es gilt nicht nur im Bereich Strom, sondern auch Mobilität und Wärme geeignete Maßnahmen zu finden, um die hoch gesteckten Ziele zu erreichen. "Viel Zeit zum Nachdenken ist nicht", mahnt Plank hier eindringlich und spricht auch ein "Energiegesetzt neu" an, über das bald diskutiert werden sollte. Er glaubt auch, dass Gas in Zukunft eine wesentliche Rolle spielen und das Öl ablösen wird.
Keiner Angst vor Vorreiterrolle
Man dürfe in diesen Punkten nicht darauf warten, dass das restliche Europa hier auch endlich zu Handeln anfängt, sonst wird nie etwas passieren, ist der Verbund Vorstandsvorsitzende Anzengruber überzeugt. "Österreich sollte keine Angst haben hier auch einmal eine Vorreiterrolle einzunehmen." Am Ende gilt es aber, den Menschen auch die Angst zu nehmen vor dem, was passiert. Die größte Gefahr sieht Josef Plank darin, dass nur Augenmerk auf das Papier und nicht auf das, was es bewirken soll, gelegt wird. Mitte des Jahres soll der Entwurf der Energie- und Klimastrategie finalisiert werden.
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