Stadtschulrat und Wirtschaft: "Lehre nach Matura erwünscht"

Walter Ruck (WK Wien Präsident), Daniela Kalman (Klaviermacher-Lehrling), Denis König (Patron, Haubenkoch und Lokalchef), Heinrich Himmer (amtierender Präsident des Stadtschulrats von Wien). | Foto: Florian Wieser
  • Walter Ruck (WK Wien Präsident), Daniela Kalman (Klaviermacher-Lehrling), Denis König (Patron, Haubenkoch und Lokalchef), Heinrich Himmer (amtierender Präsident des Stadtschulrats von Wien).
  • Foto: Florian Wieser
  • hochgeladen von Linda Osusky

ÖSTERREICH. Ihr Anteil ist mit knapp über zwei Prozent noch verschwindend gering. Die Rede ist von Maturanten die nach ihrer Reifeprüfung in Österreich eine Lehre anfangen. Der Wiener Stadtschulrat, Heinrich Himmer, und der Präsident der Wirtschaftskammer (WK) Wien, Walter Ruck, wollen mit einer Kampagne nun dafür sorgen, dass sich mehr Maturanten für eine Lehre entscheiden. "Man verdient früher sein eigenes Geld und bekommt zu seinen theoretischen Kenntnissen noch praktische Fähigkeiten dazu. Die perfekte Grundlage für eine erfolgreiche Karriere", sagt Ruck.

Vorbild Deutschland

In Deutschland sind es bereits fast ein Drittel der Abiturienten, die sich weder für einen Job oder Studium entscheiden, sondern den Weg der Lehrausbildung einschlagen. In Wien haben derzeit 855 von insgesamt 12.900 Lehrlingen die Matura. Der beliebteste Lehrberuf der Maturanten ist übrigens Koch, gefolgt von Bürokaufmann/-frau und dem Einzelhandel. Auf Platz vier und fünf liegen Elektrotechnik und IT-Technik.

Maturanten stehen auf Kochlehre

Warum ausgerechnet die Kochlehre bei Maturanten so beliebt ist erklärt Peter Dobcak,  Obmann der Fachgruppe Gastronomie der WK Wien, damit, dass es ein sehr kreativer und auch internationaler Beruf sein. "Viele gehen nach der Lehre ins Ausland, um Erfahrungen zu sammeln und kehren nach einiger Zeit nach Österreich zurück", sagt er im Gespräch mit meinbezirk.at.

Vom Hochbau in die Küche

Das hat etwa Haubenkoch Denis König so getan. Sein Hochbaustudium brach er ab, um das Kochen von der Pike auf zu lernen. Heute er betreibt er in der Wiener Innenstadt das Nobelrestaurant "Le Salzgries". Doch auch der Klavierbauermeister Heinz Letuha setzt auf Lehrlinge mit Matura. Dies geht jedoch nicht auf seine Initiative zurück, sondern interessierte Maturanten sind immer wieder auf ihn zugegangen, um eine Lehre zu absolvieren. So auch die 22-jährige Daniela Kalman, die seit vergangenen Sommer bei Letuha Klavierbau lernt. Obwohl für Maturanten die Möglichkeit einer um ein Jahr kürzeren Lehrzeit besteht, hat sich Kalman bewusst für die volle Zeit entschieden. "Ein 18-Jähriger kann mit dem Hobel nicht zwangsweise besser umgehen als ein 16-Jähriger", so Letuha.

Lesen Sie auch:
* Lehrlinge werden immer älter
* Variantenreiche Chancen - mit VIDEO
*Neuer Wiener Stadtschulratspräsident: "Harmonie ist nicht das Wichtigste in einer Partei"

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Österreich auf MeinBezirk.at

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk auf Facebook: MeinBezirk.at/Österrreichweite Nachrichten

MeinBezirk auf Instagram: @meinbezirk.at


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.