Weltneuheit: Österreich erzeugt Erdgas aus Sonne und Wind

Markus Mitteregger, Generaldirektor RAG; Theresia Vogel, Geschäftsführerin Klima- und Energiefonds; Jörg Leichtfried, Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie; Andreas Paul Loibner, Ao.Univ.Prof. BOKU, Institut für Umweltbiotechnologie, Stephan Bauer, Projektleiter RAG (v.l.n.r.) | Foto: Krisztian Juhasz/APA
  • Markus Mitteregger, Generaldirektor RAG; Theresia Vogel, Geschäftsführerin Klima- und Energiefonds; Jörg Leichtfried, Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie; Andreas Paul Loibner, Ao.Univ.Prof. BOKU, Institut für Umweltbiotechnologie, Stephan Bauer, Projektleiter RAG (v.l.n.r.)
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ÖSTERREICH. Der Klima- und Energiefonds fördert mit 4,9 Millionen Euro ein vom Gasspeicherunternehmen RAG AG initiiertes Forschungsprojekt, bei dem erneuerbares Erdgas auf natürliche Weise erzeugt wird. Aus Wind- oder Sonnenenergie und Wasser wird über Elektrolyse zunächst Wasserstoff hergestellt, der anschließend gemeinsam mit CO2 in eine natürliche Erdgaslagerstätte geleitet wird.

Erdgeschichte im Zeitraffer

Die dort in 1.000 Metern Tiefe vorkommenden Urbakterien, sogenannte Archaeen, wandeln diese Stoffe in wenigen Wochen in Erdgas um. Gleichzeitig dient die Gaslagerstätte als Speicherort für das Erdgas. "Das Forschungsprojekt ist eine Weltpremiere. Erstmals erzeugen wir Erdgas aus Sonnen- und Windenergie, und zwar in wenigen Wochen statt in Millionen von Jahren", sagte Infrastrukturminister Jörg Leichtfried bei der Präsentation des Forschungsprojekts.

Lösung für Speicherproblem

Stromgewinnung aus Sonnenenergie und Wind unterliegt starken wetterbedingten Schwankungen, so dass eine nachfrageorientierte Stromproduktion, wie bei konventionellen Kraftwerken üblich, nicht möglich ist. Bei zunehmendem Ausbau der Stromerzeugung aus Wind und Sonne gewinnt die Frage der Energiespeicherung massiv an Bedeutung. Das Verfahren, das beim Forschungsprojekt "Underground Sun Conversion" getestet wird, soll diese Probleme auf leistbare Weise lösen. Die Erdgaslagerstätte, in der das Projekt durchgeführt wird, befindet sich im oberösterreichischen Pilsbach.

Vorgeschichte

Das Forschungsprojekt unter der Leitung der RAG schließt an das ebenfalls vom Klimafonds geförderte Vorgängerprojekt "Underground Sun Storage" an, bei dem der natürliche Methanisierungsprozess in den Erdgaslagerstätten entdeckt wurde. Projektpartner sind die Montanuniversität Leoben, die Universität für Bodenkultur Wien, das Energieinstitut der Johannes Kepler Universität Linz, Acib (Austrian Centre of Industrial Biotechnology) und Axiom Angewandte Prozesstechnik. Bis 2020 rechnet man mit belastbaren Ergebnissen.

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