Eine Sternstunde für die Grazer Hotels

"Hotelketten sind Fluch und Segen zugleich. Sie lernen aber auch dazu, Lokalkolorit herzustellen", erklärt Graz Tourismus-Chef Dieter Hardt-Stremayr. | Foto: Graz Tourismus/ChuckFAZIO
  • "Hotelketten sind Fluch und Segen zugleich. Sie lernen aber auch dazu, Lokalkolorit herzustellen", erklärt Graz Tourismus-Chef Dieter Hardt-Stremayr.
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Zugegeben: Als Grazer schläft man eher selten in einem Hotel in der Landeshauptstadt. Dennoch darf dem aufmerksamen Beobachter die Frage erlaubt sein: „Wie viele Hotels braucht Graz eigentlich?“ Erst kürzlich hat mit dem NH Graz City Hotel am Karmeliterplatz eine weitere Kette ihre „Zelte“ in Graz aufgeschlagen. Demnächst folgt in Puntigam ein B&B-Hotel aus der gleichnamigen französischen Economy-Hotelkette. Daneben feilen Judith und Gerald Schwarz mit dem „Aiola Living“ an ihrem Boutique-Hotel in der Innenstadt.„Der Bedarf wächst ständig, da wir ein aufstrebender Wirtschaftsstandort sind“, erklärt Graz Tourismus-Chef Dieter Hardt-Stremayr. „Jetzt aber vorauszusagen, wohin die Reise wirklich geht, wäre Kaffeesudleserei.“ Tatsächlich sprechen die Zahlen der Nächtigungen eine klare Sprache: Seit 1995 gibt es ein Plus von 142 Prozent. Wurden vor 23 Jahren noch rund 500.000 Nächtigungen jährlich verzeichnet, so waren es 2017 bereits über 1,1 Millionen.

Kultur-Reisende im Kommen

Graz ist traditionell eine Destination für Geschäftsreisende. Dieses Segment macht auch die Hälfte aller Nächtigungen aus. Rund 13 Prozent entfallen auf Kongressteilnehmer und der Rest sind die klassischen Städte- und Kulturtouristen. „Gerade dieser Anteil nimmt aber stetig zu“, freut sich Hardt-Stremayr, der auch betont, dass das starke Wachstum in der Grazer Hotellandschaft „stets durch die steigende Nachfrage getrieben war und nicht durch Investoren“. In Bezug auf die richtige Balance zwischen den „Filialen“ der großen Hotelketten und individuellen eigenständigen Betrieben sieht Hardt-Stremayr bei den Ketten durchaus auch die „Bereitschaft dazuzulernen und für Lokalkolorit zu sorgen“. So findet man an den Duschwänden des neuen NH-Hotels beispielsweise Bilder aus Graz. „Was uns natürlich besonders freut ist, wenn bestehende Hotels weiter investieren und ausbauen wie zuletzt das Parkhotel oder das Hotel Gollner.“

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