Fünfter AK-Kinderbetreuungsatlas Steiermark erschienen
Trotz Verbesserungen bei der Kinderbetreuung wird durch den Atlas der hohe Bedarf außerhalb der Ballungszentren ersichtlich.
Bereits zum fünften Mal hat die Arbeiterkammer Steiermark bei der Kinderdrehscheibe Steiermark die Erhebung des Kinderbetreuungsatlasses in Auftrag gegeben. Seit 1996 fungiert die Kinderdrehscheibe als überparteiliche und unabhängige Elternberatungsstelle im Bereich Kinderbetreuung. Durch stetige Aktualisierungen ist diese in der Lage, alle Daten in Bezug auf Kinderbildungs- und betreuungsangebote sowie Angebote durch Tagesmütter und -väter im Hinblick auf Vereinbarkeit von Familie und Beruf auszuwerten. Für die Auswertungen des aktuellen Atlasses wurden die Daten im März und April 2018 zusätzlich aktualisiert.Ganztageskindergärten und verbesserte Öffnungszeiten
Von 287 steirischen Gemeinden erfüllen 124 die Kriterien der Kategorie A.
„Für diese Kategorie müssen eine Betreuungseinrichtung für Kinder unter drei Jahren, ein Ganztageskindergarten und eine Nachmittagsbetreuung für Volksschulkinder vorhanden sein“, erläutert Bernadette Pöcheim, Leiterin des AK-Frauenreferats. Und sie betont, dass Erbwerbstätigkeit von Frauen nur durch ein durchgehendes und gesichertes Angebot an Kinderbetreuung ermöglicht werden kann. Dabei stellen nicht nur die immer flexibler werdenden Arbeitszeiten ein Problem dar, sondern auch die neun Wochen Ferien, in denen Eltern oft gezwungen sind, hintereinander Urlaub zu nehmen. Auch die Unterbringung in Fremdgemeinden, wenn Wohnort- und Arbeitsort nicht übereinstimmen, geht oft mit dem Verlust von Förderungen einher und ist daher von Familien nicht finanzierbar. "Doch selbst in Graz, wo das Angebot den höchsten Kriterien des Kinderbetreuungsatlasses erfüllt, gibt es zu wenig Betreuungsplätze für unter Dreijährige", erklärt Pöcheim.
Berufstätigkeit der Eltern berücksichtigen
Auch Arbeiterkammer-Präsident Josef Pesserl betont, dass die Kinderbetreuung für Eltern eine riesige Herausforderung darstellt. "Obwohl sich an der Betreuungssituation vieles zum Positiven geändert hat, wird der große Bedarf anhand des Kinderbetreuungsatlasses erst sichtbar", betont Pesserl. Er fordert gleichzeitig den Bund auf, hier die Gemeinden nicht nur durch eine einmalige Anschubförderung zu unterstützen, sondern auch die laufenden Kosten mitzutragen. Auch eine bessere Kooperation unter den Gemeinden kann das Betreuungsangebot zusätzlich erweitern.
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