Kommentar: Reformen kann man in der Steiermark lernen

Roland Reischl, Chefredakteur WOCHE Steiermark | Foto: RMA. Foto: Andreas Kolarik
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Eigentlich wäre die Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein ja eine gebürtige Steirerin. Allerdings dürfte sie die letzten Jahre wohl ausschließlich in Wien verbracht haben – denn sonst hätte sie (Stichwort AUVA) wohl mitbekommen, wie man sinnvollerweise Reformen angeht.

Schau nach in der Steiermark

Das beste (Lehr-)Beispiel für die Beute-Wienerin wäre wohl die steirische Gesundheitsreform. Allen Beteiligten ist bewusst, dass es sich um das Bohren ganz dicker Bretter handelt. Deshalb hat man einen umfassenden Prozess aufgesetzt, alle wirklich Betroffenen ins Boot geholt, verschiedene Projektphasen definiert und stellt sich auch entsprechenden Evaluierungen, um jederzeit nachjustieren zu können. Im Wissen darum, dass man einen so sensiblen Bereich wie die Gesundheit nur mit höchster Vorsicht und einer möglichst umfassenden Gesamtbetrachtung sinnvoll reformieren kann – ohne dabei nachhaltigen Schaden anzurichten.

Wien, bitte nicht helfen!

Im Gesundheitsministerium geht man da anders vor: Schreckensmeldungen verbreiten, wild mit Zahlen und Einsparungspotenzialen um sich werfen, den Zusperr-Teufel an die Wand malen. Dann schrittweise alles wieder zurücknehmen und statt einer Reform ein halbfertiges Reförmchen unter die Leute zu bringen, das am Ende des Tages gar nichts bringen wird. Was eigentlich nicht sein kann, sonst hätte man zu Beginn ja nicht so laut brüllen müssen. Es bleibt der schale Nachgeschmack des Reformierens um der Reform willen. Und die Hoffnung, dass die Steiermark für ihre Gesundheitsreform keine Tipps vom zuständigen Ministerium bekommt ...

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