WOCHE Steiermark: Kommentar

RMA. Foto: Andreas Kolarik, 09.02.16

Eigentlich könnte man sich als Steirer durchaus geschmeichelt fühlen: Kein anderes Bundesland genießt momentan so viel politische Aufmerksamkeit wie unsere grüne Mark: Der Bundeskanzler versucht sich die Sympathien zu erwandern, die schwarze (türkise) Ministerriege fällt im Wochentakt in der Steiermark ein. Die FPÖ hat's noch eine Spur leichter, da ist der Minister gleich in Personalunion Parteichef, auch Christian Kern war mit seiner Stadt-Land-Fluß-Tour (oder so ähnlich) bereits zu Gast.

Der Hintergrund der Liebesbezeugungen ist allerdings ein recht banaler: Die Steiermark bewegt sich mit großen Schritten Richtung Landtagswahl, in keinem anderen Bundesland ist die Lage so spannend und unvorhersehbar. Beim letzten Urnengang waren gleich drei Parteien nahezu gleichauf und auch wenn sich die Parameter zugunsten von Hermann Schützenhöfer und Mario Kunasek und zu Lasten von Michael Schickhofer verändert haben: Im Match um den nächsten Landeshauptmann sollte sich keiner in Sicherheit wiegen.

Fix ist wohl nur eines: So fragil wie sich die Situation derzeit darstellt, wird die Koalition zwischen ÖVP und SPÖ deutlich vor dem regulären Wahltermin 2020 enden. Auch wenn der in seiner Rolle  stark gefestigte Landesschef vom Arbeiten statt vom Wählen spricht, ist der Spagat kaum mehr zu schaffen. Die "Zukunftspartnerschaft" bringt Schickhofer langsam, aber sicher um seine politische Zukunft. Da geht es gar nicht in erster Linie um die halbherzig "patscherten" Gewerkschaftsangriffe, die überlebt Schickhofer schon. Vielmehr ist es die faktisch nicht mögliche Profilierung der SPÖ und seiner Person neben dem "Landesvater", Karenz und Cola-Sager schaden deutlich mehr als die eigenen Genossen.
Resümee: Der Wahltag kommt schneller als der Steirer denkt, wir dürfen uns auch weiterhin über viele Besuche aus der Bundeshauptstadt freuen.

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