"Freiräume" in Graz: Konferenz über neue Organisation der Arbeit

Zwei Tage intensive Gespräche: Das erwartet die Besucher bei den "Freiräumen" am 11. und 12. Juni. | Foto: Nikolaus Kurnik
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  • Zwei Tage intensive Gespräche: Das erwartet die Besucher bei den "Freiräumen" am 11. und 12. Juni.
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"Am Ende waren die Freiräume." Mit einem Lächeln stellen Manuela Grundner und Gregor Karlinger das Ergebnis ihrer langfristigen Bemühungen an den Anfang des Gesprächs. Und dieses Ergebnis kann sich wahrlich sehen lassen: Bereits zum dritten Mal geht am 11. und 12. Juni die "Freiräume (Un)Conference" in der Seifenfabrik über die Bühne – Österreichs größte Veranstaltung zu neuen Arbeits- und Organisationsformen.

Wer sich auskennt, entscheidet

Selbstorganisation, Ganzheit und unternehmerischer Sinn stehen dabei im Mittelpunkt, den Hintergrund erläutert Karlinger: "Einer im Unternehmen muss immer entscheiden. Die Frage ist, ob das immer der ist, der im Organigramm ganz oben sitzt." Die hierarchische Form sei zwar verlockend und gelernt, da die Strategen, dort die Arbeitsbienen. Allerdings: "Genau das wird in einer komplexer werdenden Welt zum Problem, ich werde in hierarchischen Strukturen immer langsamer." Und wie funktioniert der Gegenentwurf? "Die Entscheidung fällt dort, wo die Informationslage am besten ist." Das bedeutet am praktischen Beispiel? "Der Servicetechniker, der die Sachlage vor Ort kennt, nimmt die Verantwortung und nicht der Chef."

Der Chef als Regisseur

Klingt spannend, ist es wohl auch. Und verlangt von Führungskräften ganz neue Herangehensweisen: "Kompetenz von Führung ist es, zu schauen, wo die Talente liegen. In einem Team stellt man sich die Frage, wer was am besten kann", erläutert Grundner. Womit wir beim zweiten Schwerpunkt der "Freiräume" wären. "Man muss den Mitarbeiter als ganze Person sehen, nicht nur anhand der Stellenbeschreibung, sondern mit all seinen Fähigkeiten und Möglichkeiten." Das bedeutet für den Mitarbeiter natürlich auch, dass er mehr Verantwortung nehmen muss, er ist plötzlich Teil der Entscheidung. Neben allen Unwägbarkeiten hat das ein großes Plus: Man ist informiert und hat Gestaltungsmöglichkeiten. Oder wie es Karlinger anhand eines Beispiels eines Unternehmehrs formuliert: "Chef und Geschäftsführer schaffen nicht an, sondern führen Regie." Das erzeugt Leidenschaft und erfüllt Punkt drei des Programmes: Unternehmerischer Sinn, der sich dann entwickeln kann, wenn alle wissen, wofür ihr Unternehmen steht und was es aus macht.
Wir haben schon sehr viele Pioniere in Österreich, Ziel unser Konferenz ist es, diese in ihrem Tun zu bestärken", freut sich Grundner schon auf die angeregten Diskussionen am 11. und 12. Juni. Was darf man sich erwarten? "Eine gesunde Mischung, man kann sich Anregungen holen, über praktische Erfahrungen hören und man darf selbst ordentlich etwas dazulegen", bereitet Karlinger die Gäste auf zwei intensive Tage vor. Denn was nicht geht, ergänzt Grundner: "Sich zwei Tage berieseln zu lassen." Und noch eines wollen die "Freiräume" nicht: "Mitjammern. Wir wagen den Blick auf jene, die im Tun und Umsetzen sind, wir schauen, was funktioniert. Nicht darauf, was nicht geht."

Interesse geweckt? Nähere Infos zur Veranstaltung und zu den Tickets gibt es auf der Website der Freiräume.

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