Industriellenvereinigung fordert klares Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort Steiermark

Fordern einen 5-Maßnahmenkatalog zur Stärkung und Sicherung der steirischen Wirtschaft: IV-Geschäftsführer Gernot Pagger sowie IV-Präsident Georg Knill | Foto: Marija Kanizaj
  • Fordern einen 5-Maßnahmenkatalog zur Stärkung und Sicherung der steirischen Wirtschaft: IV-Geschäftsführer Gernot Pagger sowie IV-Präsident Georg Knill
  • Foto: Marija Kanizaj
  • hochgeladen von Andrea Sittinger

Das Führungsduo der steirischen Industrie mit Präsident Georg Knill und Geschäftsführer Gernot Pagger hat fünf Maßnahmen formuliert, um die Industrie und damit die Wirtschaft in der Steiermark langfristig zu stärken und zu sichern:

  •  In der Landesverfassung solle es ein klares Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort geben.
  •  Im Landesbudget solle mehr Geld für den F&E-Bereich vorgesehen sein, 
  • Mehr Bewusstsein für die Qualifikations- und Bildungsthematik solle geschaffen werden.
  • Der Arbeitsmarkt müsse überregional betrachtet und 
  • die Verbundenheit steirischer Leitbetriebe zum Standort könne mehr genutzt werden.

Gestützt werden diese Forderungen einerseits durch die Ergebnisse aus einer Studie der Joanneum Research zu regionalen Wertschöpfungs-, Bildungs- und Innovationsdaten. Diese zeigt deutlich, dass der produzierende Sektor in den Krisenjahren 2009 bis 2013 quasi antizyklisch in den Bereich F&E investiert hat. So wurde das F&E-Personal in den Unternehmen wurde um +27 Prozent ausgebaut, die F&E Ausgaben sogar um +51 Prozent erhöht.

Andererseits geht aus einer von der IV Steiermark beauftragte Erhebung bei produzierenden Unternehmen hervor, dass quer durch alle Branchen rund drei Viertel der Beschäftigten über Ausbildungen mit einem technischen Hintergrund verfügen. In allen Branchen ungebrochen ist der Bedarf nicht nur an akademisch ausgebildeten Kräften, sondern auch an HTL-Absolventen und insbesondere Fachkräften (Lehre, Meister). „Die Analyse zeigt deutlich den notwendigen Qualifikationsmix in Unternehmen auf. Eine Bildungspolitik, die nur eine Steigerung des tertiären Angebots verfolgt, wäre daher völlig verfehlt“, erklärt Gernot Pagger.

F&E als Stärkung für das wirtschaftliche Immunsystem

Die Steiermark hat gegenüber anderen Bundesländern nicht nur eine höhere, sondern eine strukturell deutlich andere Zusammensetzung der Forschungsquote. Sie wird in Umfang und Dynamik massiv vom Unternehmenssektor bestimmt, dessen Anteil 75 Prozent beträgt. Das Land Steiermark bekennt sich zwar klar zur Bedeutung von F&E als strategischen Pfeiler, aber bei den F&E Ausgaben im Landesbudget gibt es noch Potenzial. So hat die steirische Landesregierung für heuer 44 Millionen Euro für F&E veranschlagt, in Oberösterreich sind es im Vergleich dazu mehr als 70 Millionen Euro.

„Die Betriebe sind in den wirtschaftlich schwierigen Jahren in Vorleistung gegangen und haben mehr Mittel für Forschung und Innovation in der Steiermark investiert. Dieses Vertrauen in den Standort eröffnet eine große Chance für die Zukunft.“, so Knill. Aus Sicht der IV-Steiermark muss die Landesregierung nun mit der gleichen Ambition diese Chance ergreifen und in ihrem Haushalt Prioritäten im Sinne der Zukunftsfähigkeit des Landes setzen. Die Widmung von entsprechenden Landesmitteln für Silicon Austria Labs ist in diesem Zusammenhang als ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung zu werten, der nun mit aller Kraft umzusetzen ist.  „F&E stärkt das wirtschaftliche Immunsystem der Steiermark", unterstreicht der IV-Präsident.

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.