Zweiter Tiroler Vorlesetag am 16. November – mit Video!

Helmuth Krieghofer (ORF), LH Günther Platter, LR Beate Palfrader, Markus Renk (WKO), CHristian Bevelander (RLB Tirol)
3Bilder
  • Helmuth Krieghofer (ORF), LH Günther Platter, LR Beate Palfrader, Markus Renk (WKO), CHristian Bevelander (RLB Tirol)
  • hochgeladen von Sieghard Krabichler

TIROL. Ein Tag im Zeichen des Lesens und Vorlesens: Am 16. November 2017 findet der zweite Tiroler Vorlesetag statt. LH Günther Platter und Bildungslandesrätin Beate Palfrader präsentierten gemeinsam mit VertreterInnen der Partnerorganisationen die zentralen Programmpunkte: PolitikerInnen und bekannte Persönlichkeiten lesen an unterschiedlichen Orten unter anderem aus dem ersten „Tiroler Vorlesebuch“ vor, das in Zusammenarbeit mit Tiroler AutorInnen und Verlagen entstand. Am Abend liest die Autorin Judith W. Taschler im Studio 3 des ORF Tirol.
Das Ziel des Vorlesetages ist es, die Lust am Lesen und Vorlesen und damit die Lesekompetenz zu fördern: „Die Lesekompetenz ist wesentlicher Bestandteil der persönlichen und sozialen Entwicklung von Kindern und Jugendlichen und lässt den eigenen Horizont erweitern“, so LH Platter. Dem Sinn erfassenden Lesen und Verstehen komme besonders in Zeiten der Digitalisierung und des verstärkten Konsums sozialer Medien große Bedeutung zu: „Es ist nicht nur Grundpfeiler des späteren Lebens, sondern auch Voraussetzung für die Nutzung digitaler Medien. Das Bewusstsein für die Bedeutung des Lesens und Vorlesens in der Öffentlichkeit zu stärken, ist daher maßgeblich“, sagt LH Platter. LRin Palfrader ist überzeugt, dass „das Vorlesen die Sprachkompetenz sowie Konzentration erhöht, konstruktives Verstehen fördert und die Basis für das Lesen lernen bildet. Zudem festigt es die Sozialkompetenz und damit zentrale Eigenschaften wie Verantwortung oder Empathie.“

Kreative Impulse zur Leseförderung an Schulen

Neben 70 Büchereien nehmen am heurigen Vorlesetag rund 200 Schulen aus allen Tiroler Bezirken am Aktionstag teil. Das sind doppelt so viele Schulen wie im letzten Jahr. Bei der Durchführung überzeugen die Bildungseinrichtungen mit schulübergreifenden Projekten und kreativen Impulsen. Diese reichen von interaktiv gestaltetem Lesen und Vorlesespaziergängen über Theater- und Rollenspiele bis hin zu musikalischen Vorlesestunden und Leseflashmobs. „Die Freude und Begeisterung im vergangenen Jahr und die kreativen Ideen zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind: Der Vorlesetag weckt die Freude am Lesen und das Interesse an Literatur“, berichtete LRin Palfrader.
Von Buch-Kino bis Vorlese-Schach
Die öffentlichen Büchereien und Bibliotheken in Tirol bieten heuer unter anderem Vorlesegruppen und -stunden, Wimmelbuch-Aktionen oder Originelles wie ein Buch-Kino, Vorlese-Schach und sprechende Vitrinen. Im Rahmen des ganzjährigen Programmes „Horch zua“ kommen auch beim Vorlesetag KinderbuchautorInnen sowie Veranstaltungen mit Zeit- und Ortszeugen zum Zug. Vorlese-Seminare werden zudem bei „Ganz Ohr“, einer Aktion der Pfarrbibliotheken, angeboten. Auch das „Tiroler Vorlesebuch“ steht in den Tiroler Büchereien und Bibliotheken zur Ausleihe bereit.

Ab sofort erhältlich: Das „Tiroler Vorlesebuch“

Dass heuer erstmals ein „Tiroler Vorlesebuch“ verfügbar ist, zeige, „dass sich der Vorlesetag weiterentwickelt, um noch gezielter auf die Kinder eingehen zu können“, so LH Platter. Das 143-seitige Werk bietet 20 kurze und längere Geschichten für Kinder bis fünf Jahre und ist ab sofort im Fachhandel erhältlich. Zudem enthält es Tipps und Tricks für eine gelungene Vorleseatmosphäre. Dies soll der erste Band einer Tiroler Vorleseanthologie sein, die auf weitere Altersgruppen ausgeweitet wird.
Organisationsübergreifendes Projekt für die Zukunft
Vorlesen und Lesen ist nicht nur in jungen Jahren wichtig, sondern hält auch im Alter den Geist fit: Daher lesen auch heuer wieder bekannte Tiroler ModeratorInnen in Tiroler Alten- und Pflegeheimen spannende Geschichten vor. „Die positiven Rückmeldungen bestärken uns, den Aktionstag weiterhin zu veranstalten. Unser Dank gilt allen Partnerorganisationen, die sich für die Leseförderung einsetzen“, betonten LH Platter und LRin Palfrader unisono. Der Tiroler Vorlesetag ist eine gemeinsame Initiative des Landes Tirol, des Landeschulrates für Tirol, des Tiroler Buchhandels in der Wirtschaftskammer Tirol, der öffentlichen Büchereien, der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol, der Pädagogischen Hochschule Tirol und des ORF Tirol in Zusammenarbeit mit den Tiroler Bezirksblättern und den Tiroler Raiffeisenbanken.

Das sagen VertreterInnen der Partnerorganisationen:

Markus Renk, Fachgruppenobmann der Buch- und Medienwirtschaft Tirol: „Schon Heinrich Heine hat gesagt: ‚Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die gewaltigste‘. Wenn ich zurückschaue, dann erinnere ich mich an viele wunderbare Stunden mit meinen Helden aus diversen Büchern. Gerade in der heutigen Zeit, die so schnelllebig ist, ist diese Auszeit für die Seele besonders wichtig. Als Buchhändlerinnen und Buchhändler wissen wir, wie wertvoll das Lesen und das Vorlesen ist. Es freut uns daher, dass wir auch heuer wieder als Partner bei diesem tollen Projekt federführend dabei sind. Ich wünsche mir, dass der zweite Tiroler Vorlesetag ebenso erfolgreich verläuft und es uns gelingt die Begeisterung für Bücher weiter zu fördern.“

Helmut Krieghofer, Landesdirektor des ORF Tirol: „Ich denke noch gerne an den Start der Initiative im Vorjahr zurück. An den ersten ‚Tiroler Vorlesetag‘ und die besonders schönen Erfahrungen, welche unsere Moderatorinnen und Moderatoren beim Vorlesen in Tirols Alten- und Pflegeheimen machen durften. Ich erinnere mich an die Freude, die sie selbst dabei hatten, und die Begeisterung, mit welcher sie von den Bewohnerinnen und Bewohnern der Heime empfangen wurden. Und so werden auch in diesem Jahr neun Radio Tirol-Moderatorinnen und Moderatoren in allen neun Tiroler Bezirken mit Büchern und weiteren ‚Abenteuern im Kopf‘ unterwegs sein. Sie werden mit liebevoll ausgesuchten Geschichten im Gepäck losziehen und mit einem Paket an nicht minder liebevollen Geschichten des Lebens zurückkommen. Ich freu‘ mich mit allen Partnern und Mitwirkenden auf die Fortsetzung des gemeinsamen Projektes zur Förderung des Lesens, Vorlesens, der Lesekompetenz.“

Sieghard Krabichler, Chefredakteur der Bezirksblätter: „Lesen ist der Grundstein der Bildung und einer erfolgreichen Lebensführung. Darum ist auch für Kinder das Vorlesen und später dann das Lesen ein wichtiger Beitrag für die persönliche Entwicklung. Das erste ,Tiroler Vorlesebuch‚ bietet interessante Texte für Eltern, die einmal abseits von Märchen Texte von Tiroler Autorinnen und Autoren den Kindern vorlesen möchten. Ein gelungenes Projekt.“

Reinhold Raffler, Landesschulratsdirektor: „Die Leseförderung und Literaturvermittlung sind wesentlich, um bereits den Jüngsten eine der wichtigsten Kompetenzen des Lebens – das sinnerfassende Lesen – mit auf den Weg zu geben. Lesen-Können ist der Schlüssel zur Tür der Welt, dies gilt es nachhaltig zu stärken und zu fördern. Die begeisterten Kinder und Jugendlichen, wie wir es im Vorjahr erlebten, und der erfolgreiche Start der Initiative zeigen, dass solche Projekte das große Potenzial haben, die Lust auf Schrift und Sprache maßgeblich zu fördern.“

Isabella Kindler, Pädagogische Hochschule Tirol: „Es ist der Bildungsauftrag der österreichischen Schulen, der Leseerziehung und Leseförderung eine starke Bedeutung zu geben. Leseerziehung stellt eine zentrale Bildungs- und Lehraufgabe dar und ist in allen Lehrplänen als fächerübergreifendes Unterrichtsprinzip festgelegt. Die Leseerziehung unterstützt den Lern- und Entwicklungsprozess der Kinder und Jugendlichen. Die Pädagogische Hochschule Tirol legt in der Aus-, Weiter- und Fortbildung einen besonderen Schwerpunkt auf diese basale Kompetenz und möchte sowohl alle Studierenden als auch die Lehrerinnen und Lehrer bestmöglich auf den Unterricht vorbereiten. Der Tiroler Vorlesetag trägt in großem Maße dazu bei, dass eine positive Lesekultur und Leseatmosphäre innerhalb und auch außerhalb der Schulklasse geschaffen werden und Familiy Literacy von Beginn an verankert werden kann. Die Bedeutung des Vorlesens und die Freude am Lesen kann dadurch bei "allen" geweckt werden.

Johannes Ortner, Sprecher der Raiffeisen-Bankengruppe Tirol:
„Die Digitalisierung bietet viele neue Formen des Lernens und Vermittelns. Doch es ist auch wichtig, sich auf Wesentliches zu besinnen und sich den besonderen, gemeinschaftlichen (Vor-)Lese-Momenten – ohne digitalisierte Hilfsmittel – zu widmen. Kinder können die Lust am Lesen nicht früh genug entdecken. Egal, ob vor dem Einschlafen oder zwischendurch: Vorlesen bedeutet gemeinsam Zeit zu verbringen, Abenteuer zu erleben und ganz nebenbei auch zu lernen. Es freut uns, dass wir mit dem ‚Tiroler Vorlesebuch‘ einen wesentlichen Teil zu diesem wichtigen Projekt beitragen können.“

Judith W. Taschler, Autorin: „Kaum dass ich lesen konnte, verschlang ich ein Buch nach dem anderen. Für mich war es mehr als bereichernd, beinahe schon lebensnotwendig. Meine Eltern unterstützten meinen Lesehunger. Ich bin heute noch eine Vielleserin. Ohne Lesen geht es einfach nicht, es (er)öffnet so vieles! Ich brauche dieses Eintauchen in andere Sichtweisen, in eine fremde Welt, in ein fremdes Leben. Das eigene fällt dann etwas leichter. Ein gutes Buch wärmt das Herz, wenn es einem schlecht geht. Oder wie Kafka es ausdrückte: ‚Ein gutes Buch ist wie eine Axt für das gefrorene Meer in uns‘. Ich kann es nur allen Eltern empfehlen: Lesen Sie Ihren Kindern vor! Lesen ist der – erste und wichtigste – Schlüssel für Bildung und Wissen. Da es mir ein großes Anliegen ist, die Begeisterung für das Vorlesen und Lesen bei Groß und Klein zu wecken, freue ich mich den zweiten Tiroler Vorlesetag unterstützen zu dürfen.“

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:
Christina Holaus (re.), Geigenbauerin aus der Wildschönau, zu Gast bei Redakteur Thomas Geineder im TirolerStimmen-Podcast. | Foto: BB Tirol
2

TirolerStimmen-Podcast
Wie baut man eigentlich eine Geige?

In der 89. Folge ist Christina Holaus, Geigenbauerin aus der Wildschönau, zu Gast und beantwortet die brennendsten Fragen rund um das Thema Geigenbau. Aus welchem Holz werden Geigen gebaut, wie wird man Geigenbauerin und auf was kommt es bei einer Geige an? All das erfährst Du im musikalischen Gespräch. TIROL. "Back to the roots" heißt es für die Geigenbaumeisterin Christina Holaus, wenn sie ihren Schüler*innen in der Geigenbauschule Mittenwald das Geigenbauen beibringt: "Es ist bei mir selber...

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.