Pilotprojekt Erstversorgungseinheit am Landeskrankenhaus Innsbruck

Lokalaugenschein in der neuen Erstversorgungseinheit (von links): Dr. Clemens Rissbacher (Tiroler Gesundheitsfonds), Univ.-Prof. Dr. Herbert Tilg, TGKK-Obmann Werner Salzburger, Landesrat Dr. Bernhard Tilg, Univ.-Prof. Dr. Michael Joannidis und TGKK-Direktor Dr. Arno Melitopulos
  • Lokalaugenschein in der neuen Erstversorgungseinheit (von links): Dr. Clemens Rissbacher (Tiroler Gesundheitsfonds), Univ.-Prof. Dr. Herbert Tilg, TGKK-Obmann Werner Salzburger, Landesrat Dr. Bernhard Tilg, Univ.-Prof. Dr. Michael Joannidis und TGKK-Direktor Dr. Arno Melitopulos
  • hochgeladen von Sieghard Krabichler

TIROL. Ein auf zwei Jahre angelegtes Pilotprojekt wurde vor vier Wochen am Landeskrankenhaus Innsbruck gestartet und ist jetzt schon ein Erfolg. "Diese Erstversorgungseinheit wurde zur zielgerichteten und raschen Betreuung und Behandlung von Patienten eingerichtet, mit dem Ziel, abgestuft nach Dringlichkeit, die Patienten rasch einer Notfallversorgung oder einer integrierten Primärversorgungseinheit zu übergeben", erklärt der zuständige Landesrat Bernhard Tilg. Mit im Boot ist die TGKK als der wichtigste Beitragszahler der Tiroler Krankenhäuser. "Im Sinne einer effizienteren und bedarfsorientieren Behandlung unterstützen wir dieses Konzept. Es ist mir ein Anliegen, den Patientinnen und Patienten die optimale Versorgung zu bieten“, betont Werner Salzburger, Obmann der TGKK.
Auch die Mediziner sind vom Konzept überzeugt: "Die Notaufnahme wird spürbar entlastet und die Ärzte dort haben mehr Zeit für die echten Notfälle und Schwererkrankten“, beschreibt Univ.-Prof. Dr. Herbert Tilg, Leiter der Universitätsklinik für Innere Medizin I, die Vorteile. Eine Untersuchung an der Inneren Medizin I hat gezeigt, dass es sich bei 30-40 Prozent der jährlich über 20.000 ambulanten Patienten in der Notfallambulanz um keine echten Notfälle handelt. Das neue Konzept sieht vor, dass die Patienten nach einer Ersteinschätzung in der Ambulanz weiter in die Räumlichkeiten der Erstversorgungseinheit geleitet werden, wo sie weiter versorgt werden.

Geplant an allen Kliniken

Die Pilotphase ist vorerst bis April 2019 geplant. Ein wissenschaftliches Team soll das Projekt begleiten und mögliche Verbesserungspotentiale identifizieren. „Grundsätzlich ist nach dem Auslaufen die Überführung in einen Regelbetrieb vorgesehen. Bei positiver Evaluierung ist die Implementierung von Erstversorgungseinheiten an allen Tiroler Krankenanstalten vorgesehen“, so Tilg und Salzburger.

Hintergrundinfos

zum Aufgabenbereich der Landeszielsteuerungskommission:
Beschlossen wurde das Reformprojekt Erstversorgungseinheit von der Landeszielsteuerungskommission (LZK) des Tiroler Gesundheitsfonds unter Vorsitz von Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg und Co-Vorsitzenden Obmann Werner Salzburger. Mitglieder der Landeszielsteuerungskommission sind das Land Tirol, der Tiroler Gemeindeverband, die TGKK, die bundesweiten Krankenversicherungsträger sowie das Gesundheitsministerium. Aufgabe der LZK ist die Umsetzung der Gesundheitsreform mit den Schwerpunkten Stärkung der Primärversorgung, medizinische Angebotsplanung, Auf- und Ausbau von eHealth und Etablierung von integrierten Versorgungsprogrammen.

Beispielhaft wurden folgende Projekte durch die LZK beschlossen und umgesetzt:
• Tiroler Hospizkonzept (19. Dezember 2016)
• Beschluss Tiroler Krankenanstaltenplan (21. Juni 2016)
• Beschluss des medizinischen Leistungsangebotes pro Krankenhaus
(19. Dezember 2016)
• Schlaganfallpfad Tirol (4. Juli 2014)
• Pflegeausbildungskonzept Tirol: Umsetzung der GuKG Novelle inklusive
Akademisierung der Pflege in Kooperation mit den Krankenpflegeschulen
(23. November 2016)
• Gesundheitsförderungsmaßnahmen: Dento Mobil (Kinder-Zahngesundheit),
Mundgesundheit für BewohnerInnen im Pflegeheim, u.a. (16. Juni 2015)
• Tiroler Gesundheitsziele (16. Juni 2015)
• Beschluss Umsetzung Elektronische Gesundheitsakte (ELGA) (10. April 2014)
• Kinderärztliche Ordination am BKH Reutte (3. November 2016)
• Beschluss Regelversorgung Telegesundheit Herzinsuffizienz (19. Dezember 2016)

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