Rauchervolksbegehren: Ärzte nehmen Kampf gegen den Rauch auf

Unterstützt die Wiener Kollegen: Tirols Ärztekammerpräsident Artur Wechselberger
  • Unterstützt die Wiener Kollegen: Tirols Ärztekammerpräsident Artur Wechselberger
  • hochgeladen von Sieghard Krabichler

TIROL. 8.401 Unterschriften benötigen die Initiatoren der Wiener Ärztekammer, damit das Rauchervolksbegehren eingeleitet werden kann. Danach wird vom Innenministerium das Datum bekannt gegeben, in welcher Woche dieses auf den Gemeinden unterschrieben werden kann. Und ab 100.000 Unterschriften muss die Thematik im Parlament behandelt werden.
Der Vorstand der Tiroler Ärztevertretung unterstützt die Initiative der Wiener Ärztekammer zum Nichtraucherschutz. „Die geplante Abkehr vom beschlossenen Nichtraucherschutz und vom generellen Rauchverbot in der Gastronomie hat massive gesundheitliche Auswirkungen auf große Bereiche der Bevölkerung. „Es ist Kernaufgabe der Ärzte auf diese Gefahren hinzuweisen und die Gesundheitsvorsorge voranzutreiben“, unterstreicht Tirols Ärztekammerpräsident Artur Wechselberger den Einsatz der Ärzteschaft und pocht auf einen Ausbau statt einen Rückbau der Schutzbestimmungen.

Tilg für generelles Rauchverbot

Wie sieht die Tiroler Politik dieses Rauchervolksbegehren? Landeshauptmann Günther Platter: „Ich war immer für das generelle Rauchverbot in der Gastronomie, daran hat sich nichts geändert und ich bleibe dabei.“ Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg ist grundsätzlich auch für das generelle Rauchverbot: „Für mich ist jede Maßnahme zu begrüßen, die die Gesundheit der TirolerInnen fördert. Von daher kann ich dem ausgeweiteten Raucherschutz bis 18 Jahre viel abgewinnen. Dass man sich nicht durchringen kann, das generelle Rauchverbot weiterzuverfolgen, ist gesundheitspolitisch nicht zu begrüßen. Ich sehe es als Aufgabe der Gesundheitspolitik an, präventiv und aufklärend die gesundheitlichen Risiken des Rauchens aufzuzeigen“, so der Landesrat. Und: „Gesundheitspolitisch sollten wir weiterhin das Ziel eines generellen Rauchverbotes in der Gastronomie verfolgen.“
SPÖ Chefin Elisabeth Blanik wird es unterstützen. "Die Gesundheit der Menschen und der ArbeitnehmerInnenschutz in der Gastronomie gehen vor."
Bekannt ist die Meinung von FPÖ-Chef Markus Abwerzger: „Ich bin zwar Nichtraucher, erachte aber die Freiheit des Wirtes selbst zu entscheiden, was er mit seinem Lokal macht, als hohes Gut. Daher werde ich das Volksbegehren nicht unterschreiben.“
Für Ingrid Felipe von den Grünen ist klar: "Als Grüne kämpfen wir für bessere Luft – in unseren Tälern genauso wie in den Wirtshäusern – daher unterstütze ich das Volksbegehren."
Auch Josef Schett von impuls-tirol ist dabei: „Ich unterstütze das Raucher-Volksbegehren und bedanke mich bei den Initiatoren, die mit ihrem Engagement Verantwortung für die Gesundheit der Bürger übernehmen.“
Andrea Haselwanter-Schneider von der Liste Fritz sagt ebenfalls Ja zum Rauchverbot in der Gastronomie: „Es macht Sinn, für die Gesundheit der Leute und für die Gesundheit der Mitarbeiter. Aufgrund der bisherigen Gesetzespfuscherei, würde ich den Gastronomen für die bisher geleisteten Umbaukosten eine Abschlagszahlung zugestehen.“

Zahlen, Fakten:

Im Jahr 2015 erkrankten 155 Frauen und 245 Männer an einem Lungenkarzinom. Das durchschnittliche Alter lag bei 68 Jahren, ca. 5 % der PatientInnen waren jünger als 50. In Tirol lebten im Jahr 2015 560 Frauen und 750 Männer mit einem Lungenkarzinom. Pro Jahr versterben um die 120 Frauen und 210 Männer an Lungenkrebs (Krebsstatistik 2015)

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