Kommentar: Willkommen beim Krieg der Mütter
WIEN. „Gibt es Kindergärten, die schon sechs Monate alte Babys betreuen?“, fragt eine Freundin von mir auf Facebook nichtsahnend. Keine drei Minuten später macht sie unfreiwillige Bekanntschaft mit den "Mommy Wars". Die Erste prangert an, dass sie überhaupt in Erwägung zieht, ein so kleines Baby „wegzugeben“. Will sie denn nicht stillen, fragt eine andere. Die Dritte empfiehlt, zu warten, bis das Kind auf der Welt ist. Solange sie noch nicht Mutter ist, sei sie gar nicht in der Lage, eine derart folgenschwere Entscheidung zu treffen. Was in der Kommentarliste letztendlich fehlt, ist ein sinnvoller Ratschlag. Wenn es um ihre Kinder geht, sollten sich Mütter von sozialen Netzwerken eher fernhalten, denn hier werden sie schneller gelyncht, als sie „Shitstorm“ sagen können.
Warum verhalten wir uns so widersprüchlich? Auf dem Spielplatz schlichten wir als Vorbilder unserer Kinder den Streit um die Schaufel und online werfen wir uns dann gegenseitig Dinge an den Kopf, anstatt aufeinander einzugehen und zu helfen. Mütter sind so starke Menschen. Sie verbringen 24/7 kleinere und ganz große Wunder. Gemeinsam sind starke Frauen noch viel stärker. Wie heißt es so kitschig: Richtige Königinnen richten sich gegenseitig die Krone. Schließlich ist es ein großes Glück, dass wir nicht auf alle unsere Fragen dieselben Antworten parat haben. Das wäre nämlich – wie sagen unsere Kinder so schön – laaaaaaaangweilig.
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