Linie 10A: Ruf nach mehr Bussen
Grüner Antrag: Intervallverdichtung und XL-Busse sollen das Gedränge auf der Buslinie 10A verhindern.
WIEN. Die Buslinie 10A führt von der Haltestelle Niederhofstraße in Meidling bis zum Bahnhof Heiligenstadt in Döbling und vernetzt dabei nicht weniger als acht Bezirke. Für Anneliese Kästner-Hejda, stellvertretende Klubobfrau der Grünen Penzing, ist es eine sehr weitreichende und besonders in den Morgen- und Abendstoßzeiten überlastete Linie. Menschen mit mehr Platzbedarf, zum Beispiel mit Kinderwägen oder Rollstühlen, würden oft keinen Platz finden und müssten auf den nächsten Bus warten.
Die Vorortelinie (S45) fährt zwar eine ähnliche Route, die Haltestellen liegen für viele Fahrgäste aber zu weit auseinander, um sie für Zwischenstationen nutzen zu können. Besonders beeinträchtigend für den Normalbetrieb sei aber die starke Abhängigkeit der Buslinie vom regulären Autoverkehr, betont Kästner-Hejda.
Abhilfe könnte kurzfristig eine Intervallverdichtung schaffen. Momentan sind sechs Busse pro Stunde im Einsatz. Nur zwischen 7 und 8 Uhr morgens wird die Taktung auf 7,5 Minuten verkürzt. "Auf langfristige Sicht sollte deshalb der Einsatz von XL-Bussen überprüft werden, die bereits für die Linien 11A und 11B in Verwendung sind", ergänzt die stellvertretende Klubobfrau. An dieser Stelle sei die Stadträtin für Umwelt und Wiener Stadtwerke, Ulli Sima (SPÖ), gefragt. XL-Busse bieten 20 Prozent mehr Platz. Die beiden Anträge seien bereits in den Bezirksvertretungssitzungen diskutiert und an die Stadtwerke weitergeleitet worden.
XL-Busse schwierig
Rückenwind für eine Intervallverdichtung gibt es auch aus anderen betroffenen Bezirksvorstehungen: "Wir sind immer für die Ausweitung des öffentlichen Verkehrs. Ob nach der Taktverdichtung allerdings noch Bedarf an XL-Bussen bestehen wird, müsste dann überprüft werden", so die Grünen-Bezirkschefin von Währing, Silvia Nossek. "Die Verbesserung des öffentlichen Verkehrsnetzes ist uns ein Anliegen. In diesem Zusammenhang ist die Einführung der XL-Busse wichtig", heißt es auch von Ottakrings Bezirkschef Franz Prokop (SPÖ).
Dem Einsatz von XL-Bussen stehen die Bezirksvorsteher kritischer gegenüber, da an manchen Stellen die infrastrukturellen Voraussetzungen für die 20 Meter langen Gefährte nicht gegeben seien. Das ließe sich an den Längen der Haltestellen und den Kurvenradien der Strecke überprüfen, meint Adolf Tiller, ÖVP-Bezirksvorsteher von Döbling. Weil die Streckenführung in der Wattgasse in Ottakring und Hernals erst kürzlich neu gestaltet wurde, wäre es "kein gutes Zeichen, gleich wieder Umbauarbeiten durchzuführen", so die Hernalser Bezirksvorsteherin Ilse Pfeffer (SPÖ), wenngleich sie der Initiative nicht ablehnend gegenüberstehe. Ottakring wird die Initiative auf Basis des Ergebnisses einer Bedarfserhebung der Wiener Linien unterstützen.
Aus der Presseabteilung der Wiener Linien heißt es, dass die ständigen Erhebungen und Überprüfungen des öffentlichen Verkehrs durch die Wiener Linien noch keinen konkreten Handlungsbedarf auf der Linie 10A ergeben hätten. "Ohne Beschwerden kommt aber keine Linie in Wien aus", heißt es in einer Stellungnahme.
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