Oida! Geschichten übers Alter von Wiener FH-Studenten
Studierende des Masterstudiengangs "Journalismus und Neue Medien" haben sich in ihrem Projekt "OIDA – Geschichten übers Alter" mit der Generation 65+ auseinandergesetzt. 39 multimediale Geschichten über Tattoos, Liebe, Hoffnung aber auch Kuchen sind entstanden.
WIEN. Oida. Das heißt nicht nur umgangssprachlich "Alter", sondern hat noch eine ganz andere Bedeutung. Aus dem Altgriechischen wird οἶδα nämlich mit "ich habe erfahren" bzw. "ich weiß" übersetzt. Sowohl um Wissen als auch um Erfahrung geht es beim multimedialen Projekt "OIDA – Geschichten übers Alter" der angehenden Journalisten der FH Wien. Studierende des Masterstudiengangs "Journalismus und Neue Medien" haben sich in den vergangenen Monaten intensiv mit der Generation 65+ auseinandergesetzt.
Was dabei entstanden ist? Eine Sammlung von 39 Geschichten, die am Montag online gegangen ist. Mit Text, Fotos, Videos und Audiobeiträgen werden darin "alle möglichen Aspekte von Alter bleuchtet", wie Studentin Miriam Hübl erklärt. Thematisiert man Alter, gehe es zuerst oft um ein Problem – sei es die Einsamkeit, die Pflege oder der Generationenkonflikt. Was dabei ins Abseits gerate, seien zahlreiche andere, oft positive Dimensionen des Altwerdens. Denn wie sieht die Lebensrealität von älteren Menschen denn wirklich aus? Es geht bei "OIDA" keineswegs nur um Sorgen und Probleme, sondern auch um Wünsche, Hoffnungen und Träume. Unter der Anleitung von Falter-Chefredakteur Florian Klenk wurde ein umfangreiches Bild vom Altwerden erstellt.
Wiener Vollpensionisten und alte Gepeckte
In Wien hat Souha Khemiri mit dem Beitrag "Humans of Vollpension" das Social-Business "Vollpension" in der Wiedener Schleifmühlgasse besucht. Dort arbeiten Omas und Opas Seite an Seite mit jungen Entrepreneuren und betreiben den derzeit wahrscheinlich beliebtesten Hot-Spot für Kuchen der Stadt. "Alte Haut erzählt" dreht sich um Tätowierungen alter Menschen. In acht Interviews sind spannenden Geschichten aus Zeiten zu hören, in denen Tattoos noch keineswegs zum Mainstream gehörten. Der Wiener Walter Pesendorfer (69) erzählt etwa von seinen drei Peckerl, die er sich während seiner Zeit im Erziehungsheim unter der Haut verewigen ließ. Ferdinand (61) und Ulli Mendel (71) plaudern über ihre Tattoos und von einer Zeit, wo Körperfarbe noch keineswegs geduldet war.
"Das Thema ist für mich spannend, weil ein alter Mensch ein Schatz ist, wenn man sich auf die Suche nach spannenden Geschichten begibt", sagt Miriam Hübl. Die Leser-Zielgruppe sei definitv jünger als die Menschen, über die geschrieben wird. "Die Geschichten zeigen oft, was noch auf uns zukommt. Das soll Sorgen nehmen. Das Leben ist nicht vorbei, nur weil man alt geworden ist. Im Gegenteil: Man erlebt auch jenseits der 60 noch sehr viel", so Hübl, die auch nebenbei für das Vice-Magazin schreibt.
Projektpräsentation am 19. März
Hörs dir selbst an, Oida! Wer sich näher mit dem Thema beschäftigen und persönlich mit den Autoren über die Hintergründe plaudern will, ist am Montag, 19. März an der FH Wien richtig. Gemeinsam mit ihren 38 Kollegen und Kolleginnen des Masterstudiengangs präsentiert Hübl "OIDA – Geschichten übers Alter" um 19 Uhr im Audimax (Raum B001) der FH Wien, Währinger Gürtel 97 (18. Bezirk).
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