Rechtzeitig vor der Badesaison sind in Wien neue Mähboote im Einsatz
Die Stadt Wien stellt das Mähmanagement an der Alten und Neuen Donau völlig neu auf. Insgesamt sind acht Boote in den Wiener Gewässern unterwegs.
WIEN. Obwohl die Wasserqualität der Alten Donau mit den schönsten Badeseen Österreichs vergleichbar ist, haben die wuchernden Wasserpflanzen, die Makrophyten, im vergangenen Jahr das Badevergnügen getrübt. Grund genug für die Stadt Wien nach Pilotversuchen nun das Mähmanagement neu aufzustellen.
„Wir haben das Pflege- und Mähmanagement weiterentwickelt und ein umfassendes Paket an neuen Maßnahmen geschnürt“, so Umweltstadträtin Ulli Sima. Zentral dabei ist der großflächige Einsatz von neuen, kleineren und wendigeren Booten, die 2,5 m unter der Wasseroberfläche eine Tiefenmahd durchführen. Bis Ende April wird ein 100 Meter breiter Streifen entlang des linken Ufers der Alten Donau geschnitten. Sima: „Aus dem Pilotprojekt wissen wir, dass es nach der Tiefenmahd lange dauert, bis die Makrophyten wieder bis zur Oberfläche reichen.“ Experten schätzen, dass rund zehn Wochen kein Mähvorgang notwendig ist.
Die neuen Mähboote sind als Amphibienboote gebaut, sind wahlweise mit vier m langen Mäharmen oder mit 2,5 m langen Greifarmen zum Einsammeln des geschnitten Mähgutes ausgestattet. Insgesamt sind acht Boote im Einsatz, wovon vier durch die Stadt Wien um je 90.000 Euro angekauft wurden. Die Boote können GPS gesteuert in überlappenden Bahnen mähen und sollen auch an der Neuen Donau zum Einsatz kommen.
Ab Mai regulärer Mähbetrieb
Neben der Tiefenmahd erfolgt ab Mai ein regulärer Mähbetrieb. Zusätzlich werden Pflanzen-Rodungen mit Schleppsenden durchgeführt. Insgesamt 10 Prozent der Fläche zwischen U-Bahn-Brücke und dem Gänsehäufel wurden so bereinigt. Ansässige Betriebe und Vereine können sich kostenfrei Mähbalken ausleihen, um die für sie wichtigen Ufergebiete zu mähen. Das gesamte Schnittgut wird im Kompostwerk Lobau zu Bio-Kompost verarbeitet.
Niederwüchsige Characee-Arten sollen langfristig den Platz der hochwüchsigen Arten einnehmen, eine entsprechende Bepflanzung erfolgte bereits 2017 im Bereich der Strombucht. Neue mähfreie Zonen als Schonzonen an der Unteren Alten Donau nördlich und südlich vom Gänsehäufel, im mittleren Bereich des Kaiserwassers und an der Oberen Alten Donau östlich vom Birnersteig wurden eingerichtet. Hier soll der Bestand der Unterwasserpflanzen die Wasserqualität der Alten Donau regulieren und den Fischen als ungestörte Laichplätze und Rückzugsgebiete dienen. „Durch den Mix aus den verschiedenen Mähaktionen hoffen wir auf viele zufriedene Nutzer der Alten Donau“, so Sima.
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