5 Millionen Euro fließen in Schutzmaßnahmen

Der große Wildholzrechen im Pfundsertalbach beschäftigt heuer die Arbeiter der Wildbach- und Lawinenverbauung. | Foto: WLV Tirol
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  • Der große Wildholzrechen im Pfundsertalbach beschäftigt heuer die Arbeiter der Wildbach- und Lawinenverbauung.
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BEZIRK LANDECK (otko). Der Gebietsbauleitung Oberes Inntal der Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) geht die Arbeit nicht aus. In den letzten zwei Jahren erschütterten zwei große Naturkatastrophen den Bezirk Landeck. Im Juni 2015 sorgte eine große Mure für schwere Verwüstungen in den Seer Ortsteilen Gries und Elis sowie im Kappler Weiler Schaller. Schließlich wurden im September 2016 mehrere Gewerbetriebe in Grins-Graf durch Geröll und Schlamm arg in Mitleidenschaft gezogen.
Beide Großereignisse werden die WLV auch in ihrem heurigen Bauprogramm beschäftigen. Die Gebietsbauleitung verfügt über ein Budget von rund 9,5 Millionen Euro. Neben den 4,6 Mio. Euro an Bundesmitteln steuern das Land ca. 2 Mio. Euro und Gemeinden bzw. Interessenten ca. 3 Mio. Euro bei. In den Bezirk Landeck fließen rund 5 Mio. Euro (ca. 3 Mio. für Wildbäche, 1,8 Mio. Euro für Lawinenschutz und 120.000 Euro für Steinschlagschutz).
"Durch die großen Murenereignisse ist über Jahre Arbeit dazugekommen. Unsere Schutzbauten sind sehr gut in Schuss. Solche Extremfälle haben wir aber trotzdem nicht im Griff und daher ist es wichtig, dass die bestehenden Schutzbauten weiter verbessert werden. Dem Ausbau und der Sanierung gilt unser Hauptaugenmerk", betont Gebietsbauleiter DI Gebhard Walter. Heuer werden daher in einem EU-geförderten Projekt zwölf Sperren mit Statikern auf ihre Funktion geprüft. Falls nötig werden auch gleich Sanierungskonzepte erstellt.

Folgeprojekte werden erarbeitet

"Die Sofortmaßnahmen aufgrund des Hochwassers vom vergangenen Jahr am Pianner Lattenbach und Grinner Mühlbach werden noch heuer abgeschlossen. Auf Basis der Sorfortmaßnahmen werden aber bereits Folgeprojekte für den Lattenbach und Mühlbach erarbeitet. Ziel ist es diese Folgeprojekte heuer noch fertig zu stellen, das heißt Bewilligungs- und Umsetzungsreif zu machen", informiert Walter. Die Projekte seien bereits weit gediehen, aber es fehle noch die behördliche Bewilligung. "Beim Grinner Mühlbach arbeiten wir mit der Wasserbauverwaltung zusammen. Die WLV macht den Wildbach und die Sanna das Wasserbauamt. Die Schnittstelle des Mündungsbereichs braucht eine gewisse Koordination und wir haben das Projekt gut abgestimmt. Zudem reichen wir bei der Behörde gemeinsam ein", betont Walter.

Schallerbach: Nächster Bauabschnitt

Gearbeitet wird aber auch am Dawinbach in Strengen, wo die Schäden des letzten Jahres saniert werden. Dies soll noch heuer abgeschlossen werden.
Auch das mehrjährige Großprojekt am Schallerbach (Gemeindegrenze See/Kappl) wird heuer fortgeführt. Nach der Fertigstellung des Schutzdammes im letzten Jahr widmen sich die WLV-Arbeiter heuer dem Gerinne. Daneben stehen Wegbau- und Felssicherungsarbeiten, Begrünungen sowie die Deponierarbeiten auf dem Programm. "Wir möchten die Arbeiten im ortsnahen Bereich heuer abschließen damit dort wieder Ruhe und Lebensqualität geschaffen wird", erläutert Walter. Für die geplanten Konsolidierungssperren, die bis 2025 errichtet werden, soll heuer der Aufschließungsweg weiter gemacht werden. "Uns steht hier noch ein Neubau bevor und wenn dieser fertig gestellt ist, werden wir mit dem nächsten großen Bauabschnitt starten", verrät der Gebietsbauleiter.
Weitere Projekte, an denen heuer gearbeitet wird, gibt es am Diasbach in Kappl (Mittellaufstaffelung) und am Pundsertalbach (Wildholzrechen). Am Starkenbach in Schönwies wurde die alte bestehende Abschlusskonsolidierung saniert und Flügel anbetoniert. "Der Schaden wurde behoben und die Sperre ist nun wieder voll funktionstüchtig", informiert Walter.

Lawinenschutzbauten

Neben den Schutzmaßnahmen bei den Wildbächen wird auch an den mehrjährigen Lawinenprojekten weitergearbeitet. Laut dem Gebietsbauleiter ist die Kehm- und Kenneckbach-Lawine kurz vor der Fertigstellung. Gearbeitet wird heuer auch an der Flung-Lawine sowie an der Pleissen- und Krachtentobel-Lawine im Paznaun. "Wir haben dafür ein großes Budget vorgesehen und wollen hier ein gutes Stück weiter kommen", so Walter abschließend.

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