Nachhaltige Dorfentwicklung in Fließ ausgezeichnet – mit VIDEO

Der Bürgermeister von Hopfgarten im Defereggental Franz Hopfgartner (3.v.re.) und Bürgermeisterstellvertreter Markus Tönig (4.v.l.) nahmen den Preis für nachhaltige Dorfentwicklung entgegen. | Foto: © Frank Neuner Fotografie
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  • Der Bürgermeister von Hopfgarten im Defereggental Franz Hopfgartner (3.v.re.) und Bürgermeisterstellvertreter Markus Tönig (4.v.l.) nahmen den Preis für nachhaltige Dorfentwicklung entgegen.
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FLIEß (otko). Für kreative, attraktive und innovative Projekte werden Gemeinden aus ganz Europa mit den Europäischen Dorferneuerungspreisen ausgezeichnet. Dieses Jahr fand die Verleihung in Fließ statt, das vor zwei Jahren den renommierten Preis gewonnen hat. Im Rahmen des „Europäischen Festes der Regionen“, das von 20. bis 22. September unter dem Motto „We!ter Denken“ über die Bühne ging, wurden unter anderen die Osttiroler Gemeinde Hopfgarten im Defereggental als eine von 23 europäischen Gemeinden für ihre nachhaltige Dorfentwicklung gewürdigt. Den Hauptpreis sicherte sich die oberösterreichische Gemeinde Hinterstoder.
Hausherr Bgm. Hans-Peter Bock konnte zahlreiche Ehrengäste begrüßen, darunter LH Günther Platter, LH a.D. Erwin Pröll, Vorsitzender der Europäischen ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung, den Südtiroler LHStv. Richard Theiner, LA Benedikt Lentsch, Landesschützenkommandant Mjr. Fritz Tiefenthaler, ARGE-GF Theres Friewald-Hofbauer sowie Jury-Vorsitzenden Charles Konnen.
Vor der Preisverleihung im Kultursaal fand für die Ehrengäste ein landesüblicher Empfang durch die Schützenkompanie und Musikkapelle Fließ sowie weitere Abordnungen statt. „Wenn man hineinfahrt nach Fließ ist es atemberaubend schön. Dank an alle Vereine und BürgerInnen, die das alles so toll hergerichtet haben", lobte Platter.

Frieden und Chancengleichheit

Die Europäischen Dorferneuerungspreise, die im zweijährigen Rhythmus heuer zum 15. Mal vergeben werden, sind eine Bestätigung für alle am Wettbewerb teilnehmenden Dörfer und Landgemeinden in Europa für die hervorragende Arbeit, die über Jahre hinweg geleistet wird. "Europa lebt von den Regionen. Zu Lebensqualität in der Gesellschaft gehört vor allem der Zusammenhalt“, gratulierte LH Platter allen Gemeinden zu den umgesetzten Projekten.
Alt-LH Pröll verwies auf die Gefahr, dass wir uns zu einer egoistischen Gesellschaft entwickeln könnten: "Wir müssen alles für die Chancengleichheit zwischen Stadt und Land tun. Daneben sollten wir aber auch nicht die Kommunikation zwischen den Menschen pflegen. Voraussetzung für all dies ist aber der Frieden. Die größte Gefahr für Europa sind aber Nationalismus und Radikalismus." Für Jury-Vorsitzenden Konnen ist es wichtig die Dörfer für die globalen Herausforderungen zu öffnen. "Wir müssen nicht nur wachsen, sondern auch auf die Lebensqualität achten." Ähnlich sah es auch der Fließer Dorfchef. "Eine Gemeinde hat nur Zukunft, wenn sie viele Jugendliche hat. Daher braucht es Kinderbetreuungseinrichtungen, Bildungs- und Freizeitmöglichkeiten. Wir brauchen die Vielfalt, die wir in Europa haben auch in der Gemeinde", so Bock.

Grenzüberschreitendes Fest

Das dreitägige Fest mit über 1000 BesucherInnen aus ganz Europa wurde in Zusammenarbeit mit der Bevölkerung der Gemeinde Fließ organisiert. Über 2.500 Mahlzeiten wurden von den Vereinen ausgegeben. Rund 600.000 Euro kostete laut Bock die Vorbereitung und die Ausrichtung des Fests – dafür gab es auch EU-Förderungen. Unter anderem wurde auch die Dorfstraße neu gestaltet.
„Fließ war eine großartige und beispielgebende Gastgeberin für hunderte EuropäerInnen, die das Wettbewerbsmotto ‚weiter denken‘ leben und allesamt Entdecker und Entwickler sind, die den Fortschritt wagen“, so ARGE-GF Friewald-Hofbauer. Alle Fotos:

Lebensqualität langfristig verbessern

Seit rund 20 Jahren wird in der Osttiroler Gemeinde Hopfgarten im Defereggental daran gearbeitet, die Wohn- und Lebensqualität sowie das kulturelle und gesellschaftliche Angebot langfristig zu stärken. 2003 wurde das Kulturhaus mit Vereinsräumen, der Feuerwehr, einer Gaststätte und dem Mehrzwecksaal eröffnet, 2008 folgten das Spa Hotel Zedern Klang sowie das neue Gemeindeamt und 2011 die Friedhofserweiterung.
„Auch beim diesjährigen Wettbewerb wurde eine Tiroler Gemeinde für ihre nachhaltige Dorfentwicklung ausgezeichnet – das zeigt, dass Tirol und seine Regionen auf dem richtigen Weg sind. Hopfgarten im Defereggental hat in den vergangenen Jahren Weitblick gezeigt und in die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger investiert. Damit hat sich die Gemeinde den Preis redlich verdient“, gratuliert LH Platter. Der in der Tiroler Landesregierung für Dorferneuerung zuständige Landesrat Johannes Tratter ergänzt: „Die zeitgemäße Infrastruktur in Verbindung mit hoher architektonischer Qualität geben Raum für ein reges Gemeinde- und Vereinsleben und stärken nachhaltig den Zusammenhalt der 700-Seelen-Gemeinde.“

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