Landecker Frauen bei Einkommen österreichweit Schlusslicht

SP-Bezirksfrauenvorsitzende Landeck Brigitte Trötzmüller , SPÖ-Bundesfrauengeschäftsführerin Andrea Brunner, SPÖ-Landesfrauenvorsitzende NRin Selma Yildirim, SP-Frauenvorsitzende Gabriele Heinisch-Hosek und SP-BezirksobfraustellvertreterIn Helga Fink (v.l.).
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LANDECK (das). „Teilzeitarbeit darf nicht das einzige Mittel sein, um Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu ermöglichen! Gemeinden könnten zusammenarbeiten und so zur Verbesserung der Situation führen“, appellieren Selma Yildirim, Frauenvorsitzende der SPÖ Tirol, und Bundesfrauenvorsitzende Gabriele Heinisch-Hosek: Im Bezirk Landeck haben Frauen, auf ganz Österreich gerechnet, die niedrigsten Einkommen. Zum einen verdienen Männer, die in der gleichen Branche wie ihre weiblichen Kolleginnen tätig sind, meist deutlich mehr. Zum anderen werden Frauen häufig in Teilzeitverhältnisse gedrängt. Die Zahlen sprechen Bände: In Landeck sind laut AK-Einkommensanalyse etwa 54% der Männer ganzjährig vollzeitbeschäftigt, während dies auf nur etwa 23% der Frauen zutrifft. Konkret bedeutet das, dass das durchschnittliche Jahreseinkommen pro Frau mit 13.167 Euro netto ganze 16% unter dem Tiroler Durchschnitt liegt und den Österreichischen Negativrekord knackt.

Defacto keine Wahlfreiheit

"Eines vorweg: die Sozialdemokratie wehrt sich nicht gegen flexible Arbeitszeiten, aber das derzeitige Gesetz ist nicht zufriedenstellend," so Heinisch-Hosek. Am 1. September trat das Gesetz zur erlaubten 60-Stunden-Woche und der 12-Stunden Tag in Österreich in Kraft. Die von der Regierung beschlossene Regelung betrifft nicht nur die Arbeitszeit an sich, sondern beeinflusst unter anderem auch die Ruhezeiten und die Überstundenzuschüsse. Zusätzlich kommen Kindergärten im Bezirk auf durchschnittlich 57 Schließtage pro Jahr – in der Stadt Wien sind es beispielsweise nur fünf. So sei eine verlängerte Arbeitszeit ohne das richtige Angebot an Kinderbetreuung einfach an der Realität vorbei beschlossen. "Denn eine Wahlfreiheit für Frauen gibt es oft nicht, da sie sich zwischen Beruf und Kinder entscheiden müssten. Dies führt in weiterer Folge zu Beitragsrückständen und somit direkt in die Altersarmut," so Yildirim.

"Es ist ein ewiger Kampf"

„Frauen dürfen nicht auf die Rolle der Zuverdienerinnen abgefertigt werden!“, so Yildirim. Angesichts der horrenden Unterschiede, nicht nur bezogen auf Einkommensverschiedenheiten zwischen Frauen und Männern, sondern auch bezirksspezifisch, fordern die SPÖ-Frauen verpflichtende Einkommenstransparenz. "Es ist ein ewiger Kampf, aber das Land fängt langsam an, das Thema ernster zu nehmen", so Yildirim weiter. Außerdem müssen viele Branchen, wie etwa die der Pflege, in der besonders viele Frauen tätig sind, neu bewertet werden. Zusätzlich wäre es an der Zeit, flächendeckend ganzjährige und ganztägige Kinderbetreuungseinrichtungen zur Verfügung zu stellen.

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