Lebenshilfe: Menschen mit Behinderungen inkludieren

Junge Menschen auf ihrem Weg bestärken ist das Ziel der Lebenshilfe und Betrieben wie Kathrein. Jasmin Venek ist froh eine Anstellung gefunden zu haben. | Foto: Kathrein
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  • Junge Menschen auf ihrem Weg bestärken ist das Ziel der Lebenshilfe und Betrieben wie Kathrein. Jasmin Venek ist froh eine Anstellung gefunden zu haben.
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PRUTZ. Jasmin Venek ist eine handwerklich geschickte junge Frau. Nach einer Tischlerlehre in der Lebenshilfe Landeck tritt sie im August zur Gesellenprüfung an. Ihre erste Arbeitsstelle hat sie gerade gefunden: Kathrein Rodel GmbH – der größte Rodelhersteller Tirols – braucht in der Hauptsaison Verstärkung und hat sich für sie entschieden. Die Frau aus Prutz freut sich auf die Zusammenarbeit, so wie ihr künftiger Chef: „Wir haben beim Schnuppern gesehen, dass ihr sehr viel dran liegt und sie sich fest bemüht. Darum geben wir ihr gern die Chance, sich in unserm Familienbetrieb einzubringen und ihren Beitrag zu leisten”, meint Geschäftsführer Christoph Kathrein. „Heute ist es nicht selbstverständlich, junge motivierte Leute zu finden. Jasmin ist so eine!“

Entwicklungen möglich gemacht

Jasmin Venek blickt gespannt in ihre Zukunft. Sie ist aber auch dankbar für die Zeit in der Lebenshilfe, in der sie lernen und wachsen konnte. Für die anfangs schüchterne Frau sind viele Kollegen zur Freunden geworden. “Es hat mir viel Spaß gemacht, hier bei euch die fünf Jahre zu verbringen.“, schreibt sie und blickt zurück auf gemeinsame Ausflüge, Feste und die Möglichkeiten auch andere Bereiche als die Tischlerei kennenzulernen.
Die 21-Jährige ist in der Zeit der verlängerten Lehre gereift, beobachtet auch Assistent und Tischler Christian Wechner. Sie ist heute belastbarer, konzentrierter und sehr aufmerksam, wenn Kollegen Unterstützung brauchen. „Wir wünschen ihr jedenfalls alles Gute für die Gesellenprüfung und freuen uns, über den guten Start im Arbeitsleben“, so Tischler Christian Wechner.

Potentiale erkennen und fördern

Neben vielen Formen der Arbeitsvorbereitung können sich jungen Menschen mit einer Teillehre oder einer verlängerte Lehre in gefragte Berufe einsteigen. Im Bezirk Imst finden Interessierte nach einer Anlehre in der Lebenshilfe-Küche immer wieder Arbeit in der Gastronomie. In Landeck haben schon zwei Frauen die verlängerte Lehre für Einzelhandel im „Kimm-eini“ abgeschlossen. Dabei können Lehrlinge sich den gesamten Lehr- und Schulstoff in vier – statt drei – Jahre aneignen. Für die Tischlereilehre hat die Lebenshilfe einen Ausbildungsverbund mit einem Fachbetrieb in Landeck organisiert. So lernen Lehrlinge auch Furnier-Arbeiten kennen, die in der Haus-Tischlerei nicht erledigt werden.
Christian Wechner, Assistent und Ausbildner in der Lebenshilfe, hat in der Tischlerei auch bereits einen neuen Lehrling aufgenommen: Ein junger Mann, der wegen seiner Sehbeeinträchtigung keine Stelle fand. „Dabei macht der die Millimeter-Riss ganz einwandfrei und hat sicher gute Chancen die Lehre zu schaffen!“, so der Lebenshilfe-Assistent zuversichtlich.

Lehrlinge in ganz Tirol gesucht

„Wir brauchen Lehrlinge. Darum müssen wir junge Leute unterstützen, Arbeitsplätze zu finden, die ihnen gut passen“, beschreibt Ludwig Kössler, Spartengeschäftsführer in der Wirtschaftskammer, die Praxis. „Integrative Ausbildungsmodelle sind eine sehr sinnvolle Sache, um Menschen eine berufliche Perspektive zu geben.“

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